laufmonster.de

Laufmonster.de

Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Jedes Jahr wieder: Samba in Erftstadt

pk_zieleinlauf.jpgGründungslaufmonster Christian hat es 2006 in einem Bericht einmal ganz treffend beschrieben: „Sonne und Samba in Erftstadt„. Und ganz egal, ob die Sonne hier am letzten Oktoberwochenende scheint oder die Strecke, wie 2007, in Nieselregen gehüllt wird, Samba-Stimmung hat hier noch immer geherrscht. Und nicht zuletzt deshalb muss und will ich den Erftstadtlauf als eine der schönsten und stimmungsvollsten Laufveranstaltungen im Rheinland bezeichnen und kann nur jeder Läuferin und jedem Läufer wärmstens empfehlen, sich einmal selbst zu überzeugen.

Eigentlich müsste dieser Lauf ja Lechenichlauf heißen, denn Erftstadt ist Lechenich. Gestartet wird direkt vor dem historischen Lechenicher Rathaus auf dem Marktplatz, wo genügend Platz für eine reibungslose Organisation dieser Veranstaltung zur Verfügung steht. Einige Sponsoren und lokale Sportvereine haben hier sogar ein eigenes Zelt aufgebaut und sind mit Mann und Maus vor Ort. Nach dem Start geht es in einer scharfen Linkskurve um den Marktplatz herum, anschließend durch das Stadttor hindurch und dann rechts herum am Wassergraben entlang durch die wohl schönsten Wohnsiedlungen im Herzen der Stadt.

Es folgt ein sehr abwechslungsreicher Kurs ohne Steigungen oder Gefälle, teils über abgesperrte Straßen in Wohnsiedlungen, teils über Fußgänger- und Radwege am Rande der Siedlungen. An fast jeder Ecke stehen Anwohner mit Rasseln oder Ähnlichem und feuern nahezu jeden Läufer nach Kräften an. Da wird sogar hier und dort noch der Grill angeschmissen und mit Freunden und Bekannten wie bei einem Stadtfest auf diesen besonderen Tag angestoßen. Nach 3,5 km erreichen die Läufer dann noch einen ganz besonderen Streckenabschnitt: Für mehrere hundert Meter wird durch den Lechenicher Schlosspark gelaufen. Der stark verwinkelte Parcours auf diesem Abschnitt gleicht zwar ein wenig einem Querfeldein-Slalomlauf, doch wird einem hier nie langweilig, keine Ecke gleicht der anderen.

Nachdem die Läuferinnen und Läufer den Schlosspark wieder verlassen haben, geht es noch ein Stück entlang des Rotbachs wieder zurück ins Stadtzentrum, wo einen schon besagte Sambagruppe lautstark empfängt und den entsprechenden Stimmungs-Schub verpasst, der einen über die letzten Meter durch die kleine Fußgängerzone über die Steinstraße trägt. Und was nun kommt, ist Begeisterung pur. Ein Zuschauerspalier wie auf der Zielgeraden eines Marathons geleitet einen zum Ziel (5 KM) oder eben auf die zweite Runde. Spätestens hier freut man sich, wenn man sich wohlweislich für den 10er entschieden hat, um noch ein zweites Mal all das beschriebene erleben zu dürfen.

Für mich persönlich war die Zeit bei diesem Lauf eigentlich nebensächlich. Ich war ganz einfach voller Vorfreude auf diese Veranstaltung, bei der fast alle Teinehmer der gerade erst 36 h zuvor abgehaltenen Siegerehrung des Rhein-Erft-Akademie Cups schon wieder gesichtet wurden, inklusive der dort vertretenen Laufmonster. Außerdem hatte unser Erftstädter Laufmonster Kay uns alle im Anschluss zu sich nach Hause auf Suppe und Bier eingeladen, um nebst weiteren Freunden die Veranstaltung würdig ausklingen zu lassen. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für die schöne Feier.

Die Zeit bis zum Startschuss wurde entsprechend durch Fachsimpeleien hier und dort verkürzt und Laufmonster neben Laufmonster standen wir in den ersten Reihen, als es losging. Mit einem lockeren aber doch recht schnellen Schritt ging ich auf den ersten Kilometer. Diesen passierte ich nach genau 3:30 min, ziemlich genau das, was ich mir für den ersten Abschnitt vorgenommen hatte. Da man ja bekanntlich den Anfangskilometer in der Euphorie immer etwas zu schnell läuft, belegte ich zu dieser Zeit auch nicht einen der ganz vorderen Plätze.

Von nun an ließ ich die Uhr eine solche sein und kontrollierte nicht mehr die einzelnen Streckenabschnitte, sondern konzentrierte mich auf die Schönheit des Parcours und ein wenig auf die Renntaktik. Die ersten vier Läufer waren recht schnell einteilt und schienen von vornherein zu schnell für mich und meine derzeitige Form. Die nächsten Läufer wollte ich aber auf den ersten Kilometern nicht aus den Augen lassen und hielt mich immer in einem gewissen Abstand dahinter auf.

Schon bevor es zum ersten Mal in den Schlosspark ging, konnte ich aufschließen und bemerkte die eine oder andere Schwäche bei der Konkurrenz. Bei mir selbst merkte ich, dass ich sogar schneller könnte, aber wofür sollte ich jetzt alles aus mir herausholen. Mit Begleitung läuft es sich doch bekanntlich besser. Diese Begleitung bestand bald nur noch aus einem Läufer, dem Laufkollegen Ludwig Foemer aus Köln.

Nach 17:55 min durchliefen wir gemeinsam das erste Mal das Ziel und gingen auf die zweite Runde. Die Verfolger waren nicht weit, das hörte ich durch den Sprecher. Bis KM 7 lief ich vor Ludwig, der ein wenig meinen Windschatten nutzte, dann ging er nach vorne. Bis ins Schloss hinein bei etwa KM 8,5 spendete er mir also etwas Windschatten, wurde aber stetig etwas langsamer, so dass ich mich entschloss, die Flucht nach vorne anzutreten.

Auf den letzten Abschnitt ging ich also allein, grüßte noch hier und da in die Zuschauer und bedankte mich für die Unterstützung. Nach 35:50 min, also einer exakt gleich schnellen zweiten Hälfte, war es dann geschafft. Als fünfter hatte ich das Optimale an diesem Tag herausgeholt. Ludwig Foemer kam als sechster ins Ziel, schon bald dahinter Cengiz und die weiteren Laufmonster Harald, Kai, Kay und Daniel. Alle schienen sehr zufrieden mit dem Erreichten und Kai mutmaßte ob der einmal wieder gezeigten tollen mannschaftlichen Geschlossenheit bereits in Richtung einer offensichtlich gewonnenen virtuellen Teamwertung. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt schon geahnt, dass es tatsächlich eine offizielle Mannschaftswertung gab und diese tatsächlich „laufmonstermäßig“ ausfiel. So haben die Laufmonster nächstes Jahr noch einen Grund mehr nach Erftstadt zu kommen: Wir wollen unseren Titel verteidigen !

4 Kommentare zu „Jedes Jahr wieder: Samba in Erftstadt“

  1. Hallo Manuel!

    Bin etwas spät dran aber trotzdem: Toller Bericht und ich dachte immer meine Euphorie und Begeisterung für diesen Lauf und die Strecke läge an meiner Bindung zu Lechenich. Scheint ja wirklich allen so zu gehen. Nächstes Jahr auch wieder mit mir.

    Gruß
    Christian

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen