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11. Zermatt Marathon

2012-07-07-1320.jpgNachdem wir am 17. Juni bereits beim Europawochelauf in Hennef die 340 Höhenmeter des Halbmarathon erfolgreich bewältigt hatten und erste Erfahrungen mit leichten Bergen im Wettkampf sammeln konnten, ging es am 5. Juli Richtung Schweiz um am folgenden Samstag den Zermatt-Marathon zu laufen. Am Rennmorgen fuhren wir mit der Bahn (Zermatt ist autofrei) in das ca. 20 km entfernte St. Niklaus, um bei strahlend schönem Sonnenschein mit 1.333 weiteren Athleten aus insgesamt 27 Nationen auf die Strecke zu gehen.

2012-07-07-1158.jpgFast 2.000 Höhenmeter m�ssen die L�uferinnen und Läufer bewältigen, um vom 1.116 Meter hoch gelegenen St. Niklaus �ber den Weltkurort Zermatt (1.616 Meter ü.N.N.) auf den 2.585 Meter hoch gelegenen Riffelberg am Gornergrat zu gelangen. Die Strecke teilt sich auf in 25% Trails mit Geröll und teilweise großen Gesteinsbrocken, 25% Geh-/Wanderstiege und 50% Feldwege und Straßen. Da es vom Start an ordentlich bergauf ging, sahen wir bereits bei km 3 erste Läufer mit Gehpausen. Bei der ersten Hälfte des Marathons lagen noch ca. 500 Höhenmeter vor uns und die sollten sich durchaus anspruchsvoll darstellen.

So war die Streckenführung von Beginn an sehr abwechslungsreich, mit diversen Wurzel-Passagen, über Stiege, Trails und Waldwege. Zur Halbmarathon-Distanz durchqueren die Läufer auf drei Kilometern einmal komplett Zermatt. Hier war der Stimmungs-Hotspot, da viele Einheimische und Urlauber den Weg säumten und die Läufer mittels Kuhglocken und anderen „Alpeninstrumenten“ anfeuerten. Nach Zermatt fing es dann an, ernst zu werden.

2012-07-07-1254.jpgEs ging direkt in eine 6 km lange 10-15% Steigung, die trotz vielfacher Laufversuche mehr oder weniger komplett bewandert werden musste. Bei einer kurzen Verschnaufpause an der Verpflegungsstation auf Höhe km 30 stärkten wir uns mit warmer Bouillon. Hier wurde es merklich kühler und die Strecke führte kreuz und quer durch die Schweizer Hochgebirgswelt, mit phantastischen Ausblicken. Nachdem wir einige schwere Durchhalte-Phasen und einem Faststurz von mir, der nur durch den Rücken eines Schweizer Hühnen gebremst werden konnte, überwunden hatten, steuerten wir auf die letzte Verpflegungsstation bei km 38,5 zu.

30 Meter nach dem letzten Schluck Iso ging es rampenartig in die Steilwand Richtung Bergspitze. Hier lag nun der schwerste Streckenabschnitt vor uns. Mit jedem Schritt in Richtung Ziel wurde die Luft spürbar dünner und die Beine schwerer. Als wir das letzte Wiesenplateau erreichten und auf der linken Seite in der Ferne den Zielbogen erblicken konnten, liefen wir auf ein großes „Nur noch 500 Meter-Plakat“ zu – davon angetrieben rannten wir euphorisch los, um nach 100 Metern von dem nun wirklich letzten steilen Pfad gebremst zu werden. Nach �berqueren der Ziellinie in 5:20 h erhielten wir unser Finisher-Shirt und freuten uns wie selten bei einem Marathon über das Erreichen des Ziels.

2012-07-07-1442.jpgDer Ausblick auf das Matterhorn und die warmen Duschen auf 2.585 Meter waren ein Traum und wir waren überglücklich, unseren 10. Marathon gemeinsam gelaufen zu sein. Sieger wurde der Kenianer Michieka Paul Maticha in der unglaublichen Zeit von 2:59:54 h, schnellste Frau war die Schweizerin Daniela Gassmann Bahr in Zermatt-Bestzeit: 3:29:13 h. Abschließend kann man sicher sagen dass der Zermatt-Marathon zu einem der schönsten Bergmarathons Europas gehört, wenn er nicht sogar, durch die Streckenvielfalt und die atemberaubenden Ausblicke, der Schönste ist!

Veranstalter

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3 Kommentare zu „11. Zermatt Marathon“

  1. Na dann mal Herzlichen Glückwunsch ! Und Danke für den tollen Premieren Bericht von Euch :)
    Das Bild mit dem Matterhorn im Hintergrund ist einfach der Hammer. Ich würde mir so wünschen, dass wir in einigen Wochen beim Jungfrau Marathon ein ähnliches Wetterchen haben!

    LG Manuel

  2. Hallo Andreas,
    wenn man Deinen Bericht liest, dann kann man mitfühlen, was Du empfunden hast. Die Bilder unterstreichen dieses feeling. Ich laufe auch gerne in der Natur und auch Berge dürfen gerne dabei sein, aber ich kann mir solche Läufe einfach nicht vorstellen. Länger als 3 Stunden laufen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Ich beneide Dich um Deine Leistung und Deine Erlebnisse. Es macht Lust, dies einmal selbst zu erleben. Gute Erholung!
    LG
    Frank

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