laufmonster.de

Laufmonster.de

Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Städteverbindender Lauf in Wesseling: Laufmonster-Kreisel und Platz 11 für Mutter Colonia und das Team

2011061100011.jpgIm Jahr 2011 kommt selbstverständlich auch im PSD-Laufcup der Zahl 11 die besondere Bedeutung zu, welche sie auch sonst in Köln innehat, ob im Kölner Wappen mit den 11.000 Tränen für die heilige Ursula oder aber dem närrischen Treiben ab November bis ins Frühjahr. Um der Bedeutung dieser Zahl eine entsprechende Würdigung zu verleihen, erhalten die Elft-Platzierten der Damen und Herren der PSD-Cup-Läufe im PSD Bank Köln Lauf Cup einen Freistart. Und das ist auch gut so…

201106110002.jpgIm Rhein-Erft-Cup mit dem langen Lauf am Rhein lagen die Dinge an diesem Samstag etwas anders. Bei Dauerregen, Gegenwind und drückender Luft, sowie der beachtlichen Distanz von 30 km, bietet sich der Rückgriff auf Strategien der Radsportler geradezu an. Der sogenannte Belgische Kreisel sollte als Heilsbringer für die angedachte Taktik herhalten: Streichpotential abrufen. Aus den bisher 37 Punkten, welche die Laufmonster aus dem ersten von zwei langen Läufen für den RWE-Cup mitnahmen, sollten ein paar Pünktchen gestrichen werden, damit im Finale beim letzten Lauf der Serie in Bedburg die Karten im Spiel um Platz 3 der Mannschaftswertung stechen können.

201106110003.jpgBelgischer Kreisel ist eine Art Kreisel-Windschatten-Fahren der Radprofis, das nur sehr schwer als Laufsportvariante umzusetzen ist. Zum einen sind die Wege am Rhein nicht unbedingt breit genug und zum anderen erfordert die Absprache hinsichtlich Tempoarbeit einfach zu viel verbale Intervention. Luft ist allerdings beim Laufen mehr als nur die reine Luft zum Atmen. So war es nicht weiter verwunderlich, dass ich mich kurz nach dem Start an vierter Position einfand ohne die die restlichen Laufmonster, sondern mit dem doppelten Thomas. Der eine Thomas ist kein geringerer als unser Lauffreund Thomas Schneider vom RWE-Team und mit dem anderen Thomas, Neumonster Thomas Dogen, beschloss ich, die Laufsportvariante des Belgischen Kreisel anzugehen, nämlich den Wesselinger Kreisel. „Komm Thomas, wir beide machen den Anfang mit Monta-Union: Montabaur-Montaplan, denn mein Kumpel Marc ist Montaplan-Macher und hat seinen Verwaltungssitz hier in Wesseling. Und du Montabaur-Mann und Kumpel von Deinem Marc Münzer, dem Montabaur-Topläufer, hast hier und heute deinen Einstand als Laufmonster. Das alles passt wie die Faust auf Auge.“

201106110005.jpgNach gut 12 km mußte ich Thomas & Thomas ziehen lassen. Wir liefen mit einem Schnitt knapp unterhalb der ominösen 4 Minuten und meine Hüfte sagte Nein. Zumindest bin ich mittlerweile so gescheit, die Super-Gaus abzuschätzen und abzuwenden. Masseure wie Conny aus Sinzig oder meine bajuwarischen Masseure und Herren Hans Streber Junior und Senior aus Köln-Nippes haben immer ihre helle Freude an meinen Aussetzern: „Hoam’s wieder zu viel gelaufen, gell?“ Immer muss ich fragen: „Herr Streber, gibt es Hoffnung? Oder muss ich die Laufschuhe verbrennen gehen?“ Und immer sagt er: „Noa, bloß a Nerv eingeklemmt, nix Dramatisches, das kriegen wir wieder hin.“

201106110004.jpgBei so viel geballter Ladung Rückendeckung fiel es nicht allzu schwer, den Laufmonster-Zirkel bis zur Wendemarke anzuführen, denn kurz nach dem Wendekreisel an der 15 km Marke kam zu meiner Beruhigung auch schon Laufmonster Harald in einer Dreier-Gruppe mit Willy Mörsch, dem zweiten Mann des Brühler TV. An erster Stelle lief Matthias Kolter mit einer bestechenden 1:49er Endzeit. Christian Osten war Drittplatzierter und die Laufmonster-Taktik bestand darin, möglichst viele Läufer unter die ersten 10 zu bringen. So sagte ich zu Harry: „Bleib beim Willy“. Als Kay-Uwe Seiferth auch noch passierte, beschloss ich, den im Rhein-Erft Akademie-Cup äußerst undankbaren Platz 11 zu erlaufen. Windschatten für Kay-Uwe war nicht mehr drin.

201106110008.jpgAber genug Kraft war vorhanden, um den magischen Platz anzupeilen. Für diesen gab es im Ziel immerhin einen Handschlag von Moderator Jochen Baumhof, der die etwas in die frühen Abendstunden hineingezogene Veranstaltung wie immer ganz sattelfest im Griff hatte. Aber nicht nur das, denn auf dem letzten Kilometer fand sich auch Frank Carbach ein, um die Fotoserie zu komplettieren. Hier hatte Thorsten, Bruder von Daniel Fink und mit Fahrrad ausgestattet, äußerst wertvolle Foto-Arbeit geleistet. Daniel gewann sogar die Altersklasse der M30.

201106110007.jpgIm Ziel stellte sich schnell heraus: die 20 Punkte mit unseren ersten drei Platzierten der Top Ten stehen und für mich die Frage an Jochen Baumhof: „Jochen, hast du eine alte Botz für mich?“ Ich bin mit kurzer Hose und mit Fahrrad da, aber es ist verflucht kalt und nass geworden zwischenzeitlich. Jochen hatte keine alte Jogginghose. Aber auch das war nicht weiter dramatisch, denn Zuschauerin am Rande des Geschehens war eine Frau, die ich erst beim zweiten Hinsehen wiedererkannte. Birgit ist eine alte Bekannte und nach ungefähr 18 Jahren hatte ich die Ehre, sie ausgerechnet vor ihrer Haustür wiederzutreffen. „Birgit, hast du Kaffee? Aber vor allem, hast du eine Jogging-Hose? Bitte nicht diese aerodynamischen und körperbetonten Teile. Früher gab es doch diese kuscheligen Teile aus Baumwolle. Weißt du noch? Außerdem bin ich viel zu schmal und dürr für diese synthetischen Klamotten.“

So etwas nennt sich wohl tatsächlich städteverbindender Lauf, denn Birgit ist eigentlich Münsteranerin. Aber es fand sich Gott sei Dank auch eine kuschelige Hose für die 20 km lange Rückreise mit dem Fahrrad. Und spätestens hier hatte sich der lange Laufmonster-Kreisel bezahlt gemacht. Den Rest werden wir im Finale des REA-Cup sehen.

www.asv-wesseling.com
www.laufen-im-rheinland.de

Fotos von Thorsten Fink: www.pixum.de/slide/5706503

  1. Schöner Beitrag Cengiz… aber mal ehrlich: Muss ich dich das nächste Mal während der ersten 15 km noch mehr zutexten, damit du nicht mehr schreibst, dass eine verbale Intervention bezüglich gewissen Absprachen nur schwer möglich sei?;-)

  2. Thomas du alter Realitäten-Reiter! Soll ich etwa schreiben: Mann wo nimmt dieser Typ die viele Luft für diese Moderation her? Und das noch bei Schnitt unter 4 Min. Alleine das ist ja monster-mäßig und deine Aufnahme in die hall of fame wert.

    Gute Erholung und bis demnächst

    Cengiz

  3. Schöner Bericht, Cengiz! Dass Du nur mit „Arbeitskleidung“ anreist, ist ja allgemein bekannt Die größte Überraschung für mich ist aber, dass Du unter die Radfahrer (!) gegangen bist. Bitte nicht wörtlich meinen…

    So long
    Guido

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen