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Haben wir heute den neuen Europameister gesehen?

oranje.jpgDas war eine Werbung für den Offensivfußball! Die Holländer haben binnen vier Tagen nach dem am Montag entzauberten Weltmeister auch den Vize Frankreich mit einem 4:1 mehr als deutlich abgefertigt (sorry Pierrem!). Und der Sieg geht nach dem Spielverlauf trotz der zwischenzeitlich ambitionierten Bemühungen der „Blauen“ auch von der Höhe her völlig in Ordnung. Somit ergibt sich aktuell in der sogenannten „Todesgruppe“ die Situation, dass Rumänien hinter Holland nach dessen zwei Siegen und natürlich sechs Zählern mit sage und schreibe 2 (!) Punkten noch vor den im Vorfeld favorisierten Mannschaften aus Italien und Frankreich rangiert. Und die werden sich am nächsten Spieltag auf jeden Fall gegenseitig aus dem Wettbewerb kegeln, egal ob sich bei der abschließenden Begegnung Holland-Rumänien eine ausgemachte Überraschung einstellt.

Was die Niederländer, namentlich van Persie, van Nistelrooy, Robben, Sneijder, Kuyt, van der Vaart und der Defensiv-Verband um Engelaar (hört sich im TV immer an wie Engelhardt…), Ooijer oder van der Sar momentan auf dem Rasen zelebrieren und zum Teil womöglich sogar unbewusst zaubern, ist die hohe Kunst der ausgefeilten Taktik, die der aufgrund permanenten Pressings früh erzwungenen Führung, die den Gegner natürlich zusätzlich verunsichert, eine Situation des Reagierens bzgl. der folgenden Angriffsbemühungen des jeweiligen Kontrahenten herausfordert, der man unterkühlt mit überfallartigen Kontern der besonderen Art begegnen kann und darf.

Und die kippen das Match schlußendlich, wie in den beiden Partien eindrucksvoll zu verfolgen, verdientermaßen zu den eigenen Gunsten. So heute par excellence zu beobachten im weiteren Verlauf der insgeamt 92 Minuten, als die hierzulande zumeist ungeliebten Nachbarn in Person der eingewechselten van Persie und Robben trotz des zwischenzeitlichen Anschlußtreffers von Henry binnen Minuten oder fast Sekunden ganz trocken den alten Toreabstand wieder herstellten und am Ende mit einem fulminanten und nebenbei unhaltbaren Sneijder-Fernschuß sogar noch ausbauten.

Die Parallelen zur EM 1988 in Deutschland sind nicht mehr zu verleugnen. Auch damals hat eine spielstarke und mannschaftlich geschlossene Einheit rund um den heutigen Bondscoach Marco van Basten nach einer eher verhaltenen Vorrunde letztlich verdient den letzten Titel für die „Elftal“ errungen. Nach der Zwischenstation WM 2006 in Deutschland inkl. der Integration vieler neuer Spieler zur deutlichen Verjüngung der Equipe könnte dieses Jahr wirklich der große Wurf gelingen. Sieben Tore gegen den Welt- und Vize-Weltmeister sprechen eine mehr als deutliche Sprache.

Also, Holland ist spätestens ab heute neben den ebenfalls nach wie vor unantastaren Portugiesen trotz der im Vorfeld wieder einmal lancierten angeblich vorhandenen Zerwürfnisse zwischen einzelnen Spielern und vermeintlichen Risse innerhalb des Mannschaftsgefüges ein wirklich ernsthafter Titel-Aspirant, der momentan auch in der familiären Nachbereitung der Matches völlig überzeugt. Es wäre schön, wenn das deutsche Team am Montag gegen Österreich in punkto mannschaftlicher Geschlossenheit und Willensstärke eine ähnlich deutliche Duftmarke setzen würde, damit wir im weiteren Turnierverlauf zumindest die schwarz-rot-goldenen Fähnchen an den Autos weiter wehen lassen können. Was wir auf keinen Fall wollen und brauchen, ist ein zweites Cordoba.

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