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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Gipfelstürmer am Monte Sophia !

dscm73491.jpgDa ging schon ein kleiner Traum in Erfüllung. Nicht nur als erster oben auf der Sophienhöhe anzukommen, sondern auch bis nach unten zum Ziel in Niederzier diesen Vorsprung zu verteidigen. Soll heißen: Das ist schon etwas ganz besonderes für mich, den Monte Sophia einmal gewonnen zu haben. Aber der Reihe nach.

dscm7331.jpgNach viel hartem Training der letzten Wochen sollte der Monte Sophia VIII, den ich mir schon das ganze Jahr über für den Spätsommer vorgemerkt hatte, ein erster Formtest auf dem Weg zum Herbstmarathon sein. Hier war ich schon zweimal gestartet und sollte die Zeit in Relation zur Leistung setzen können, trotz des ungewöhnlichen und anspruchsvollen Profils. Um eine gute Leistung erzielen zu können, hatte ich die Woche über etwas weniger trainiert, um ausgeruhter an den Start gehen zu können. Ich wollte versuchen, einen Schnitt von 4 min/km über die gesamte Distanz zu erzielen, ein hohes aber wie sich zeigte nicht zu hohes Ziel. Denn auch die Wetterbedingungen spielten dieses Jahr mit.

dscm7342.jpgEin wenig zweifelte ich aber noch am Start, denn ich hatte mir kurzfristig eine schmerzende Druckstelle am Bein zugezogen, die mich dann aber doch nicht beim Lauf behindern sollte. Schon das bekannte Vorgeplänkel zum Lauf war wieder ausserordentlich nett. Viele bekannte Gesichter, darunter auch wieder mal einige Laufmonster (Kai berichtete schon), hatten den Weg zur Sophienhöhe gefunden, teils als Erst-, teils als Wiederholungstäter. So wie ich!

dscm7350.jpgNun zum Rennverlauf: Von Beginn an befand ich mich in der Spitzengruppe, die sich schnell auf 4 Läufer reduzierte. Richtig gut einschätzen konnte ich meine Kontrahenten nicht, aber ich kannte meine Stärken und die wollte ich nutzen. Auf den ersten 3 Kilometern war das Tempo recht mäßig. Trotz kaum Anstieg lag es bei 4 min/km und das wollte ich ja im Schnitt über die Gesamtdistanz laufen, wobei die Anstiege ja erst noch kommen sollten. So entschied ich mich kurzerhand mit dem ersten Anstieg, das Tempo etwas zu erhöhen bzw. bergauf hoch zu halten. Das brachte mir auch gleich einen kleinen Vorsprung ein.

Nach 5 km hatte ich allerdings noch etwas über 20 min auf der Uhr, es sollte aber noch schneller werden. Der Vorsprung wurde auf den Bergabpassagen, die nicht gerade zu meiner Stärke gehören, wieder kleiner und war bis zum tiefsten Punkt der Strecke am Fuße der Rodelbahn aufgebraucht. Den knackigen Anstieg zurück nach oben nahm ich allerdings anscheinend als einziger im Laufschritt, denn oben hatte ich wieder einige Sekunden Vorsprung. Nun kamen noch gute 2 flache Kilometer und dann ging das Rennen erst richtig los.

Denn nun folgte die sogenannte Blutstrecke, ein stetiger aber nicht allzu steiler Anstieg über fast 5 km bis nach oben. Dabei wurden fast 200 Höhenmeter am Stück erklommen. Ich hatte das Gefühl, meinen Vorsprung vergrößern zu können, war mir aber nicht sicher, da ich beschloss mich nicht umzuschauen. Auf dem Hochplateau folgte dann eine 2 km Runde, deren besonderer Reiz in einem Abstecher zum Hinkelstein liegt. Hier konnte ich meinen letzten Verfolger Frank Hardenack, immerhin Gewinner der letzten beiden Austragungen des Siebengebirgsmarathons, zum letzten Mal sehen. Er bog gerade zum Hinkelstein ab, als ich zurückkam. Das waren geschätzte 30 Sekunden Vorsprung, nach meinem Gefühl nicht genug für die langen Bergabpassagen.

Doch so weit war es noch nicht! Nach der Schleife, zu deren Ende ich im „Gegenverkehr“ noch Kai und Pierrem traf, ging es noch einmal ein paar knackige Meter bergauf zum Römertürmchen am Gipfelpunkt, wo mich Caesar als Ersten begrüßte. Was für ein erhebendes Gefühl, das sorgt schon für zusätzliches Adrenalin. Was nun folgte, war ein Versuch einer Mischung von Gas geben um nicht eingeholt zu werden und Muskeln lockern, um für das letzte Teilstück in der Ebene noch Kraftreserven zu haben.

Beides schien mir irgendwie zu gelingen. Zwar spürte ich immer den imaginären Atem meines Verfolgers im Nacken und lief daher immer am Limit, denn mittlerweile realisierte ich, hier und heute als Erster das Ziel erreichen zu können. Doch Gewissheit bekam ich erst 1 Kilometer vor Schluss, als der Führungsradfahrer mir versicherte, dass er 300 Meter hinter mir immer noch niemand sehen würde. In diesem Gefühl des Sieges lies ich noch mal ein paar Sekunden auf der Strecke, denn es gab keinen Grund mehr bis zum letzten Meter alles zu geben. Dafür hatte ich Zeit, einmal einen Blick auf die Zeit zu wagen. Wahnsinn, unter 1:50 h! Damit hatte ich dann doch nicht gerechnet.

dscm7366a.jpgdscm7368.jpgJetzt kam die Zeit des Genießens. Der Zieleinlauf, ein erstes Interview, das Warten auf die Nächstplatzierten nebst Smalltalks, warten auf Kumpel Uwe und die weiteren Laufmonster. Und irgendwie gab es nur glückliche Gesichter im Ziel. Die Bedingungen waren wohl gut, denn fast jeder war so schnell oder schneller als erhofft. Oder alle waren einfach nur gut in Form, denn die Marathons sind schließlich nicht mehr weit und ich war sicherlich nicht der einzige, der hier ernsthaft seine Form überprüfte. Ein bisschen schade war nur, dass es wieder wie schon beim Lauf in Jülich für die Sieger einen Trolli gab, denn davon habe ich nun ausreichend ;-)

Dass ich hier nicht zum letzten Mal gelaufen bin, versteht sich wohl von selbst!

Infos und Ergebnisse

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Fotos: www.pixum.de/slide/4468313 oder http://slideshow-75.laufmonster-slideshow.imageloop.com/

  1. Na das denke ich mir doch, das du hier nicht das letzte Mal gelaufen bist!! Das wird Pflichtveranstaltung für dich, nächstes Jahr als Titelverteidiger dort anzutreten! ;)
    Wiedermal ein super-Bericht… habe eben quasi beim lesen auch den Monte Sophia gewonnen!! ;))
    Glückwunsch nochmal!!

  2. Hallo Manu,

    nochmals herzlichen Glückwunsch! Ein spannender Bericht, der meinen Appetit auf einen Start im nächsten Jahr erhöht. Vielleicht könnte man ja in Deinen Trollys die grünen Dosen transportieren:)
    Viel Grüße
    Harald

  3. Hallo Manuel,

    meinen herzlichen Glückwunsch zu Deiner fantastischen
    Leistung – diesen Lauf zu gewinnen muss ein tolles Gefühl
    sein. Ich erinnere mich noch an einen gemeinsamen
    Monte Sophia Lauf vor einigen Jahren – als ich ins Ziel
    kam warst Du schon fertig geduscht. Dieses Jahr hättest
    Du wahrscheinlich schon Deinen Bericht verfasst gehabt :)
    Ich bin sehr gespannt wohin das noch führen wird –
    jedes Mal ein neuer Rekord – irgendwann musst doch
    auch Du an Deine Grenzen stossen. Mensch, was wäre
    aus Dir geworden, wenn Du direkt mit dem Laufen und
    nicht mit dem blöden Rumkicken angefangen hättest.

    Bastian die Rennschnecke

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