Für Volksläufer zahlt der Veranstalter ab 2016 mehr
Der Deutsche Leichathletik Verband (DLV) beschließt neue Gebührenordnung und zieht mit der Erhöhung der Läuferabgabe auf einen Euro den Zorn der Veranstalter auf sich. Diese Maßnahme ist den Veranstaltern seit der LVN-Terminbörse im August letzten Jahres sprichwörtlich ein Dorn im Auge. Die Diskussionen während des damaligen Treffens waren schon heftig und einzelne Veranstalter drohten damit, ihren Lauf nicht mehr über den Verband anzumelden. Eine andere Gruppierung plädierte dafür, wegen der vermeintlich undemokratischen Verfahrensweise eine Resolution gegen das Präsidium des DLV zu verfassen.
Die Argumente seitens des Präsidiums, dass sich die Verwaltungs- und Organisationskosten erhöht haben, sind nachvollziehbar. Dies aber doch u.a. darum, weil es kaum noch externe Unterstützung (Sponsoring/Spenden/Zuschüsse) gibt. Hauptargument gegen die Erhöhung der Abgabe ist allerdings, das es keine ersichtliche Gegenleistung für die Veranstalter gibt. So kam es schließlich zu einer einstimmigen Willensäußerung: Alle sind gegen die Gebührenerhöhung pro Volksläufer von derzeit 0,30 € auf 1,00 €. Die Terminbörse hinterließ jedoch den faden Nachgeschmack, dass die Verantwortlichen keineswegs gedenken, zur Besinnung zu kommen. In der Zwischenzeit gab es vermehrt Diskussionen in der Laufszene und auch einige Protestnoten wurden bei Kreisverbänden eingereicht. Letzter Stand ist, dass der DLV die neue Gebührenordnung tatsächlich in Kraft setzen wird.
Damit setzt sich der Verband eigenmächtig über die Interessen der Veranstalter und sogar die in vielen Augen berechtigte Kritik hinweg. Das ist mehr als nur die übliche Eskalation zwischen zwei Kontrahenten. Der Verband schafft mit dieser klar abgelehnten Änderung ein gefährliches Vakuum. Denn falls es zu der beabsichtigten Gebührenerhöhung keine entsprechenden Gegenleistungen seitens des DLV gibt, werden sich die Veranstalter, obwohl sie es definitiv nicht wollen, vom Verband abwenden und eigene und neue Wege einschlagen.
Das kann jedoch nicht der Zweck der höheren Abgabe sein und das kann auch nicht im Sinne derer sein, die diese Änderung entwickelt haben. Denn so wird die Gebührenerhöhung zum Rohrkrepierer und die finanzielle Schieflage träte noch deutlicher zu Tage. Ergebnis wäre am Ende verbandsintern der weitere Abbau an hauptamtlichem und teilhauptamtlichem Personal, das eigentlich die ehrenamtlich Aktiven unterstützen soll. Eine noch so große Anzahl an Ehrenamtlichen jedoch könnte die dann vakanten Positionen und Tätigkeiten keinesfalls in dem Maße ausfüllen, wie es nötig wäre, um bis hinunter zur Mitgliedsebene alle Dinge vernünftig zu organisieren. Es muss also zwangsläufig eine Lösung mit dem Einvernehmen der Veranstalter und der Vereine gefunden werden, damit die Laufsportorganisation bezahlbar bleibt. Dies kann allerdings nur in einem offenen und transparenten Dialog geschehen.
Verlautbarung von Jürgen Cremer
Jetzt zum Rhein-Erft Akademie-Cup anmelden
Laufserie startet in einer Woche in ihre 10. Auflage
Um in die bekannte Cup-Wertung zu kommen, müssen vier aus sieben Läufen absolviert werden. Ein Halbmarathon-Finish gilt dabei als Pflicht. Drei Streichresultate bzw. Nichtteilnahmen sind insgesamt möglich. Die besten vier Ergebnisse kommen in die Wertung und werden mit bis zu 20 Punkten bedacht. Alle weiteren oder schlechteren Ergebnisse werden bei zusätzlichen Zieleinläufen automatisch gestrichen. Bei Punktegleichstand zählen die besseren Einzelergebnisse.
Aus organisatorischen Gründen werden Läuferinnen und Läufer, die am Cup teilnehmen wollen, bis zur vierten Veranstaltung in Brühl um Voranmeldung gebeten. Einfach per Email Name, Altersklasse, Verein und T-Shirt-Größe an Laufen im Rheinland senden.
Die sieben Wertungsläufe 2015:
- 8. März: 11. Donatuslauf – 10 km (Vormeldeschluss 5. März)
- 6. April: 14. Kerpener Obi Stadtlauf – 10 km
- 10. Mai: 27. Int. GVG Volks- und Straßenlauf „Rund um den Otto-Maigler-See“ in Hürth – 21,1 km
- 23. Mai: 17. Int. Brühler Stadtlauf – 10 km
- 12. Juni: 8. Horremer Abendlauf – 10 km
- 19. September: 14. Bedburger Citylauf – 10 km
- 26. September: Wesselinger Rheinuferlauf – 21,1 km
Pressemitteilung von Joe Körbs
Foto: Mike Fresenborg
Wallenborn Sporthopädie läutet den Frühling ein
Die Wallenborn Sporthopädie lobt auch in 2015 bzw. im neuen Time & Voice Lauf Cup Köln im Rahmen eines regelmäßigen Gewinnspiels für alle interessierten Sportler und Aktiven wieder einen Gutschein über eine Laktatleistungs-Diagnostik im Wert von über 100 Euro aus. Dazu sollte folgende Frage bis zum Stichtag 1. April 2015 per Mail korrekt beantwortet werden:
Welche Kombination gilt international als “Goldstandard” in der Leistungsdiagnostik?
Die Lösung des Rätsels findet sich wie immer relativ leicht während eines Besuches der Homepage des Deutzer Fachbetriebs. Wir wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg und das notwendige Glück bei unserem Quiz und einen verletzungsfreien Frühling.
Der Gewinner unseres Rätsels wird wie immer aus allen Zuschriften mit der richtigen Lösung ermittelt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Benachrichtigung erfolgt Anfang April 2015 wie gewohnt an dieser Stelle sowie parallel per Mail. Wir danken der Wallenborn Sporthopädie für die freundliche Unterstützung.
Und das erwartet den Gewinner unseres Gewinnspiels im Rahmen einer Basis-Leistungsdiagnostik:
- Sport-Anamnese
- Körperfettmessung
- Stufentest (Ergometer oder Laufband)
- Laktatanalyse und Herzfrequenzmessung
- Ausführliches Auswertungsgespräch
- Schriftliche Auswertung: umfasst Interpretation der Ergebnisse, Aufzeigen der Trainingsbereiche und Empfehlungen zum Training sowie Überreichen eines exemplarischen Wochentrainingsplans
Der Sponsor: Die Wallenborn Sporthopädie ist ein traditionsreiches Kölner Unternehmen, das sich seit der Gründung 1930 kontinuierlich weiterentwickelt hat. Früh spezialisierte man sich auf orthopädische Maßschuhe und hochwertige Einlagenversorgungen. Mit der Eröffnung des Diagnostik- und Trainingszentrums 2002 wurden weitere Gesundheitsdienstleistungen in das Angebot aufgenommen. Unter der Leitung von Diplom-Sportwissenschaftler Marc Humpert werden Sportlern aller Leistungsklassen professionell durchgeführte Leistungsdiagnostiken und Bewegungsanalysen angeboten. Eine Online-Trainingsbetreuung rundet das Produktspektrum der Kölner Trainingsexperten ab.
Erfolgreiche Siegerehrung 2014 im Kääzmann´s
Erneut ist ein Laufjahr endgültig Geschichte. Im Brauhaus Kääzmann´s wurden gestern die schnellsten und ausdauerndsten Läufer Kölns sowie des Rheinlands aus dem Jahr 2014 geehrt. 101 Finisher waren eingeladen, wegen der anhaltenden Grippewelle und diverser Urlaubsabwesenheiten kamen leider nur 81. Trotzdem gab es überall strahlende Gesichter. Vor allem bei jenen Sportlern, die bisher noch nicht auf den bekannten Siegertreppchen stehen durften, die speziell in diesem Brauhaus auf einer Empore und damit zusätzlich erhöht platziert werden können. Innerhalb der Altersklassenwertungen kam es hier zu allerhand schönen Überraschungen.
Auch die Gesamtsieger Liz Roche und Lukas Schommers stellten sich zusammen mit den bekannten und individuell gravierten Drei-Liter-Seideln mehr als zufrieden den zahlreichen Fotografen, die die Bühne zur Ehrung der Gesamtschnellsten kurzzeitig umlagerten.
Bei den Mannschaften gab es ebenfalls ein Blitzlichtgewitter, vor allem als ERGO Sports nach den Laufmonstern und dem 1. Kölner Laufstall als Dritt- und Zweitplatzierte die Siegerpodeste mit 15 Personen förmlich enterten. Da blieb kaum noch Platz für den großen Pokal, der nach dem erneuten Sieg der Betriebssportgruppe endgültig in den Besitz der Truppe um Thomas Boelter übergeht.
Spezial-Auszeichnungen für die finisherstärksten Läufer sowie die Ältesten ihres Fachs rundeten die Siegerehrung wie immer gelungen ab. So entstanden u.a. schöne Schnappschüsse mit den Veteranen Lothar Deiters, Werner Christophel und Ulrich Brunner, natürlich wie immer altersweise kommentiert von Helmut Urbach, der als Veranstalter ebenfalls unter den Gästen weilte. Anschließend stand für alle Anwesenden ein üppiges Buffet bereit. Und man konnte sich endlich in die Fachsimpeleien vertiefen. Schließlich wurden einige kommende Veranstaltungen wie der Rheinsteig Extremlauf, der Nachtlauf „Rund um den Fühlinger See“ sowie natürlich der Rhein Energie Marathon Köln direkt aus Interviews mit den Finishern heraus vorgestellt.
Das Kääzmann´s in der Subbelrather Str. in Bickendorf ist für derartige Feiern quasi prädestiniert und der PSD Bank Köln Lauf Cup war im Rahmen der vergangenen drei Auflagen anlässlich der Siegerehrungen gerne zu Gast. Vielen Dank auch den zahlreichen Teilnehmern, ohne deren Aktivität ein Lauf Cup in diesem Rahmen und mit dieser Siegerehrung in all den Jahren gar nicht möglich gewesen wäre. Weiterer Dank gilt natürlich allen Sponsoren und zum Teil langjährigen Begleitern sowie der namensgebenden PSD Bank Köln für die vergangenen vier Jahre der Unterstützung. Der „neue“ Time & Voice Lauf Cup Köln ist in 2015 bereits mehr als erfolgreich gestartet.
RUN GREEN – Der Frühling kommt bestimmt
41. Königsforst-Marathon – bis zum 8. März vormelden
Auch bei der 41. Auflage wird der Halbmarathon über 21,1 km die beliebteste Distanz beim Laufklassiker am Sonntag, den 15. März, sein. Das TV REFRATH running team richtet einen der traditionsreichsten Marathonläufe Deutschlands von Läufern für Läufer aus. Organisationsleiter Jochen Baumhof hofft, dass der Frühling Mitte März ein erstes Zeichen setzt. Die finale Phase der Online-Vormeldung läuft noch bis zum 8. März. Am Lauftag ab 9 Uhr und auch bereits am Samstag zuvor kann man sich zwischen 15 und 18 Uhr in der BASt-Halle an der Brüderstraße in Bensberg vor Ort nachmelden oder seine Startunterlagen abholen. Die Auswahl der Laufdistanzen ist groß:
- 10.00 Uhr – 1 km Schüler
- 10.10 Uhr – 1 km Schülerinnen
- 10:30 Uhr – 10 km Lauf
- 12.00 Uhr – Halbmarathon und
- 12.00 Uhr – Marathon starten zusammen
- 12.10 Uhr – 5 km Lauf
Internationale Beteiligung und idealer Vorbereitungslauf
Den KFM nutzen viele Marathonis als Vorbereitung für einen City-Marathon, Halbmarathon oder Ultralauf. Einen internationalen Flair bringen Teilnehmer, die eine weite Anfahrt auf sich nehmen: sie kommen aus Belgien und Holland, ja sogar aus Italien und den USA angereist. Die Laufstrecken sind eine Mischung aus festem Waldboden und Asphaltstücken. Das Profil ist meist hügelig mit langen flachen Teilstücken ohne schwierige Anstiege. Langweilig wird es also nie…
Wasser und Energie auf der Strecke – Trockenfrüchte und Nüsse im Ziel
Mit Energiegetränke und –Riegel von Partner Dextro Energy werden die Marathonis auf der Strecke und im Ziel versorgt. Zusätzlich stehen wie im Vorjahr neben Äpfel und Bananen für die Marathonläufer auch Trockenfrüchte und Nüsse bereit. Der ASB wird im Wald erstmals mit einen 2000 Liter Tank aufstellen und somit genug Wasser für alle Verpflegungsstellen bevorraten.
Brooks-Laufschuhe für die Sieger
Sportausrüster Brooks spendiert als KFM-Partner für die schnellsten Frauen und Männer über 10 km, 21 km, und 42 km jeweils ein Paar Laufschuhe. Modell und Größe können bei Intersport Haeger ausgesucht oder bestellt werden. Die Siegerehrungen werden zeitnah in der Halle durchgeführt.
Pokale, Urkunden und Sachpreise für AK-Sieger
In diesem Jahr werden nicht nur die Top 6 im Zieleinlauf geehrt, sondern auch alle AK-Sieger im Marathon und HM bekommen einen Preis. Es stehen Pokale und zahlreiche Sachpreise zur Verfügung. Eine schmucke Urkunde kann sich jeder Finisher spätestens am Montag mit der Ergebnisliste ausdrucken
Königsforst-Marathon-Shirts
Partner Intersport Haeger bietet am Verkaufsstand Finisher-Shirts für 12 Euro (Kinder 10,- ) an. Das Erinnerungs-Shirt kann man vor Ort erwerben oder bestellen.
Jeder wird fotografiert
Das Foto-Team Müller ist seit über 20 Jahren fester Bestand beim Königsforst-Marathon. Im Vorjahr ließen sie sogar eine Drohne mit Webcam zum Start aufsteigen. Fotos sind in der neuen Broschüre und wie einige Videoclips auch auf der Webseite anzusehen:
Personalisierte Start-Nummern
Auf der Start-Nummer steht zusätzlich der Vorname, aber nur für vorgemeldete Teilnehmer.
Online-Anmeldung, Teilnehmerlisten und alle weiteren Infos auf www.koenigsforst-marathon.de
Pressemitteilung von Jochen Baumhof
Kristallmarathon: Dieser Weg wird kein leichter sein…
Auf der Suche nach einem Marathon zu einem frühen Zeitpunkt im Jahr kann ich diesen Abenteuer-Parcours nur empfehlen. Zum 9. Mal wurde im thüringischen Merkers der Untertagemarathon angeboten, der letzte seiner Art, nachdem in Sondershausen ‚Schicht im Schacht’ ist, weil der Abbau zu nahe an die Laufstrecke rückte. Wie 2012 erfolgreich getestet übernachteten wir wieder in der Jugendherberge Bad Hersfeld und fuhren am Sonntagmorgen die restlichen 35 km nach Merkers. (Hier verweise ich auf meinen Bericht aus 2012).
Vor dem Eingang des Salzbergwerkes hatte sich bereits eine Schlange gebildet, in der 10km-Läufer gemeinsam mit Halbmarathonis und Marathonläufern geduldig in der winterlichen Kälte ausharrten, bis sich herausstellte, dass zunächst drinnen in einem separaten Raum die Startnummer abzuholen war. Anschließend musste man sich erneut nach draußen begeben und in besagter Schlange einreihen, bis man schließlich wieder ins Warme vorrücken konnte, dann samt Startnummer im PC erfasst wurde und den Transponder der Firma Sportident in Empfang nahmen durfte.
Anschließend ging es allerdings recht zügig und ohne Schlange stehen weiter: Mit dem obligatorischen Helm auf dem Kopf fuhren wir im zweistöckigen Fahrkorb 90 Sekunden lang 550 Meter nach unten, wo uns eine angenehme Wärme empfing: von 0° auf 21° – ein sehr angenehmer ’Klimawandel’! Nach dem Ausstieg mussten wir kurz in einem Raum vor einer Stahltür warten, die wohl als eine Art Schleuse diente. Dann wurde die Tür geöffnet, und wir marschierten zu den bereit stehenden gelben LKWs, die unten an den Förderkorb gehängt vor Zeiten hierher gelangt waren. Auf der offenen Ladefläche ging es in rasanter Fahrt immer tiefer in den Stollen hinein. Ein kurzer Fußmarsch, dann war man in der großen Halle, dem so genannten ’Großbunker’ angelangt, wo viel Betrieb herrschte. Mit Mühe gelang es mir, noch einen freien Stuhl zu ergattern.
Die 10km-Läufer waren bereits auf der Strecke, da sie schon um 10:00 Uhr gestartet waren, und liefen unter Applaus außen an den Stuhlreihen vorbei. Jetzt machten sich die Halbmarathonis und Marathonis fertig. Das Limit von insgesamt 500 Anmeldungen war schon am 17.12.2014 erreicht worden.
Um 11:00 Uhr zählten wir gemeinsam runter, und los ging es auf die erste von insgesamt 13 Runden, jede davon 3,25 km lang. Nach 2:45 h musste man die 7. Runde vollendet haben, sonst wurde man ’aus dem Verkehr gezogen’ und für den Halbmarathon gewertet.
Nach 70m in der Halle bogen wir links in den Stollen ab, vorbei an der ersten Verpflegungsstelle, und es erwartete uns eine Steigung, die diesen Namen auch verdiente. Ich gebe gerne zu, dass ich sie mit fortgeschrittener Rundenzahl nur noch walkte, da ich nach einem gerade überstandenen grippalen Infekt noch nicht voll belastbar war. Insgesamt waren 750 Höhenmeter zu meistern, pro Runde also knapp 60 m rauf und 60 m runter.
Es folgten einige leichte Kurven, dann kamen wir nach ca. 800 m zu einer Begegnungsstelle. Unermüdlich feuerten uns Ordner mit Rasseln und Kuhglocke an. Auf der linken Seite der Absperrung sah man die schnelleren Läufer, die ihre Runde schon fast beendet hatten. Wir nahmen eine scharfe Rechtskurve, liefen an Toiletten vorbei leicht abwärts, dann nach links und wieder bergauf. Kurz vor der Hälfte der ersten Runde kam die zweite Verpflegungsstelle.
Aufgrund des Salzgesteins herrschte eine Luftfeuchtigkeit von nur 20% – 30%, da dehydriert man schnell. So nahm ich jede Gelegenheit wahr, Wasser und später auch Cola zu mir zu nehmen.
Die 2. Verpflegungsstelle war mit lilafarbigen flackernden Diskolicht ausgestattet – ein hübscher Gag! Eine Linkskurve, dann eine 90° Rechtskurve, und es begann meine Lieblingsstrecke: Ca. 700m schnurgerade und stetig leicht ansteigend, dazu leichte Zugluft, die ich als sehr angenehm empfand. Unter dem aus gutem Grund sehr fest sitzenden Helm fing man schnell an zu schwitzen. Am Ende der Geraden folgte eine scharfe Spitzkehre nach links, hinter der es mit 15 % Gefälle steil bergab ging. In jeder Runde stellte sich die gleiche Frage: Vorsichtig ’mit gebremstem Schaum’ runter laufen oder mutig mit großen Schritten ’rollen lassen’? Am Trittschall konnte ich erkennen, wofür sich die Läufer hinter mir entschieden hatten. Da der Boden hart und vor allem uneben war, musste das Sturzrisiko einkalkuliert werden. Jedenfalls konnte ich an dieser Gefällstrecke etwas Zeit wieder gut machen, die ich bergauf verloren hatte.
Die Begegnungsstelle wurde wieder passiert, noch einige zum Teil uneinsehbare Kurven und eine wellige Strecke, dann liefen wir bergab, dem grün leuchtenden ’Maul’ der Halle entgegen. Eine kurze Steigung kurz vorher, dann links hinein in die Halle, mit Schwung ein kurzes Stück leicht bergab – und man passierte den elektronischen Rundenzähler. Name, Verein, aktuelle Platzierung sowie die noch zu laufende Rundenzahl waren für den jeweiligen Läufer auf einem Bildschirm sowie für die Zuschauer auf einer Projektionswand zu sehen. Die jeweils letzten Runden wurden persönlich angesagt – eine nette Geste!
Nach 100 m in der Halle, vorbei an freundlich applaudierenden Zuschauern ging es auf die nächste Runde, an deren Beginn wieder die Verpflegungsstelle wartete. Hier gab es nicht nur Getränke, sondern auch Schmalzbrote, Salzgürkchen, Bananen- und Apfelstücke, Rosinen und (sehr lecker) Wassermelonenstücke. Zwei Verpflegungsstellen auf 3,25 km – ein Luxus!
War es auf der ersten Runde noch recht eng im dichten Läuferfeld, hatte sich das Feld später weit auseinander gezogen. Die Stollen waren unterschiedlich stark ausgeleuchtet, und zunächst reichte mir an den dämmrigen Stellen das Licht der Stirnlampe anderer Läufer. Nachdem die Halbmarathonis uns nach der 7. Runde verlassen hatten, wurde es allerdings zunehmend einsamer und dunkler im Stollen, und auch ich machte von meiner Stirnlampe Gebrauch. Für den Fall, dass es zu einem Stromausfall kommen würde, war das Mitführen einer Lampe laut Ausschreibung Pflicht.
Runde um Runde spulte ich ab – allerdings aufgrund der welligen Streckenführung in ständig wechselndem Tempo. Langweilig wurde es nie, da die einzelnen ’Höhepunkte’: Halle, 1. Verpflegungsstelle, Begegnungspunkt, Wendepunkt, 2. Verpflegungsstelle in dichtem Abstand auf einander folgten und zunächst immer wieder mir bekannte Halbmarathonläufer mich beim Überrunden anfeuerten. Schließlich hatte ich die 13. Runde der Achterbahn erfolgreich beendet und lief nach 42,25 km ins Ziel vor der Bühne, wo mir die Medaille in Form einer Fahrmarke umgehangen und gratuliert wurde. Auch erhielt ich einen Sofortausdruck meiner Rundenzeiten und entsprechender Statistik in die Hand gedrückt. Meine Zielzeit möchte ich lieber verschweigen, aber immerhin hatte ich trotz einer Rest-Erkältung meinen 60. Marathon erfolgreich beendet. Hier eine PB zu laufen, hatte aufgrund des hügeligen und kurvenreichen Parcours ohnehin keiner erwartet.
Es siegten Sandra Warweg in 3:35:32 h sowie Martin Nymann in 2:57:03 h.
Aus irgendeinem Grund war der Urkundendruck ausgefallen. Hierfür entschuldigte sich der Veranstalter später in einer persönlichen Mail, in der die Urkunde als PDF-Datei angehangen war. Ich stärkte mich mit einem Würstchen, das es auf den ausgehändigten Gratisbon gab, und bald darauf gelangte ich auf dem oben geschilderten Weg in umgekehrter Reihenfolge wieder ans Tageslicht. Dort konnte man noch duschen, bevor wir den Heimweg antraten.
TV Refrath mit Medaillen-Chancen bei Hallen-DM in Erfurt
Daniel Schmidt und Andreas Keil-Forneck starten mit 40 weiteren TVRler beim Bayerlauf
Die Stadt Erfurt war für die Bahnspezialisten vom TV Refrath running team schon oft Stätte des Erfolgs. Auch am kommenden Wochenende geht es wieder nach Thüringen zu den Deutschen Meisterschaften der Senioren in der Halle. Gelaufen wird auf einer 200 m Rundbahn mit Kurvenerhöhung. Die Luft ist viel trockener und die Renntaktik durch die engeren Kurven und kürzern Geraden anders als im Freiluft-Stadion. Die Konkurrenz, besonders aus Bayern und Baden-Württemberg ist in allen Altersklassen sehr stark. Für den TVR ist Antje Wietscher als 3000 Meter Titelverteidigerin in der W55 gemeldet. Die Leichlingerin startet aber auch über die für sie sehr kurze Mittelstrecke über 800 m. Beide Wettkämpfe sind für sie am Samstag.
Auch der vielfacher Deutsche Meister Karl-Heinz König ist über 400 und 800 Meter dabei. Doch der 66jährige wäre nach einer schweren Grippe und dem Trainingsrückstand diesmal schon froh über eine Bronzemedaille. In den beiden Hallenrennen machte Ulrich Buchmüller einen sehr starken Eindruck bei seinem Comeback in der AK M55. Er gehört mit seiner Form über 800 m als auch im 3000 m Lauf durchaus zum erweiterten Feld der Medaillenkandidaten. „Uli kann inzwischen sehr gut taktisch laufen und abwarten. Das war nicht immer so“ hofft TVR-Coach Jochen Baumhof auf ein nicht allzu hohes Anfangstempo. Karin Meuser (400 + 800 m) als auch Sigrid Zündorf (800 m) haben die DM-Qualis geschafft und starten in der W45 bzw. W50.
TVR mit Großaufgebot bei „Rund um das Bayerkreuz“ in Leverkusen
Jochen Baumhof, der nachts zuvor aus Erfurt zurückkommt, darf am nächsten Morgen wieder ran. Er hat insgesamt 42 Aktive für den ersten Frühjahrsklassiker der Straßenlauf-Saison gemeldet: sieben über 5 km und 35 über die 10 km Distanz. Auch die beiden Topläufer Andreas Keil-Forneck und Daniel Schmidt sind gemeldet. Beide peilen sie bei guten Bedingungen eine 31er Zeit im hochklassigen Starterfeld an. Die beiden Talente David Ranftler (weilt in Argentinien) und Torben Kirchner (Deutschen Polizeimeisterschaften) sind nicht am Start. Dafür aber Neuzugang Sebastian Müller und der immer schneller laufende André Rinke. Von den elf TVR-Läuferinnen sind Alexandra Tiegel und Caroline Hardt die Schnellsten mit Kurs 40 Minuten.
Links: Erfurt und Leverkusen
Pressemitteilung von Jochen Baumhof
Nächtlicher Filmtipp: Der Räuber
Laufen als Obsession und – ganz wichtig und filmisch singulär – fast einziger Lebensinhalt. Neben dem Bankraub und den damit verbundenen Gefahren. In Benjamin Heisenbergs Film Der Räuber geht es um Geschwindigkeit. Ein läuferisch enorm veranlagter Einzelgänger und erwischter versuchter Bankräuber läuft selbst im Gefängnis bis zur Obsession und trainiert sich eine beachtliche Form an. Diese nutzt er – wieder in Freiheit – zu erneuten und dieses Mal erfolgreichen Raubzügen sowie nicht nur nebenbei hervorragenden Marathon-Läufen.
Und das ist das Problem. Der Erfolg in seinen „Metiers“ ist augenscheinlich sein einziger Lebensinhalt. Und seine einzige Triebfeder, obwohl er das erbeutete Geld offensichtlich noch nicht einmal (mit Genuss?) ausgibt. Trotz der vielen erfolgreichen Raubzüge nebst Siegen und guten Platzierungen bei überregionalen Laufveranstaltungen (u.a. Wien Marathon) findet er partout nicht in ein halbwegs „normales“ Leben zurück. Die perfekt choreographierten Laufsequenzen machen neben den mit fast dokumentarischer Konsequenz festgehaltenen Raubüberfällen dabei den Reiz dieses quasi an der Geschwindigkeit schwelgenden Films aus.
Die guten Darsteller – allen voran Andreas Lust als getriebener und überaus authentischer Hauptakteur – setzen dem Film weitere Glanzlichter auf. „Ich kann nicht anders – ich muss laufen und rauben“: Das Sujet war 2009 vielleicht noch etwas sperrig, mittlerweile könnte man es fast dem Mainstream zurechnen. Die vielen perfekten und immer der Handlung sowie der Sichtweise des an der „normalen“ Gesellschaft gescheiterten „Helden“ verpflichteten Einstellungen (die absolute läuferische Flucht nach einem Überfall in der Wiener Innenstadt) spiegeln perfekt sowohl den sportlichen Perfektionswillen als parallel auch den Niedergang eines desillusionierten Außenseiters wider – zeitlich nicht unbedingt überraschend beinahe parallel zum Auftauchen und unmittelbaren Verschwinden der sportlichen bzw. läuferisch relevanten Blog-Landschaft. Ein spannender Film und darüber hinaus eine sehr interessante Allegorie über das Leben ohne – und das Laufen ohne Sinn.
Sendetermin: ZDF, diese Nacht 00:35 Uhr
Videostream bis 2. März hier.
Foto: Verleih
Kniffliger Fall für Kommissar Overbeck
Roland Jankowsky alias Kommissar Overbeck bzw. Ermittler in der bekannten Detektiv- und Krimiserie „Wilsberg“ fahndete gestern während der 10 km von Porz nach „Carsten Schmidt“, laut Vormeldeeintrag und Ergebnisliste in 32:17 min. schnellster Läufer über die 10 km-Distanz am dritten Tag der Porzer Winterlaufserie. Vom Start weg hatte er allerdings zunächst keine Chance, den Betreffenden zu ermitteln, doch nach der Hälfte des Rennens wurde langsam klar: Es muss und kann nur der schnelle Mann an der Spitze sein.
Helmut Urbach und sein Team hatten den gebürtigen Leverkusener also mit einem wirklich schwierigen Fall betraut, den auch Experten und Besucher in Leidenhausen zunächst nicht aufzudecken vermochten. Doch nach 44:18 min. konnte der flotte Kommissar das Top-Phantom Carsten Schmidt gerade noch im Zielbereich stellen und eindeutig als Daniel Schmidt vom TV Refrath identifizieren. Fall gelöst. Und das endlich einmal ganz ohne und vor allem viel schneller als der gute Wilsberg.
Alle Ergebnisse und Zwischenstand Time & Voice Lauf Cup Köln/Fotos von Eventfotografie 24
Foto: Gabi Zange
Daniel Schmidt: Sieg über 10 km in 32:17 min.
Den letzten Tag der Porzer Winterlaufserie nutzten wieder einige Langstreckler als Formtest.
So auch Daniel Schmidt. Der Remscheider ist jetzt im dritten Jahr Leistungsträger im TVR. Im Alleingang vorneweg gewann er die 10 km konkurrenzlos in guten 32:17 min. vor Thomas Westerhausen (34:57/LAZ Puma Rhein-Sieg) und Heiko Lewanzik (34:58/Trispeed Marienfeld). Zufrieden über verbesserte Zeiten waren auch Frederik Hartmann (M40/40:47), André Eßer (M35/41:21) und Claudia Feige (W40/49:48 min).
Auf der 5 km Distanz liefen Stephan McGuire (3. M40/19:07), Ramsi Mekkioui (4. M40/19:23), Jola Basinski (1 .W40/21:40) sowie Julia Scheckenbach (W20/25:59 min). Stefan Wörsdörfer war im Halbmarathon über 21,1 km mit 1:47:24 Stunden flotter als in den letzten Jahren im Ziel.
Alle Ergebnisse inklusive Zwischenstand Time & Voice Lauf Cup Köln
Pressemitteilung von Jochen Baumhof
















