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33. real,- Berlin Marathon: das Megaevent

berlin.jpgKommen wir erst einmal zu ein paar technischen Daten des diesjährigen Berlin-Marathons: 30.235 Läufer haben das Ziel erreicht. Zum dritten Mal in der Geschichte des Rennens wurden damit über 30.000 Finisher registriert. Die aktuelle Zahl teilt sich auf in 24.098 Männer und 6.137 Frauen. Von insgesamt 39.636 gemeldeten Läufern aus 105 Nationen waren 31.427 am Start. Damit haben 96,2 Prozent aller gestarteten Athleten das Ziel erreicht. Das sind relativ viele Aussteiger, allerdings hing dies sicherlich mit den hohen Temperaturen zusammen. 1 Mio. Zuschauer säumten am Wochenende die Straßen und jubelten u. a. Haile Gebrselassie zur siebtschnellsten (!) Zeit über die klassische Distanz zu. In 2:05:56 Stunden errang er außerdem die aktuelle Jahresweltbestleistung.

Ich startete dieses Jahr für das Marathon-Team der Deutschen Post World Net (DPWN), welches aus insgesamt 50 Startern bestand. Einer Spreerundfahrt am Samstag folgten eine Vorstellung der Läufer, eine Diskussionsrunde mit Ulrike Meyfarth (geleitet von Rene Hiepen), und die obligatorische Pastaparty. Leider habe ich alles verpasst, da ich erst am Samstag mit meiner Familie anreisen konnte. Die Laufunterlagen habe ich aber noch rechtzeitig am Abend bekommen, so dass ich sonntags pünktlich um 8:56 Uhr in meinen Startblock stand – und den ersten kleinen Marathon schon hinter mir hatte. Pünktlich um 9 Uhr fiel der Startschuss, begleitet von vielen Luftballons, die in den Berliner Himmel schwebten – ein sehr schönes Bild. Läufer über Läufer zockelten über die Startmatte entlang der Strasse des 17. Juni – die Dimensionen in Berlin sind schon riesig. Es dauert ungefähr bis Kilometer 20 (Yorckstrasse), bis man einigermaßen „befreit“ laufen kann. Strategisch klug ist es, sich am Startplatz rechts einzuordnen, da man den „Großen Stern“ rechts umkurven kann und bei Kilometer 2,5 (Ernst-Reuter-Platz) die Innenkurve läuft.

Danach genießt man einfach die unglaubliche Stimmung, die vielen Bands (rund 60 Musikgruppen) und die Gemeinschaft mit den unzähligen Laufkollegen. Der erste Verpflegungspunkt kommt bei Kilometer 5, und obwohl ich hier noch relativ weit vorne lief, grenzte es fast an ein Wunder, in der Wasserlache nicht auszurutschen. Das Wetter war für die Läufer eher einen Tick zu warm, für die Zuschauer natürlich perfekt. Etwas störend fand ich den zum Teil heftigen Gegenwind, obwohl Windstille mir auch nicht viel besser getan hätte. Schon ab Kilometer 10 machte sich mein Magen bemerkbar. Jedes Laufgel – und ich habe drei Gels genommen (bezahlt ist schließlich bezahlt) – wurde fast umgehend an den nächsten Baum weitergegeben. So etwas habe ich noch nie während eines Marathons erlebt, aber auch das war nicht das ganz große Problem.

Die Halbmarathonzeit lag mit rund 1:33 Std. noch im akzeptablen Bereich. Aber schon hier merkte ich, dass das noch ein ganz besonderer Ritt durch Berlins Strassen für mich werden sollte. Mein nächstes Ziel hieß: Platz am wilden Eber, ein absolutes Highlight und taktisch sehr gut platziert. Menschenmassen, die toben, eine wunderbare Stimmung und Tour-de-France-Feeling geben einem noch einmal einen richtigen Kick. Leider hat man danach immer noch rund 14 Kilometer vor sich, und das ist verdammt lang…

Nun gut, ab jetzt hieß es, die Kilometer runterzuzählen. Mein wirkliches Problem war die Achillesferse. Läufer kennen das weitere Procedere: man versucht, durch verändertes Fußaufsetzen, die Probleme in Grenzen zu halten, verschlimmert aber irgendwie alles noch einmal. Nun ja, aufgeben gilt nicht, bin schließlich nicht umsonst 600 Kilometer nach Berlin gefahren. Bei Kilometer 35 habe ich noch einmal Kraft bekommen durch die Anfeuerungsrufe der Familie und Freunde. Kurz vor Kilometer 41 erreicht man die Zielgerade Unter den Linden. Der Teufelslappen markiert den letzten Kilometer und nach Passieren des Brandenburger Tores ist das Ziel fast erreicht. Meine Zeit lag dabei diesmal mit 3:20 Stunden eher im unteren Leistungsbereich, allerdings habe ich gekämpft wie ein Löwe, dafür andererseits momentan keine Ahnung, wie der Köln-Marathon bewältigt werden soll, aber noch ist ja etwas Zeit bis dahin…

Bereits am Mittag ging es wieder Richtung Köln und ich war richtig froh, abends um 20 Uhr endlich zu Hause zu sein.

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