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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Wenn die Sonne vom Himmel fällt…

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…ist Bergisch Gladbacher Stadtlauf. Zum mittlerweile 21. Mal seit 1996. Die Kreisstädter hatten wieder ein derartiges Glück mit dem Wetter, dass es schon schwer fällt, die wenigen Rennen mit bedecktem Himmel oder gar Regen zusammenzubekommen. 2008 war es ganz mies, 2001 aus der Erinnerung auch, aber sonst – meist strahlendes blau ganz oben und leuchtende Farben unten im Gewusel der Großstadt. Ein unveränderter Drei-Runden-Parcours, den man aufgrund der bekannten Ecken, Kanten, fiesen Steigungen und meist ungewollten, durch Baustellen bedingten Engpässen, bereits seit vielen Jahren zu den Klassikern der rheinischen Laufszene zählen darf. Die aktuelle Auflage stand all den bekannten positiven Eigenschaften, die den Run zur Eröffnung des Stadtfestes seit jeher ausmachen, in nichts nach. Viele Einheimische und Breitensportler schnüren oft nur einmal im Jahr die Schuhe, um an dem kultigen Event, das über die lange Zeitspanne von zwanzig Jahren nichts von seinem Flair eingebüßt hat, teilzunehmen. Dazu kommen seit je her viele ambitionierte Vereinsläufer, aus deren Reihen sich meist der Sieger und die Platzierten rekrutieren. So auch in 2016.

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Wie immer pünktlich um 19.30 Uhr ging es auf dem Konrad-Adenauer-Platz los. Die schräg einfallende Sonne spielte bereits seit Stunden mit den Fassaden der City, die zum Teil lange Schatten auf die Strecke und die zahlreichen Zuschauer warfen – und die im Verlauf der etwas über dreißg Minuten, bis der Sieger ins Ziel einlief, schnell immer länger wurden. Man kann und darf sich der Masse an Menschen, die vor allem auf den ersten Metern bis zur ersten scharfen Doppelkurve vor dem Rathaus schiere Kinetik ausstrahlen, auf keinen Fall entgegenstellen. Man würde überrannt. 589 spätere erfolgreiche Finisher meisterten die erste „Schikane“ der selektiven Strecke mit Bravour und enormem Drive.

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Nach der ca. einen km langen Einführungsrunde hatte sich das riesige Starterfeld etwas entzerrt und man kann bereits einzelne Gruppen ausmachen, die sich vor allem an der Spitze zunächst belauern. Gerade bei einer auf den ersten Blick fast homogenen Gruppe wie der zur 21. Auflage. Wobei der spätere Sieger Andreas Beulertz (32:22) schon mächtig Druck machte. Pascal Meissner (32:57), Rainer Gardeweg (33:09), Arthur Ralenovsky (33:13) und Lukas Schommers (33:58) bildeten noch eine relativ kompakte Phalanx, die jedoch nicht unbedingt im von den Moderatoren vermuteten Rekordtempo bereits nach etwas über drei Minuten erneut am Zuschauerspalier entlang rauschte. Dahinter liefen Manuel Skopnik (35:01), Sebastian Linden (35:09) und Manuel Wöhrmann (35:35) einzeln über weite Strecken einsame Rennen gegen die Uhr, bevor einige Sekunden später eine Gruppe der an diesem Abend sehr erfolgreichen Rhein-Berg Runners die Massen passierte.

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Bei den Frauen hatte Alexandra Tiegel (TV Refrath) von Beginn an die besten Karten auf den Sieg und konnte das Tempo ob der nicht folgenden Konkurrenz und guter männlicher Begleitung entsprechend dosieren. In 38:24 min. lief Sie einen überlegenen Start-Ziel-Sieg heraus. Dafür lieferten sich Asteria Wagner (40:22) und Marianne Froning (40:24) einen beherzten Fight, der trotzdem im Ziel mit einem freundschaftlichen Handschlag unmittelbar ad acta gelegt wurde. Podium ist Podium und in Bergisch Gladbach dürfen wie immer die ersten Sechs die Ovationen der Zuschauer entgegen nehmen. Auch die zahlreichen Altersklassen-Platzierten durften sich über Pokale und den Applaus des Publikums freuen. Herauszuheben sind hier vor allem Birgit Lennartz als Siegerin der W50 in 43:06 min. nebst Beate Gebehart, die in 45:34 min. die W55 gewann.

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Die Männer lieferten insbesondere mit Heiko Wilmes (1. M45/36:18), Andreas Mück (1. M50/38:21), Markus Heisig (1. der M55 in 42:07), Martin Groos (43:21/1. M60), Georg Gellert aus Bonn (44:24 und 1. M65), Hans Frößler (49:10/1. M70) und vor allem dem einzigen Laufmonster an diesem Tag – Manfred Claassen (1. M75 in 49:36) – extrem starke AK-Resultate ab. Zielzeiten jenseits der 40 Minuten fielen dabei zwangsläufig in eine Phase zunehmender Dunkelheit, der man tatsächlich nur noch mit lichtstarkem Foto-Equipment trotzen konnte. Eine anspruchsvolle Veranstaltung wie der Bergisch Gladbacher Stadtlauf erfordert natürlich auch in allen technischen Belangen gute Voraussetzungen. Dazu kamen quasi wie bestellt beste Witterung, angenehme Temperaturen, tolle Stimmung und eine perfekte Organisation – so kann und soll es weitergehen mit dem Stadtlauf in Bergisch Gladbach – nächstes Jahr am 8. September und damit hoffentlich mit drei Minuten mehr Restlicht im Zieleinlauf. Und wie gehabt wieder mit einer Einführungsrunde als Genusslauf über drei Kilometer, die eine Stunde vor dem Hauptlauf gestartet wird.

Alle Ergebnisse/Fotos

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Laut Martin Hardenacke die „Rhine Börg Runners“

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