Benrather Volkslauf: neue persönliche Bestzeit über 5 km

Kurzfristig und eigentlich überhaupt nicht vorbereitet (mehr als reichliches Frühstück) startete ich am letzten Samstag über die kurze Distanz von fünf Kilometern beim Volkslauf in Benrath, organisiert und durchgeführt durch den LT Düsseldorf-Süd. Kurz nach Mittag entschloss ich mich anstatt eines lockeren Trainingslaufes einfach auf die „Schäl Sick“ überzusetzen, um die derzeit gute Form für einen schnellen 5er im Benrather Forst zu nutzen. Zehn Kilometer oder gar der Halbmarathon wären mir heute zuviel gewesen. Etwas schwere Beine hatte ich nämlich noch vom langen Trainingslauf über 33 km am Donnerstag und dem Halbmarathon letzten Sonntag in Bonn, aber über die relativ kurze Strecke à zwei Runden durch den Wald sollte die Kraft doch reichen. Das eine oder andere Brötchen mehr beim Frühstück musste mit.

Ich war etwas spät dran, konnte mich aber wie zahlreiche Kollegen noch nachmelden. Jede Menge war schon los. Viele Läufer waren bereits anwesend, die erst später den Halbmarathon oder den 10 km-Lauf bestreiten wollten. Ganz vorne, in der ersten Startreihe, konnte ich mich nicht mehr einreihen und so musste ich nach pünktlichem Start um 14.45 Uhr zunächst einige Überholungen tätigen. Auf dem ersten Kilometer hielt ich mich etwa an fünfter Stelle, wobei das Tempo trotz der erwähnten „laufenden Hindernisse“ mit 3:35 Minuten recht ordentlich war. Die Strecke war gut zu laufen. Es waren trockene, nahezu ebene Waldwege. Nur drei spitze Kurven und gelegentliche Steinchen bzw. Zweige kosteten etwas mehr Tempo und Kraft.

Nach der ersten Runde, also nach 2,5 Km, übernahm ich plötzlich die Führung und hielt das Tempo konstant. Die bisher führenden Läufer fielen zurück. Wenn es so gut weiterlief, war schon wieder eine neue persönliche Bestzeit knapp eine Woche nach meiner neuen Halbmarathonbestzeit im Bereich des Möglichen. Leider hatte ich nun keinen „Hasen“ mehr vor mir. Aber immerhin konnte so auch ich mal hinter einem Führungsfahrrad herlaufen.

Nur Hendrik Döpper konnte folgen und lief bis ca. 400 Meter vor dem Ziel direkt hinter mir. Er wollte mich eigentlich nicht mehr überholen und sagte mir das, da er über zwei Kilometer in meinem Windschatten gelaufen war. Ich merkte aber, dass er noch mehr Kraft in den Beinen hatte und ermunterte ihn, an mir vorbei zu ziehen und den Sieg einzufahren. Für mich war hier und heute sowieso eher die Zeit interessant und er hatte definitiv das bessere Finish. Es war aber sehr nett und sportlich von ihm, mich als Sieger ins Ziel lassen zu wollen. Zwar in unserer fairen Sportart oft Usus, aber da habe ich schon andere sogenannte Laufkollegen erlebt, die kurz vor der Ziellinie aus dem Windschatten des lange Führenden vorbeigezogen waren (und das ohne erklärende Worte auch im Ziel).

Ich merkte inzwischen meinen langen Lauf zwei Tage zuvor, versuchte aber noch alles herauszuholen und sprintete, was noch so ging. Und wieder einmal wurde ich belohnt, denn als Zweiter konnte ich tatsächlich in 17:44 Minuten eine neue persönliche Bestleistung aufstellen. Der zweite Platz bedeutete gleichzeitig Platz 1 in meiner Alterskategorie. Hendrik Döpper gewann in 17:42 Minuten. Dritter wurde Dirk Rück in 18:07 Minuten. Anschließend starteten die Halbmarathonis und 15 Minuten später die 10 km-Läufer, die bei tollem Frühlingswetter mit guten Bedingungen auch ihren Spaß hatten und zum Teil auch starke Ergebnisse erzielten.

Wahnsinn! Allmählich wird es unheimlich. Ich werde ja auch nicht jünger, aber immer noch ein wenig schneller. Ich hoffe, ich kann diese Form bis zum Marathon in Düsseldorf halten. Und vielleicht ist beim Mannschaftsevent in Frechen über die gleiche Distanz ja ähnliches oder noch mehr drin. So kann`s von mir aus weitergehen.

Weitere Infos, Ergebnisse und Fotos: www.lt-duesseldorf-sued.de