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33. Nachtlauf Zons: In 7-Meilen-Stiefeln zum nächsten Erfolg

zons1.jpgWer schon einmal beim Nachtlauf in Zons gestartet ist, wird wissen, was für ein besonderer Lauf und in NRW einmaliges Erlebnis dies ist. Wo sonst gibt es einen Lauf, der bei Einbruch der Dunkelheit gestartet wird, über historisches Gelände geht, und wo ein großer Teil der Laufstrecke mit Fackeln ausgeleuchtet ist. Daher zieht es jedes Jahr weit mehr als 1.000 laufbegeisterte Teilnehmer zu dieser Veranstaltung am letzten Freitagabend im September. Und auch hier war der Ausgang des Rennens ein von mir niemals erwarteter. Denn es ist schon was ganz besonderes, wenn vor einem auf den letzten Metern nur noch ein Radfahrer dem Ziel entgegen fährt.

Mein Start war mal wieder relativ spontan. Zwar hatte ich schon im Vorfeld mit dem Lauf geliebäugelt, aber erst durch den eigentlich letzten Formtest am letzten Sonntag, mit dem ich nicht ganz zufrieden war, fiel dann auch die Entscheidung hier noch einmal zu testen. Denn im Gegensatz zur Vorwoche war es kühl und weder schwül noch windig. Ich wollte einfach sehen, wie ich mich fühle, wenn ich ein Tempo um die 3:30 min/km anschlagen würde.

Dieses Tempo, welches ich übrigens quasi konstant durchlief, brachte mir nach dem ersten Kilometer den 6. Platz ein. Vorne war eine Dreiergruppe weggegangen und dahinter fand sich bald nach den Anfangskilometern ebenfalls eine Gruppe, in der ich mich befand. Ich konnte zwar jederzeit noch etwas schneller, wollte aber nicht. Ich wollte einfach mein Tempo durchlaufen und sehen, ob ich mich dabei am Ende auch noch so gut fühlen würde.

Langsam wurde aber im Rennverlauf deutlich, dass sich die Spitzengruppe auch nicht von uns absetzen konnte. Ich selbst befand mich nur noch in einer zweiköpfigen Verfolgergruppe und mit dem Einlaufen in den schönsten Bereich der Strecke, nämlich der alten römischen Festung „Feste Zons“, liefen wir auch zum Spitzentrio auf. Den ersten Läufer hatten wir recht schnell überholt, nun waren es noch zwei junge Kerle mit Bayer-Shirts. Sahen sehr schnell aus, waren sie ja auch. Aber sie durften wohl vom Trainingsplan her nicht so wie sie konnten und nahmen daher recht plötzlich ein wenig das Tempo raus, was mir und meinem „Schatten“ die Führung einrachte.

So ging es durch die zuschauerträchtige und mit vielen hundert Fackeln ausgeleuchtete Festung langsam aber sicher Richtung Ziel. Mir wurde mitlerweile bewusst, was hier heute möglich war und von nun an sollte es ein taktisches Rennen werden. Vorn zu laufen war auch nicht ganz einfach, ständig musste man darauf achten, im Dunkeln nicht in ein Schlagloch zu treten oder sonstwo vorzulaufen. So war es mir auch ganz Recht, dass mein Verfolger nach Kilometer 8 dann auch mal nach vorne ging.

Er sah noch recht locker aus und daher wagte ich es nicht, jetzt schon anzutreten. Daher hielt ich mich auf den nächsten anderthalb Kilometern hinter oder maximal neben ihm. Dann hatte ich das Gefühl, er würde etwas langsamer und nahm wieder das Zepter in die Hand. Ein letztes Mal wechselte die Richtung auf eine lange Gerade. Ich wartete in etwa bis zu den letzten 1.000 Metern und erhöhte dann das Tempo, denn ich war mir sicher, dass bis zum Zielstrich halten zu können. Und so erlief ich mir Meter um Meter an Vorsprung.

2009_zons_sieger.jpgAuf den letzten 200-300 Metern geht es noch einmal links ab Richtung Stadion, dann entgegen der Zielgeraden parallel zum Stadion vorbei an den ersten Zuschauern. Die erste, die ich sah war Kerstin, die mir zuklatschte und ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Plötzlich noch etwas Unerwartetes. Eine Frau, bewaffnet mit zwei soeben entzündeten Wunderkerzen trat auf die Strecke und hielt mir diese entgegen. Kurz umgeschaut, mindestens 50 Meter Vorsprung. Da ich für sowas immer zu haben bin nahm ich das Angebot an und rannte winkend und die Kerzen schwenkend dem Ziel entgegen.

Die Zeit war jetzt nebensächlich, aber mit unter 40 Minuten für die 11.263 Meter voll im Schnitt. Gewonnen :-) Schon wieder. Einfach nur klasse. Im Ziel empfing ich dann meinen „Schatten“ Björn Reiß aus Münster, der ebenfalls superglücklich mit dem zweiten Platz war. Als Dritter folgte einer der Jungspunde von Bayer Dormagen (Carl Philip Heising). Bei den Frauen siegte Alexandra Franzen vor unserer RWE-Laufkollegin Annette Geiken.

zons2.jpgEinziger Wehrmutstropfen der Veranstaltung: Die Siegerehrung. Als Gesamtsieger bekam ich, wie auch die erste Frau, „nur“ einen Pokal extra im Vergleich zu allen Altersklassensiegern. Der Gesamt-Zweite bekam schon nichts mehr extra und wurde auch nicht mals mehr als solcher erwähnt. Anstatt erstmal die Gesamtsieger zu ehren und dann mit den Altersklassen fortzufahren wurde die Erstplatzierte als erstes nach vorne gebeten, dann die nächsten beiden in ihrer Altersklasse dazu und dann nacheinander alle Altersklassen der Damen von Schülerinnen A bis W70. Danach kamen die Herren, ebenfalls angefangen mit meiner Altersklasse. Das sollte der Veranstalter bei den vielen bereitgehaltenen Preisen vielleicht doch mal für nächstes Jahr überdenken. Aber nichtsdestotrotz komme ich hier gerne wieder hin, denn das Ambiente ist einfach traumhaft.

Alle Infos zur Veranstaltung

Ergebnisse

Gesonderter Bericht: http://www.dormago.de/dormasport.php?user_id=6228

  1. Wir überschlagen uns ja hier mit Siegesmeldungen!! Ist ja fast nicht mehr zu realisieren!! ;) Echt Wahnsinn, Manu! Also wenn du jetzt nicht ruhigen Gewissens in 2 Wochen beim Marathon an den Start gehen kannst, weiss ich auch nicht mehr. Herzlichen Glückwunsch und nun ist aber gut mit Testläufen für dich, oder?! Und ein schöner Bericht ist es natürlich ganz nebenbei auch noch geworden… ;) Bis die Tage..

  2. Herzlichen Glückwunsch zum nächsten Sieg! Und das quasi in der Nacht. Super! Mit Wunderkerze ins Ziel, das hätte ich gerne gesehen. Wenn es so weiter geht, dann läufst Du irgendwann noch für uns mit der Deutschlandflagge ins Ziel. Vielleicht sollten wir mal eine Laufmonsterflagge entwerfen?
    Bis Donnerstag
    Harald

  3. Hallo Manuel, Herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen
    Sieg in Zons. Nun kann ja Essen kommen, einfach Super, was du in letzter Zeit läufst. Kann am Donnerstag nicht kommen, bin bis 20:00 h auf der Marathon-Messe. Wir sehen uns aber am Sonntag.
    Viele Grüße Manfred

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