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Das Siebengebirge ruft: 5. Königswinterer Drachenlauf

start1.jpgBereits zum 5. Mal stand der diesjährige Drachenlauf auf dem Programm, und ich durfte ihn auch zur 5. Auflage unter die Hufe nehmen. Eine sehr gute Organisation, gepaart mit einer relaxten Atmosphäre am Start, macht den Drachenlauf von Anfang an zu einem außergewöhnlichen Erlebnis, auch wenn man weiß, dass harte (Berg-)Arbeit auf einen wartet. Das Wetter tat sein übriges, und so wurden wir sogar von Sonnenstrahlen verwöhnt. An der Startlinie noch schnell ein paar alte Bekannte begrüßt, Wunschzeiten (schöne Grüße, David) und kleine Anekdoten ausgetauscht, und schon erfolgt pünktlich um 11 Uhr der Startschuss.

Der Beginn, d.h. der erste Kilometer, ist (natürlich) relativ flach und verführt einige Läufer zu erhöhtem Tempo – jedoch nur bis zum ersten Anstieg, dem Ölberg. Hier handelt es sich nebenbei um die höchste Erhebung des Siebengebirges. Nachdem der kleine Ölberg passiert ist, folgt, sozusagen zum Warmwerden, das steilste Stück des gesamten Drachenlaufs. Hier müssen viele Teilnehmer schon gehen. Auch ich bin diesmal ein Stück gegangen, da die Pumpe nicht so recht wollte. Auf dem Ölberg angekommen, mit Pulswerten locker um die 180, geht es auf Schotter in Serpentinen bis zur Erdmannshütte hinunter. Hier heißt es, sich erst einmal gut zu erholen und gleichzeitig nicht zu viel Tempo zu verlieren.

drachenlauf3.jpgDen nächsten markanten Punkt stellt die „Seufzerbrücke“ dar, an die sich die längste Bergstrecke mit einigen steilen Rampen anschließt. Das Ziel am Ende dieses Stückes lautet: „Löwenburg“. Im Inneren des Gemäuers läuft man eine kleine Runde und es folgen 4 abfallende Kilometer, die am Milchhäuschen enden. Der Weg bergauf zur Wolkenburg verläuft über schwierig zu laufende Pflastersteinreste (war früher ein alter Kutschweg, wie mir ein Leidensgenosse erzählte), und dann geht es weiter zum Drachenfels. Am Fuße liegt noch einmal, strategisch gut platziert, eine Versorgungsstelle u. a. sogar mit Bier (!). Doch das spare ich mir diesmal und gehe mit einer Cola den kurzen, aber steilen, asphaltierten Anstieg an.

drachenlauf4.jpgOben auf dem Drachenfels wird man von vielen schaulustigen Touristen und Wanderern begrüßt – teilweise mit einem fassungslosen Gesichtsausdruck. Nach der Freiterrasse, von der man einen wunderbaren Blick auf die Landschaft hat, folgt ein schmaler, extrem steiler Weg den Drachenfels hinab. Erholung ist hier leider auch nicht angesagt, denn Bremsen und Umkurven von Ausflüglern machen dieses Teilstück sehr anstrengend. Beim Weg durch das Nachtigallental kann man sich dann mental auf die letzte große Herausforderung einstellen: „Der Bittweg“. Nomen est omen! Das größte Problem hierbei: Man hat schon 20 Kilometer, mit diversen Höhenmetern, in den Beinen. Der Weg windet sich durch einen lichten Buchenwald nach oben, die engen Serpentinen und ständig wechselnden Steigungen erschweren aber einen gleichmäßigen Schritt. Und Schritt ist hier durchaus ernst zu verstehen: für mich war diesmal an Laufen nicht zu denken. Kleine, flache Passagen konnte ich leicht traben, doch diese waren an einer Hand abzuzählen. Der Bittweg ist hart!

drachenlauf1.jpgAuf dem Gipfel erwartet dich aber die Belohnung: Echter Drachensekt. Und diesmal, zum fünfjährigen Jubiläum, habe ich mir auch ein Gläschen gegönnt. Zweimal kurz wegen der Kohlensäure aufgestoßen und weiter ging es. Auf den letzten vier Kilometern erwartet dich keine böse Ãœberraschung in Form eines giftigen Anstiegs mehr, eher kleine, kurze Erhebungen. Die sind aber nicht so schlimm, da man in Gedanken schon fast im Ziel ist. Abschließend wird noch die Mondscheinwiese (toller Name!) überquert und dann geht es auch schon nach Thomasberg hinein, wo die Zuschauer im Zielbereich jeden Läufer mit großem Getöse empfangen. Das entschädigt doch für die ganze Quälerei…

Die Zielverpflegung mit Drachennektar, alkoholfreiem Bier, Isogetränken und kulinarischen Köstlichkeiten ist sehr gut. Nachdem die Sieger der Frauen und Männer im Festsaal geehrt wurden, werden sogar die ersten drei Plätze jeder Altersklasse mit Preisen ausgezeichnet. Das sieht man auch nicht bei jeder Veranstaltung. Die Siegerzeit lag bei 1:48 h, der letzte Läufer (M75!) kam mit 4:12 h ins Ziel. Ich bin diesmal in 2:12:33 h (Platz 58) langsamer als sonst gelaufen, war aber trotzdem erschöpft ;-) Für mich ist mit diesem Lauf die Saison 2006 so gut wie beendet, nun ist Erholung angesagt.

Fotos: Veranstalter (Start) & www.mein-sport-foto.de

1 Kommentar zu „Das Siebengebirge ruft: 5. Königswinterer Drachenlauf“

  1. Der Lauf klingt total interessant. Ne echte Herausforderung, was für die Beine und das Auge.

    Klasse, dass Du Dich durchgekämpft und trotzdem auf Deine Pumpe gehört hast. Mein 10er in Lechenich war ein bisschen lockerer. Ja, ja der Bericht folgt und das nicht erst in zwei Wochen!!!

    Grüsse an alle

    Christian

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