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Drei Sportler, drei Disziplinen, dritter Platz

Sonja Salewska zur Weltmeisterschaft in Samorin (Slowakei):

Drei Sportler, drei Disziplinen, heißes Wetter, Wahnsinnsaufregung und eine unglaubliche Stimmung: Das alles beinhaltete der Wettkampf der Weltmeisterschaft am 3. Juni 2017, bei dem sich die in vorangegangenen Challenges weltweit jeweils Top 3 qualifizieren konnten. So auch unsere Laufmonstergruppe letztes Jahr auf Mallorca nach dem sehr emotionalen und unfassbar spannenden Rennen. Es wurde bereits in Staffeln angereist, teils mit dem Flieger, teils mit dem Auto, denn das heilige Rennrad im Flieger, das schied aus.

Somit fuhren Winnie, Boris und ich über Nacht los, um den Rest der Truppe am nächsten Morgen in Bratislava zu begrüßen. Rennstreckenbesichtigungen aller drei Etappen inkl. der Wechselzonen sollten den letzten Schliff ergeben. Gesagt, getan, an zwei Tagen wurde geprobt, recherchiert, gecheckt, getestet und mit der Sicherheit im Nacken konnte der große Samstag also kommen. Es war jedem einzelnen klar, dass dies etwas ganz besonderes war – große, namhafte Athleten liefen uns über den Weg. Dies steigerte dann die Nervosität noch mal ein Stück.

Nun war der Tag also da, wir vor Ort, ergriffen von der Größe des xbionic-sphere Geländes. Strahlender Sonnenschein, 30 Grad. Um 10.30 Uhr fiel der Startschuss für unsere Schwimmerin Sabine Fischer. Wir, das unterstützende Orgateam voller Erwartung in der Wechselzone, wo wir auf die Übergabe des Staffelstabes zwischen Sabine und Boris warteten. Wir kalkulierten noch die Ankunftszeit von Sabine, die zum Abschluss eine beachtliche Laufstrecke zu absolvieren hatte. Doch vor der erwarteten Zeit von ca. 38 Minuten (auf Mallorca geschwommen) kam sie schon dynamisch um die Ecke gesprintet und hatte eine sensationelle Schwimmzeit (inkl. Lauf von ca. 600 Meter) von 34:11 min. absolviert. Großes Kino!

Boris, der auf Mallorca eine Zeit von 2:55 Stunden erreicht hatte, gab eine neue Zielzeit von 2:30 Stunden vor. So lief er also an uns jubelnden Supportern vorbei und nun hieß es, sich auf den Ticker zu verlassen, um die Splitzeiten zu verfolgen. Aber leider war wohl das Netz überlastet und so waren wir blind! Keine Chance, zum Verzweifeln. Also blieb uns nichts anderes übrig, als unsere eigene Stoppuhr zu verwenden, die wir natürlich nicht pünktlich gestartet hatten!

Unser Luke Skyrunner (Läufer Lukas Schommers) machte sich gegen 13.00 Uhr sichtlich aufgeregt zur Wechselzone. Keine Ahnung, wann denn nun Boris um die Ecke schießen würde. Jede Minute zog sich wie Kaugummi, die Sonne brannte vom Himmel, Triathleten schoben sich an uns vorbei und dann kam er endlich mit seinem Sprintgerät um die Ecke gesaust. Mit der avisierten Zielzeit von 2:32 Stunden im Gepäck konnte nun also die dritte und letzte Etappe von Lukas angegangen werden. Vom Wechselbereich konnten wir ihm von der Strecke aus mehrfach zujubeln, während er an uns vorbeirannte, kassierte er auch immer brav ein paar Konkurrenten.

Der Parcours brutal heiß – die Strecke ähnelte eher einem Crosslauf. Es ging sprichwörtlich über Stock und Stein, Rasen, Schotter, absolvierte er Runde um Runde. Wir hatten leider keine Ahnung, auf welcher Position das Team der Laufmonster sich befand und waren alle wahnsinnig angespannt. Somit machten wir uns langsam auf den Weg zum Zieleinlauf, um die ankommenden Staffeln zu zählen. Das allerdings glich einer kleinen Herausforderung. Zwischenzeitlich war der Ticker zurück und spuckte halbherzige Ergebnisse aus, damit konnte man auch nicht so wirklich arbeiten.

Boris und Sabine gingen auf die Rückseite des Zieleinlaufs, um Lukas dort gebührend zu empfangen. Die Spannung stieg, die Nerven lagen blank, endlich gab Winnie das Zeichen von der Tribüne oberhalb, dass er Lukas gesichtet hatte. Er lief in die Arena ein, überquerte das Ziel mit 1.22 und war so erschöpft, dass seine Teamkollegen erst einmal zur Hilfe eilten. Nach einer sehr kurzen Erholungsphase – wie gesagt, wir wussten immer noch nicht, wo das Team stand – versuchten wir anhand der Namen auf den Listen die Mixed Relays rauszupicken. Manchmal gar nicht so leicht mit den exotischen, zum Teil unaussprechlichen, weiblichen Vornamen. Eins jedoch war schon mal fix: von allen Staffeln hatte unser Team den 6. Gesamtplatz erreicht, top Leistung.

Unsere Athleten frischten sich im Verpflegungsdorf auf, wir, dass Supporterteam schauten immer wieder auf die Ergebnisse im Ticker. Leider war noch keine Aufteilung der unterschiedlichen Kategorien, also Men/Women/Mixed ersichtlich. Aber dann endlich nach gefühlten Stunden war es amtlich. Mit einer sensationellen Zielzeit von 4:34 Stunden hatte unser Mixedteam tatsächlich den Gesamtdritten gemacht.

Bitte noch mal auf der Zunge zergehen lassen – Dritter der Weltmeisterschaft. Unfassbar! Die Freude war groß, aber noch leicht verhalten, da man es erst richtig glauben wollte, wenn man den Pokal in der Hand hielt. Die Siegerehrung fand um 19.30 Uhr statt. Diese war richtig groß und professionell aufgezogen – mit ca. 500 bis 700 Zuschauern. Und dann war der große Wahnsinnsmoment da, Kloß im Hals, Freudentränen am Anschlag und dann kamen die Namen: Sabine Fischer, Boris Salewska und Lukas Schommers! Gänsehautmoment! Also ich muss sagen, dass es, auch nach Rücksprache mit den Supportern und den Sportlern, denen es ähnlich ging, tatsächlich dauert, bis man alles begreift.

Eines ist uns aber an diesem Wochenende klar geworden. Diesen Moment einzufrieren und anschließend mit voller Kraft voraus. Wir machen weiter! Wir haben bereits ein neues Event ins Auge gefasst. Sollte das klappen, werdet ihr davon erfahren. Mir bleibt nur wieder zu sagen, dass ich mit tollen Menschen einem wundervollen Ereignis beiwohnen durfte – ich danke jedem Einzelnen für die Unterstützung. Keep on racing…

Ergebnisse/Fotos

5 Kommentare zu „Drei Sportler, drei Disziplinen, dritter Platz“

  1. Hallo Sonja,
    ein super Bericht! Genau so war es. Spannend bis zur letzten Sekunde und dann unbeschreibliche Freude. Ein tolles Team, ein unvergessliches Erlebnis. Danke an alle!
    LG Sabine

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