Da hat man sich bei Runners Point zur Feier einer Filial-Neueröffnung ja etwas ganz Besonderes ausgedacht. Den Runnerspoint Beat Run – mal wieder am Rheinauhafen.
Die Frage erübrigt sich, wieviele Städte Deutschlands bald noch mit dieser grandiosen Idee erlaufen oder besser gebeatet werden sollen. Vermutlich viele. Aber nicht für den guten Zweck und im Sinne einer gemeinnützigen Aktion oder um sich gegenseitig mit Farbe zu besprühen, sondern um ganz profan mit Musik unterschiedlichster Couleur beschallt zu werden, sollen sich die Läufer am 30. Mai möglicht zahlreich natürlich wieder einmal am Rheinauhafen einfinden. Um was bitte? Um sich Musik auf der Laufstrecke reinzuziehen? Gibt es mindestens beim Köln Marathon alle hundert Meter umsonst und vor allem stimmungsvoll. Und um dann zum gefühlt wievielten Mal im Jahr den Rhein an den Kranhäusern rauf und runter zu rennen? Klar, das Areal ist ideal, bedeutet unglaublich wenig Stress mit gesperrten Straßen und erspart den umtriebigen Veranstaltern entsprechend Kosten für Genehmigungen und Sicherungsmassnahmen.
Das Ganze zum sagenhaft günstigen Preis von 15 bzw. 20 Euro für die 5 oder 10 km-Strecke. Inklusive eines „exklusiven“ Eventshirts, das man mal eben aus dem RP-Sortiment abgreifen kann. Fertig ist die Minimal-Veranstaltung mit Maximal-Profit. Wer auf diese offensichtliche Abzocke noch hereinfällt, dem ist mittlerweile nicht mehr zu helfen. Nicht, dass man sich kein bißchen um jegliche Terminabsprachen kümmert und sich einfach vor die Nase eines am folgenden Tag angesetzten Traditionslaufs setzt. Man zeigt ihm auch noch frech die selbige in Langversion. Dabei lag vor etwas einem Monat seitens RP regional sogar einmal eine Anfrage vor, einen Lauftreff zum Reboot der DuMont Carre Filiale ins Leben zu rufen. Jetzt erkennt man das kalte Kalkül des Kommerzes, das entweder knallhart alle berechtigten Einwände gegen die Termininierung ignoriert oder sie – bewusst oder unbewusst – nicht wahrnimmt. Und auf der Kölner Lauf-Tradition einfach nur herumtrampelt. Hoffentlich treten die Läufer auf ihre Art endlich einmal kräftig zurück.