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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Danke Düsseldorf!

dscm1257.jpgdscm1161.jpgManchmal dauert es etwas länger, bis man die Qualitäten einer Stadt richtig kennen und schätzen lernt. Als Kölner identifiziert man sich in der Regel schon sehr mit „seiner“ vermeintlichen Metropole, was zudem bereits in frühester Jugend allerorten eingeimpft wird, ohne gewollt oder auch ungewollt einfach einmal über den Tellerrand zu blicken. In die Ferne schweifen ja, aber alles an Großstädten in der Peripherie wird geflissentlich ignoriert. Mönchengladbach bringt trotz eigener dauerhafter Unzulänglichkeit vor allem fußballerisch seit dreißig Jahren nicht mehr viel zustande, Bonn wurde schon von jeher als „Bundes-Dorf“ verspottet und die nächste größere Stadt den Rhein flußab führt ja selbige Wertung sogar im Namen. Im Laufe der Jahre durfte man sich auch bzgl. der karnevalistischen Aktivitäten sowie vor allem der in den Städten und im jeweiligen Umland überwiegend verköstigten Biersorten „Kölsch“ und „Alt“ in die regionale Zugehörigkeit als „eingewiesen“ bezeichnen. Das eine wie das andere wurde, obwohl es in vielerlei Hinsicht „ähnlich“ abgehandelt und ausgegeben oder besser ausgeschenkt wird, von Kölnern bei den Düsseldorfern einfach als unbedeutend abgetan und ist zum Teil bereits seit Jahren höchst verpönt. Was soll man als Kölner also in Düsseldorf?

dscm1201.jpgdscm1204.jpgNun, das ist aktuell ganz einfach zu beantworten: Marathon laufen auf der in diesem Frühjahr für europäische Starter schnellsten Strecke! OK, das wussten wir am Sonntag noch nicht, aber dass sich der Parcours in Düsseldorf in den letzten Jahren zunehmend als äußerst rasant darstellt, hatte sich bereits bundesweit herumgesprochen. Warum das genau so ist, kann wohl niemand außer den Läufern erklären. Vielleicht die flache Beschaffenheit der gesamten 42 km mit nur einer echten Erhebung, der Oberkasseler Brücke. Dazu die am vergangenen Sonntag optimalen Witterungsverhältnisse mit bedecktem Himmel, läuferfreundlichen Temperaturen und etwas Regen, der sich aber zumindest im vorderen Feld von der Intensität nicht störend auswirkte. Erst mit dem Zieleinlauf der 3:20 h-Läufer ging ein kräftigerer Schauer nieder. Düsseldorf konnte sich mit Iaroslav Musinschi in 2:08:32 h die europäische Krone vielleicht bis zum Herbst sichern. In den warmen Sommermonaten finden große Marathonrennen bekanntlich nicht so zahlreich und vor allem nicht mit solchen Top-Zeiten wie an diesem ersten Mai-Wochenende statt.

dscm1163.jpgdscm1215.jpgWas aber am meisten imponiert, ist die Ruhe und Gelassenheit, mit der man hier zu Werke geht. Während andere Rennen (u.a. in Köln) sich mit lautstarkem und aufdringlichem Marketing-Geschrei hervortun wollen und immer wieder neue Wettbewerbe mit Höchstpreisen aus dem Boden stampfen, die sich zum Teil gegenseitig behindern und damit einen einfachen Marathonlauf letztlich zu einem ermüdenden Ganztages-Ereignis verkommen lassen, setzt man hier in Person von Race-Director Jan Winschermann und seinem Team auf eine seriöse und läufernahe bzw. -freundliche Ansprache, dazu moderate Preise, eine bestechende Logistik zwischen Start und Ziel sowie unter Mithilfe der zahlreichen regionalen Vereine an der Strecke. Dass man mit dem natürlich schwarz lackierten und mit einem für die Band typischen aktuellen Slogan beschrifteten Tourbus der Toten Hosen die Top-Läufer im Startbereich absetzte, gehört schon zu den verwegenderen Aktionen.

dscm1250.jpgDazu gesellt sich aber ganz besonders die einmalige und unbürokratische Hilfe für das Vulkanasche-Opfer Daniel Kagelmacher, dem man binnen Stunden nach Anfrage eine Wildcard zusicherte, was für große Erleichterung besonders im Laufmonster-Lager gesorgt hat. Gedankt hat Daniel und haben es die weiteren fünf Laufmonster Düsseldorf auch, in dem sie mal eben alle Manschetten ablegten und mit der ersten Mannschaft eine Zeit von 8:19:14 h auf den Asphalt knallten, so wie es vorher vielleicht ausgerechnet und erhofft worden war, aber nicht so selbstverständlich erwartet werden konnte. Das bedeutete sogar den 1. Platz in der Mannschaftswertung für die Besetzung Kagelmacher, Skopnik und Gläßer – und das gegen Konkurrenz aus Vereinen, die uns in dieser Form sicherlich nicht auf der Rechnung hatten. Eine Zeit von unter 8:20 h ist selbst von erfahrenen Teams nicht immer unbedingt und überall zu schaffen.

dscm1268.jpgDie Laufmonster jedenfalls danken allen Machern und Helfern in der Metropole am Niederrhein für einen unvergesslichen Tag und werden ab sofort selbstverständlich allesamt zum Abbau jeglicher kleingeistiger Ressentiments oder Vorurteile gegen Düsseldorf beitragen. Und wir setzen natürlich noch einen drauf: wir kommen nächstes Jahr (in Mannschaftsstärke) wieder!

www.metrogroup-marathon.de

dscm1251.jpgDie Mannschaft 2 mit Carsten Anders, Kay-Uwe Seiferth und Cengiz Cam landete übrigens mit einer Gesamtzeit von 9:21:58 h auf dem 13. Platz von 160 Männer-Mannschaften!

Nachstehend verschiedene Galerien mit vielen Eindrücken vom Start, von der Strecke und im Ziel: Vor dem Start (38 Fotos): www.pixum.de/slide/4913363
Start (35 Fotos): www.pixum.de/slide/4913847
Kilometer 7 (80 Fotos): www.pixum.de/slide/4930306
Oberkasseler Brücke bei km 19 (45 Fotos): www.pixum.de/slide/4914068
Kilometer 32 (36 Fotos): www.pixum.de/slide/4914070
Zieleinlauf 1 (89 Fotos): www.pixum.de/slide/4914080
Zieleinlauf 2 und Siegerehrung (65 Fotos): www.pixum.de/slide/4914083

Alle Fotos von Kai (zzgl. Pre and After von Daniel): www.pixum.de/slide/4913011
Siegerehrung: www.pixum.de/slide/4917912

2 Kommentare zu „Danke Düsseldorf!“

  1. Hallo Kai,

    ja, da kann ich Dir nur beipflichten. Die Strecke, die Organisation ohne großes Warten in Startblöcken, die Startzeit und das Wetter der beiden letzten Jahre am Marathontag sprechen für einen weiteren Start im nächsten Jahr.
    Der erste Platz und die Gesamtzeit in der Teamwertung sind der Hammer.
    Schöner Bericht!
    Viele Grüße und viel Spaß morgen im Stadtwald
    Harald

  2. Hey Kai,

    danke dir auch von mir für diese Danksagung an die Veranstalter! Du hast genau das geschrieben, was ich auch sagen wollte! Mein erster Besuch in Düsseldorf hätte schöner und erfolgreicher fast nicht sein können. Leider war er auch schmerzhaft. Aber das gehört zu einem Marathon ja eigentlich auch dazu! Also liebe Veranstalter dieses super organisierten Laufes, danke das ich nach diesem Pech wegen der Aschewolke und der daraus resultierenden Nichtteilnahme am Boston Marathon bei Ihnen so kurzfristig als Wild-Card-Starter meine persönliche Bestzeit bei Ihnen laufen und die Mega-Stimmung an der Strecke geniessen durfte! Ich werde ganz sicher wiederkommen!

    VG Daniel

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