Beim Malberglauf ist fast nichts eben. Außer den ersten 300 Metern nach dem Start im Tal bei Hausen ohne Blickkontakt zum Gipfel verläuft der einmalige Parcours mit Steigungen von bis zu 10% um den Berg herum bis zum Gipfel auf entweder harten Anstiegen oder moderaten Bergab-Passagen, die aber nur wenig Erholung bieten und auf denen wegen Gerölls und Wurzelwerk vorsichtiger als sonst gelaufen werden muss. Nicht umsonst fanden hier bereits 2003 und 2008 die Westdeutschen Berglaufmeisterschaften statt. So tummelten sich dann am gestrigen Freitag auch zum großen Teil ausgewiesene Berglauf-Spezialisten auf der lediglich sechs Kilometer langen Strecke. Als Belohnung durfte sich jeder Finisher unter dem tosenden Beifall, begleitet von Glockengeläut und einer mitreißenden Moderation rund um das Zielareal der Skihütte, die einen tollen Panoramablick auf Täler und Höhenzüge des Westerwaldes bietet, als Bezwinger des Berges und des inneren Schweinehundes fühlen.
Marlen Günther war einmal mehr Favoritin auf den Tagessieg und markierte in 28:29 min. eine tolle Zielzeit. Jeder, der hier unter 30 Minuten einläuft, kann für sich in Anspruch nehmen, perfekt vorbereitet gewesen zu sein, um die harte Herausforderung zu meistern. Bis in die hohen Altersklassen gab es unter den Cracks harte Zweikämpfe um die Podestplatzierungen, die im Anschluss des Laufes allesamt auf den zwangsläufig schief aufgestellten Siegertreppchen gefeiert wurden. Außer der Bergterrasse mit zünftigem Ambiente ist in der luftigen Höhe des Gipfels kein Quadratzentimeter eben. Als Verpflegung gab es Süßes (Kuchen) und Deftiges (Grillspezialitäten) inklusive leckerer Flammkuchen vom Feinsten, so dass wahrlich kein Wunsch offen bleiben sollte.
Tim Dally vom TuS Deuz hatten die beiden Routiniers Frank Hardenack und Rene Göldner vermutlich nicht auf der Rechnung, doch er konnte ihnen in starken 24:21 min. am Ende doch die Schau stehlen. Aber: wer es hier auf´s Siegertreppchen schafft, ist wie gesagt ein ausgewiesener Berglauf-Spezialist. Und davon soll es im Siegerland ja trotz leichtem Understatement vor dem Start so einige geben, richten die Deuzer doch am 7. September die Westdeutschen Berglaufmeisterschaften aus. Fazit: tolle Veranstaltung in malerischem Ambiente, drei knackige Steigungen (800 Meter – 1,4 km – 1 km) mit Bergab-Abschnitten (1,7 km – 700 Meter) und lediglich 400 Meter flach zu Beginn. Macht insgesamt 370 Höhenmeter. Und das alles nur etwas über 60 km vom Kölner Stadtrand entfernt.
Eindrücke über Flickr und Fotoalbum
Ganz viele Strecken- und Zieleinlauf-Fotos von Birgit & Thorsten Holler gibt es neulich bei Eventfotografie 24.