laufmonster.de

Laufmonster.de

Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Frankfurt-Marathon: alles richtig gemacht

web-frdn0426.jpegKai hat schon einen perfekten Bericht hierzu geschrieben und die Glückwünsche, die bereits bei mir zu meinem Lauf eingegangen sind, freuen mich ungemein. An dieser Stelle möchte ich Euch gerne zu diesem Marathon die Entstehungsgeschichte und den Verlauf schildern. Nachdem ich im letzten Jahr bei meinem Versuch, in Köln unter die 3 Stunden im Marathon zu gelangen, ja kläglich nach 25 km gescheitert bin, wollte ich nie wieder einen Marathon laufen, was ich aber nach ein paar Wochen dahingehend relativiert hatte, dass ich nicht wieder Köln laufen werde. Und so hatte ich irgendwann den Entschluss gefasst, in Hamburg nochmals mein Glück zu versuchen.

web-frej1167.jpegDen Winter über hatte ich sehr gut trainiert, aber auch sehr hart. Das sollte sich rächen. Nach anfänglichen Erfolgen stoppte mich dann im Frühjahr eine schwere Erkältung und somit musste ich meine Pläne für den Marathon begraben. Aber so einfach lässt sich ein Laufmonster nicht unter kriegen. Es musste also ein Herbstmarathon sein, aber nach der Schmach vom letzten Jahr in Köln standen eigentlich nur Berlin oder Frankfurt zur Auswahl. Da ich beide noch nicht gelaufen war, musste das Los entscheiden und somit wurde es der Frankfurt Marathon. Ich habe mich ganz bewusst sehr auf diesen Termin vorbereitet, auch einige Laufveranstaltungen, die als Laufmonster-Traditionen gelten, ausfallen lassen und hatte nur dieses eine Hauptziel vor Augen. Allerdings gab es auch zwischendurch kleine Rückschläge. So z.B. die Generalprobe, die aus meiner Sicht sehr schlecht lief. Im Nachhinein war es vielleicht ganz gut, dass dort so ein kleiner Dämpfer kam. Ich war die Strecke deutlich zu schnell angegangen und musste am Schluss schwer kämpfen. Damals kamen erste Zweifel auf, ob ich denn überhaupt die Marathonstrecke schaffen würde, wenn ich schon bei einem Halbmarathon völlig fertig bin.

web-fref0323.jpegAber diese Zweifel waren nur von kurzer Dauer und ich konzentrierte mich weiterhin auf das Training und dort speziell auf die langen Läufe. Einmal die Woche gab es Intervalltraining, aber ansonsten eher mittleres Lauftempo und halt lange Läufe. Der nächste Höhepunkt sollte dann der Halbmarathon beim Köln-Marathon werden. Allerdings wollte ich mich bei dieser Veranstaltung, drei Wochen vor dem Marathon, nicht völlig verausgaben und unbedingt eine neue Bestzeit laufen. So hatte ich mich dazu entschlossen, einen Crescendo-Lauf zu absolvieren. Ich hatte so einen Lauf noch nie gemacht und dann gleich einen Halbmarathon, ob das gut gehen konnte. Ich startete im zügigen Dauerlauftempo und ich musste mich immer wieder bremsen. Aber ich fühlte mich sehr gut und nach 7 km beschleunigte ich das Tempo auf 4:15-4:17 pro km. Ab km 10 begann ich die Läufer vor mir zu überholen und es machte so richtig Spaß. Nach erneuten 7 km gab ich dann richtig Gas. Das Tempo habe dann auf 4:00 Min/km gesteigert und es lief einfach klasse. Die letzten 5 km bin ich dann sogar noch unter 4 Minuten gelaufen. So etwas nenne ich eine perfekte Generalprobe, natürlich keine Bestzeit, aber das war ja auch nicht der Plan. Ich war überglücklich und fühlte mich für den Marathon richtig vorbereitet.

dscm7819.jpgDann rückte das Marathon-Wochenende immer näher und ich spürte schon eine gewisse Nervosität. Aber ich hatte nie das Gefühl, nicht genug trainiert zu haben. Mit Harald und Kai waren dann auch noch zwei weitere Laufmonster mit am Start. Allerdings wollten beide eine Zeit unter 3 Stunden laufen, was mich dann auch ein wenig beeinflusst hat, so dass ich von der eigentlich geplanten Zielzeit von 3:10 h eine etwas schnelleres Tempo anging, um vielleicht eine 3:05 h zu erreichen und somit zu einem Erfolg beim Kampf um den Mythos U540 zu helfen. Leider ist dies ja nicht gelungen, aber das werden die Laufmonster sicherlich in naher Zukunft schaffen, da bin ich mir ganz sicher. Nachdem wir uns ein wenig warm gelaufen hatten, mussten wir uns schon sehr früh in die Startaufstellung begeben, da es bereits sehr voll war. Daher ist es echt ein Wunder, dass Thorsten uns entdeckt hat. Also noch kurz ein Foto vor dem Start und dann hieß es warten. Fast eine Viertelstunde dauerte es noch, bis dann endlich der Startschuss kam. Harald und Kai sind auch direkt aus meinem Blickfeld verschwunden und auf den ersten 2-3 km hatte ich Probleme, eine konstante Zeit zu laufen, was aber auch mit dem GPS-Empfang meiner Uhr zu tun haben konnte. Die Stimmung an der Strecke war einfach Klasse und das Wetter perfekt.

web-fres0173.jpegDa ich mir die Strecke vorher nicht wirklich angeschaut hatte, wusste ich nicht, was mich erwartete. Und so genoss ich die Eindrücke, die Zuschauer und die Stimmung. Achso, nebenbei bin ich auch noch gelaufen. Es lief wirklich rund. Ich hatte zwar auf den ersten 10 km etwa 16 Sekunden auf die Zielzeit 3:05 verloren und so habe ich das Tempo etwas erhöht. Nach 15 km war ich wieder in der Zeit und dieses Tempo konnte ich dann auch bis km 34 aufrecht erhalten. Aber dann taten mir erheblich die Oberschenkel weh und es wurde wirklich hart auf den letzten 8 km. Ich war nicht der Einzige, der Probleme hatte. Immer mehr Läufer gingen oder hatten bereits aufgegeben, aber das wollte ich nicht. Was ich mir allerdings gönnte, waren kurze Gehpausen an den Verpflegungen, damit ich den Puls wieder etwas nach unten bringen konnte.

web-frfg1453.jpegweb-frea1246.jpegweb-frdg0768.jpegDies gelang auch ganz gut und bei km 40 sah ich dann kurz vor mir Harald, der anscheinend auch sehr zu kämpfen hatte. Meine Beine waren aber bereits so schwer, dass es mir nicht möglich war, zu Harald aufzuschließen. Dann kam endlich der Messeturm, jetzt nur noch um die Ecke biegen und dann in die Festhalle rein. Ich war aber so fertig, dass ich den Trubel in der Halle nicht mehr wahrgenommen habe. Einfach nur noch ins Ziel. Auf die Uhr hatte ich schon seit km 36 nicht mehr geschaut und so war ich doch überglücklich, dass am Ende die Zeit bei 3:10:15 stehen geblieben ist. Endlich eine neue Bestzeit. Harald war kurz vor mir ins Ziel gekommen und stand ebenfalls völlig fertig an der Bande. Nach kurzer Regeneration und der Zusammenführung der Laufmonster ließen wir den Lauf noch einmal Revue passieren. Ich muss schon sagen, ich bin mächtig stolz auf das Erreichte. Nächstes Jahr dann vielleicht doch noch der Angriff auf die sub 3? Ich denke schon…

www.frankfurt-marathon.com

Fotos von Thorsten etc. unter www.pixum.de/slide/4587068 und www.pixum.de/slide/4727440

2 Kommentare zu „Frankfurt-Marathon: alles richtig gemacht“

  1. Mächtig stolz auf das Erreichte?! Das kannst Du auch zurecht sein !!! Jeder, der Marathon läuft, sich darauf entsprechend akribisch vorbereitet und dann, genau wie Du beschreibst, alle Höhen und Tiefen innerhalb knapp 3h oder mehr erlebt, weiß, was es heißt, sich um so einen Schritt zu verbessern. Klasse und Glückwunsch :)
    Vielleicht war es gar nicht verkehrt, dass Du ein wenig schneller angegangen bist. Glaube nicht, dass, wenn Du direkt auf 3:10 ausgerichtet gewesen wärest, Du dann mit einer schnelleren 2. Hälfte eine noch bessere Zeit erzielt hättest.
    Ich würde versuchen, mich zukünftig mit der Scheibchentaktik den 3h zu nähern. Versuche vielleicht beim nächsten die sub 3, aber erwarte sie nicht. Dann bist Du mit einer vielleicht erzielten 3:05 h wieder so happy wie jetzt !

  2. 3:05 solltest Du als nächstes anpeilen, natürlich nur, wenn die Vorbereitung stimmt. Wird es dann eine 3:03 mit schnellerer 2ter Hälfte, um so besser. Aber 10 min schneller beim nächsten Marathon ist nicht einfach. 3:10 ist ja schließlich kein Nasenbohrer-Tempo. Ganz toller Bericht.

    Frank C.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen