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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Düsseldorf Marathon und kein Ende…

pict5442.jpgNun gut, wo soll ich anfangen, diesen ehrwürdigen Tag aus meiner persönlichen Sicht zu beschreiben?! Erst einmal muss ich mich wohl bei www.laufen-in-koeln.de in Person von Detlev Ackermann bedanken, durch dessen Gewinnspiel und den dabei gewonnenen Startplatz ich erst wieder darauf aufmerksam wurde, wie schön es doch ist, Marathon in D´dorf zu laufen. Und da noch weitere Laufmonster ihren Start angesagt hatten, wollte ich dabei sein, wenn vielleicht wirklich einmal die 9-Stunden-Marke in der Teamwertung fallen würde. Was daraus wurde, weiß wohl mittlerweile jeder ;-)

Für dieses Projekt verzichtete ich auch bewusst darauf, dass meine Zeit in einer „offiziellen“ Bestenliste erscheinen würde, denn dafür hätte ich im Namen meines Vereines starten müssen. Aber dann hätten die Laufmonster jetzt nicht diese unfassbaren 8 Stunden, 19 Minuten und 14 Sekunden in der Teamwertung zu Buche stehen – 499 (!) Minuten also!

dscm1186.jpgUnd dann kam auch noch das Schicksal, welches unser Nordlicht Daniel erwischte, dazu. Der geplante Start in Boston wurde von einer Aschewolke begraben, aber wie Phoenix aus der Asche entsprang eine Wildcard für den Metro Group Marathon. Auch hier nochmals vielen Dank an den Ausrichter für diese sportliche Geste – Daniel hat sein Versprechen, unter 2:40 h zu laufen, dann ja auch eingelöst.

pict5388.jpgIm Gegensatz zu Daniel, der doch (auch schon am Vortag) ziemlich nervös schien, habe ich den Marathon ziemlich locker gesehen und war voll Vorfreude, als sich alle Monster zum morgendlichen Fototermin trafen. Alle waren gut drauf, auch Petrus, das waren ja beste Voraussetzungen und konnte was geben. Nach dem üblichen Vorgeplänkel im großzügigen Startbereich ohne Gedränge kam der lang ersehnte Startschuss

pict5472.jpgUnd gleich ging die Post ab. Daniel sah ich nur noch entschwinden, was wollte der laufen (?), echt unter 2:35 h sogar. Mein Ziel waren primär die 2:45 h und schon dafür waren die ersten Kilometer viel zu schnell. Hoffentlich sollte sich das nicht (mal wieder) rächen. 3:40 min. für den ersten, der zweite kaum langsamer, aber dann wurde es ein wenig ruhiger und ich hatte eine Gruppe gefunden. Als klar wurde, dass diese jedoch 2:38 h laufen wollte, ließ ich mich weiter zurückfallen.

dscm1199.jpgBei km 6 ein Schrei von rechts! Unsere Supporter. Besser ausgestattet wohl als das live übertragende www.center.tv Team begannen sie direkt ein Schnappschussgewitter. Doch ich hatte nicht viel Zeit und musste weiter ;-) Mensch gingen die Kilometer schnell vorbei und das alles bei super Stimmung an der Strecke. Schon ging es auf die Oberkasseler Brücke, auf der anderen Seite wartete schon km 10. 37:44 min. auf der Uhr, immer noch (zu) schnell. Ich nahm noch mal ein bis zwei Sekunden den Kilometer raus, denn eine Zeit unter 2:40 h war dieses Mal mit nur 80-90 Wochenkilometern und einer HM-Vorleistung von 1:17 h wahrlich nicht drin.

Dann ging es durch Oberkassel und Lörrick, ich lief mit Markus Breuer, einer Norwegerin und deren Radbegleitung und einem weiteren Läufer. Jedoch wurden alle was schneller und so war ich bald allein unterwegs. Dafür kreuzte plötzlich der frischgebackene Vizemeister-Trainer Felix Magath nebst Familie meinen Weg. Ein schneller Gruß, der freundlich von ihm entgegnet wurde, und weiter ging´s. Bei km 18 kam dann der Verpflegungsstand meines ehemaligen Vereins Rennschnecken 2000. Alle bekannten Gesichter abgeklatscht und schon ging es zurück zur Brücke.

pict5873.jpgUnd da waren dann wieder die rasenden Supporter, die mich feierten. Also feierte ich ein bisschen mit. Kurze Zeit später bei Halbmarathon hatte ich eine Zeit von knapp über 1:20 h auf der Uhr, merkte aber schon, dass ich das nicht ganz halten könnte. Trotzdem sah ich eine sub 2:45 h noch nicht in Gefahr. Vor mir wurde die Norwegerin langsamer und ich schloss wieder auf. 2 km später ließ sie abreißen und wie ich später im Ziel hörte, gab sie dann irgendwann auf. Auch aus der ehemaligen 2:38er Gruppe sammelte ich einige ein, andere dagegen hielten das Tempo.

dscm1236.jpgBei km 30 war ich immer noch voll im Plan und ein Einbruch war nicht in Sicht. Das schon bei km 25 genommene Gel hatte auch gut getan und so hielt ich weiter das Tempo hoch. Bei KM 31,5 gab es wieder Gel, leider nur am Ende des Standes, also kein Wasser mehr dazu. So habe ich es erstmal mitgeführt und erst nach km 32 genommen, denn da waren sie wieder, unsere … (na ihr wisst schon). Kai & Thomas an der Knipse, Frank als Wasserträger bzw. -reicher. Oh je, mit Kohlensäure! Lieber Frank, das geht doch gar nicht ! Trotzdem Danke :)

pict5955.jpgFrank teilte mir kurz mit, dass Daniel nicht mehr so frisch aussah und ich sogar schneller wirkte. So machte ich mir meine Gedanken und hoffte, dass er durchhielt und ich ihn nicht einsammeln musste. Die km liefen runter, 35, 36, 37, durch das Hafengebiet und auf zu Düsseldorfs Prachtstraße, der Königsallee (kurz Kö). Hier kamen mir bei km 39 die Läufer entgegen, die schon km 41 hinter sich hatten. Viele Frauen, ich staunte nicht schlecht. Dazwischen bekannte Gesichter wie Robert Jäkel und Markus Held mit phänomenalen Zeiten, aber noch kein Daniel.

Bei km 40 auf der Kö war es dann soweit. Ich sah Daniel auf der gegenüberliegenden Seite, ca. 1 km Vorsprung vor mir. Er würde die 2:40 h schaffen, war ich mir sicher, denn er lief flüssig. Jetzt konzentrierte ich mich auf meine Zeit. Irgendwas mit 2:34 h bei km 40. Könnte das noch mit einer neuen Bestzeit klappen?

pict6051.jpgDas motivierte und ich versuchte sogar noch mal zu beschleunigen. Ein Läufer vor mir, einer meiner Mitbegleiter aus der Anfangsphase, wurde langsamer und ich schloss auf. Zusätzliche Motivation. Bei km 41 zog ich vorbei, feuerte auch ihn noch mal an und ab ging es Richtung Ziel. Direkt zu Beginn der langen Zielgeraden waren sie dann wieder, teils auf, teils neben der Strecke, und knipsten wie die Weltmeister. Noch 200 Meter und die Uhr zeigte etwas über 2:42 h. Unfassbar, es würde eine Zeit unter 2:43 h. Da blieb dann sogar noch Zeit ein wenig den Zieleinlauf zu feiern und die Stimmung zu genießen.

pict6059.jpgNach exakt 2:42:47 h hatte ich es dann geschafft und fiel gleich Daniel in die Arme, der mir von seiner Klasse-Zeit berichtete. Nun begann das Warten auf die anderen, während wir kurze Smalltalks, mit z.B. Falk Cierpinski (der gerade in einer 2:17er Zeit die EM-Norm erfüllt hatte) und seinem Vater und zweimaligen Olympiasieger Waldemar, abhielten. Ich rechnete im Kopf schon mal die Gesamtzeit hoch und ob es tatsächlich mit einer Zeit unter 500 Minuten für die Teamwertung klappen könnte. Dazu musste ein weiteres Laufmonster in etwa unter 2:58 h bleiben. Da kam auch schon Harald und tatsächlich, die Uhr zeigte noch deutlich unter 2:58 h, also auch für ihn eine Bestzeit.

pict6220.jpgKurze Zeit später folgten Carsten in knapp über 3 h, was er seit Jahren nicht mehr gelaufen war, Kay mit einer 3:03er Zeit gleichbedeutend selbstredend auch ein neuer Hausrekord, und der lädierte Cengiz in immerhin noch beachtlichen 3:16 h. Die Stimmung war entsprechend top und so ging es zum Finisher-Zelt, denn just in diesem Moment fing es dann doch mal stärker an zu regnen. Gefeiert wurde auch noch ein wenig, nach dem Lauf in der Altstadt bei ein paar „Uerigen“ am Brauhaus (jetzt wieder ohne Regen und sogar mit Sonne, dafür aber leider auch ohne unsere Supporter aufgrund familiärer Verpflichtungen) und später für Daniel und mich noch im heimischen Bergisch Gladbach.

pict6067.jpgBleibt noch zu erwähnen, dass es wohl ein einzigartiges Event war! 6 Laufmonster, alle im Ziel, alle mit Top-Zeiten, dazu eine 4-köpfige Supporter-Gruppe die wirklich alles gegeben hat und denen wir auch die einzigartigen Fotos zu diesen Berichten zu verdanken haben. Ein top organisierter Marathon auf pfeilschneller Strecke mit guter Stimmung, da kommen wir doch gerne wieder :))))

http://www.metrogroup-marathon.de/

Fotos: Frank Carbach/Kai Engelhardt

Nachstehend verschiedene Galerien mit vielen Eindrücken vom Start, von der Strecke und im Ziel:

Vor dem Start (38 Fotos): www.pixum.de/slide/4913363
Start (35 Fotos): www.pixum.de/slide/4913847
Kilometer 7 (80 Fotos): www.pixum.de/slide/4930306
Oberkasseler Brücke bei km 19 (45 Fotos): www.pixum.de/slide/4914068
Kilometer 32 (36 Fotos): www.pixum.de/slide/4914070
Zieleinlauf 1 (89 Fotos): www.pixum.de/slide/4914080
Zieleinlauf 2 und Siegerehrung (65 Fotos): www.pixum.de/slide/4914083

Alle Fotos von Kai (inkl. Pre und After von Daniel): www.pixum.de/slide/4913011
Siegerehrung: www.pixum.de/slide/4917912

  1. Hallo Manu,

    sehr schöner Bericht, der auch Deine Lockerheit am letzten Sonntag (wie auch auf den Fotos erkennbar) widerspiegelt. Da geht bestimmt demnächst noch mehr. Viel Spaß und Erfolg schon vorab am nächsten Mittwoch!
    Viele Grüße
    Harald

  2. Hey Manu,
    ich hätte beim Start mal doch lieber bei dir bleiben und nicht so abdüsen solln! Du hattest ganz sicher sehr viel mehr von diesem Lauf „erlebt“ als ich! ;) Schöner Bericht! danke Dir für diese Einblicke! Das hat mir geholfen, mich doch noch an ein paar Passagen zurückzuerinnern. Bei mir waren ja ab km 19 nur noch Tunnelblick und Schmerzen angesagt, weisste ja! Auch die Bilder unserer Supporter helfen da sehr! ;)
    Danke Euch allen nochmal für dieses hammerharte Erlebnis! Das nächste Mal wird klüger und nicht so übermotiviert angegangen, versprochen!
    Euer Daniel

  3. Hey Daniel,
    Mensch Du musst echt ´nen Tunnelblick gehabt haben ;-) Da schwörst Du Stein und Bein dass Du die Supporter bei KM 32 nicht mehr gesehen haben willst, wo mir doch Frank dort kurze Zeit später mitteilte wie schlecht es Dir ging. Und dann sehe ich die Fotos und auf einem läufst Du genau an dieser Stelle neben Frank.
    Total verwirrt ?? ;-)
    Gruß, Manu

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