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Sieg beim Windhagen Marathon

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Der Windhagen Marathon stand schon seit einigen Jahren auf meiner Liste, allerdings hatte es für mich bis dato nie gepasst, Anfang Mai diesen hügeligen Landschaftsmarathon in Angriff zu nehmen. Windhagen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied mit gut 4.000 Einwohnern und liegt kurz hinter der Landesgrenze von NRW unweit der A3 in den Ausläufern des Siebengebirges im Übergang zum Westerwald und ist aus dem Kölner Umland innerhalb einer Stunde zu erreichen.

Seit zehn Jahren wird der Windhagen Marathon ausgetragen, ist ausgeschrieben unter dem Motto „Running for Children“ zugunsten von „Kinder in Not“ und steht unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Rennrodlers Georg Hackl, der auch für ein Grußwort und die Siegerehrungen den ganzen Tag vor Ort anwesend war.

Neben dem Marathon, der auf einer großen Schleife mit gut 500 Höhenmetern durch Wälder, Felder und Dörfer geführt wird, gibt es auch noch einen Halbmarathon, ein 5 und 10 km Angebot inklusive Walking/Wandern und Schülerläufe. Kurz gesagt, es ist für jeden etwas dabei. In diesem Jahr waren auch erstmals Mountainbiker für eine Ausfahrt dem Läuferfeld vorweg auf der HM- oder Marathon-Strecke unterwegs, wobei hier noch abzuwarten bleibt ob dies einmalig zum 10jährigen war, oder ob die Radausfahrten dauerhaft ins Programm aufgenommen werden.

Start und Ziel aller Wettbewerbe ist das Stadion in Windhagen, Parkplätze und Umkleiden sind in unmittelbarer Nähe mehr als ausreichend vorhanden. Insgesamt verträgt die Infrastruktur der Veranstaltung sicher 1.500 Teilnehmer über alle Wettbewerbe gesehen und damit weit mehr als die 500 bis 600, die jährlich in den Ergebnislisten zu finden sind.

In diesem Jahr hatten sich 73 Läufer für den Marathon angemeldet, von denen 67 letztlich auch das Ziel erreichten. Für mich ging es vier Wochen nach dem Bonn Marathon und gut eine Woche nach dem überraschend flotten 10er in Rosellen nur darum, diesen Landschaftsmarathon zu genießen und bei herrlichem Maiwetter aus dem Training heraus ein Aufbaurennen für anstehende Ultra-Ziele zu absolvieren. Dennoch spukt natürlich immer die 3-Stunden-Marke im Kopf herum, so dass ich mich um 9 Uhr beim gemeinsamen Start mit den Halbmarathonis recht weit vorne einreihte und in flottem aber noch lockerem Tempo die ersten Kilometer abspulte. Auf den ersten Abschnitten gibt es gehörig Gefälle, so dass es auch nicht verwunderlich war, dass nach fünf Kilometern 19:30 Minuten auf der Uhr standen. Das sollte sich dem Streckenverlauf entsprechend aber noch einpendeln.

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Nach der Streckengabelung bei km 8 war ich dann allein auf weiter Flur, abgesehen von den letzten HM-Walkern und –Läufern auf die ich im letzten Streckendrittel auflief. Dafür bekam ich einen Radfahrer zur Seite gestellt, so dass ich nicht mal auf die Wegführung der gut markierten Strecke sonderlich achten musste. An allen Kreuzungen mit größeren Straßen waren Helfer postiert, insgesamt ein enormes lokales Engagement für eine kleine Schar von Läufern. Auch die Verpflegungsstände gab es in regelmäßigem Abstand etwa alle fünf Kilometer und diese waren mit Wasser, Apfelschorle, Cola und Bananen auch im Angebot absolut ausreichend, schließlich waren wir ja nicht zum Schlemmen sondern zum Laufen gekommen. Im Gegensatz zu den an der Leistungsgrenze gelaufenen Marathon-Wettbewerben nahm ich mir hier auch die Zeit an jedem Verpflegungspunkt anzuhalten, ein bis zwei Becher Wasser zu trinken, einen weiteren über den Kopf zu schütten um dann erfrischt wieder los zu laufen. Angesichts des sonnigen Wetters vermutlich auch eine vernünftige Taktik, auch wenn Teile der Strecke im Schatten verliefen.

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Insgesamt kam ich flüssig voran, passierte die HM-Marke nach etwa 1:26 Stunden, aber im Wissen um das doch anspruchsvolle letzte Drittel der Strecke, auf dem es den Großteil der Höhenmeter zu überwinden gilt war ein kleines Polster auch nötig, um halbwegs entspannt unterhalb der drei Stunden ins Ziel laufen zu können. Das letzte Drittel lief ich dann dosiert, die steigenden Temperaturen waren nun spürbar und ich freute mich über schattige Abschnitte. Auf der hügeligen Schleife von km 35 bis 38 begegnete ich auf dem Rückweg dann auch dem Zweitplatzierten Eule Frings, auf den ich zu diesem Zeitpunkt etwa gut zwei km Vorsprung hatte, dahinter war weit und breit niemand zu sehen. Den letzten Verpflegungspunkt bei km 40 sparte ich mir dann und lief weiter dem Ziel entgegen, welches ich dann als Sieger des Windhagen Marathon nach 2:56:54 Stunden erreichte.

Danach nutzte ich die Zeit bis zur Siegerehrung noch für einen Austausch mit dem Zweitplatzierten Eule Frings und später nach der doch nötigen Dusche auch noch einen ausgiebigen Plausch mit der Lauf- und Walking-Truppe des LSV Porz, allen voran das Kölner Lauf-Urgestein Helmut Urbach, der selbst trotz „kaputter Knochen“ an diesem sonnigen Tag den Halbmarathon absolviert hatte.

Insgesamt hat die Veranstaltung bei mir einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Gute Infrastruktur, faire Startgelder (Marathon 30,- € bis drei Tage zuvor, Nachmeldung + 4,- €), schöne Landschaftsstrecken, eine gute Streckenmarkierung und ein tolles Engagement zahlreicher Helfer. Eine Veranstaltung die hoffentlich noch viele Jahre besteht und die sicher noch ein paar Teilnehmer mehr verdient hätte. Ich komme jedenfalls wieder, wenn es denn in den persönlichen Kalender passt.

Ergebnisse 2016

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Birgit & Thorsten Holler – Eventfotografie 24 – Alle Fotos der Veranstaltung hier.

8 Kommentare zu „Sieg beim Windhagen Marathon“

  1. Ein weiterer Erfolg vom letzten sehr erfolgreichen Wochenende. Gut geplant und gemacht. Und dann auch noch unter der Fahne „Laufmonster/TV Refrath“. Dabei hatte Jochen in Frechen geunkt, Manuel würde unter genau dieser Bezeichnung starten.

    Herzlichen Glückwunsch und gute Erholung – wo auch immer Du die hernimmst…

  2. Sehr schöner Bericht, der Lust auf einen Start dort macht. Nochmals auch herzlichen Glückwunsch! Ein weiterer Marathon-Sieg und das so ganz locker nebenbei im hügeligen Gelände. Hut ab! Als Flachlandmonster mit „Deichtraining“ eine enorme Leistung:)
    Gute Erholung!

  3. Hallo Moritz, vielen Dank für die nette Schilderung und natürlich herzlichen Glückwunsch zum Sieg.
    Solche Werbung kommt den Organisatoren kleinerer Veranstaltungen hoffentlich zugute.

  4. Herzlichen Glückwunsch Moritz. Einfach mal so einen Marathon Sieg mitnehmen kann nicht jeder ;-) Wir haben schon über 10km über die Wärme gejammert. Kann mir gut vorstellen, wieviel Wasser du in und über dich kipppen musstest. Bin gespannt welchen Ultra du als Ziel ausgibst . Bis dann und gute Erholung.

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