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Malle ist nur einmal im Jahr – Bericht von Boris

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Team-Challenge von Erfolg gekrönt

Geplant war eigentlich ein kleiner Familienurlaub zur Paguera-Challenge. Es wurde ein Saisonabschluss der Extraklasse. Die ersten waren bereits am Montag vor Ort. Dienstags ging es zunächst einmal zu Jorge-Sports zum 5 km Lauf auf der Originalstrecke und Lauf ABC. Dort traf ich wie verabredet Sabine und wir hatten schon eine Menge Spass. Im Anschluss konnte ich meinen Mustang (Rennsemmel) bei Bike-International abholen. Ein Canyon slx Fullcarbon mit Shimano DI2.

Am Mittwoch stand die Radausfahrt auf dem Plan (mit Patricia und Jörg von Jorge-Sports). Die fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Nachdem wir den dezenten Anstieg von Calvia hinter uns gelassen hatten, öffnette der Himmel seine Schleusen und wir fuhren im Eiltempo zurück nach Paguera. Nur gut ein Drittel der Radstrecke abgefahren – aber das wird schon.

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Traumhaftes Wetter auf der Urlaubsinsel

Am Donnerstag sollte das Freiwassertraining stattfinden. Wir trafen uns am Tora-Beach. Alle im Neoprenanzug fertig zum Wasserschattentraining und lockeren Technik-Training inkl. Ausschwimmen. Sabines Disziplin. Wir sind nochmal alle Abläufe durchgegangen. Am Ende war ich mir sicher: das wird eine Superzeit! Nach dem Schwimmtraining holten wir unsere Unterlagen ab. Am späten Abend reisten Winni und Lukas an. Damit waren wir komplett.

Nach Racebriefing und Pastaparty stand nun am Freitag der Challenge Women Run auf dem Plan. Sonja und Sabine gingen auf den 5,5 km langen anspruchsvollen Rennkurs. Beide sind erfolgreich ins Ziel gelaufen und konnten den originalen Zielbogen passieren.

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Nun war es soweit: Raceday

Nach einigem Hin und Her mit den Referees durfte ich nach dem Einchecken die Wechselzone nicht mehr verlassen und bekam vom Schwimmstart leider nichts mit. Ich wusste nur unsere Startzeit und war fest davon überzeugt, dass Sabine keine 40 Minuten für die Strecke braucht. Ich ging in Position und war der erste in der Transitionarea-Relay. Die Profis kamen nach 23 Minuten in die Wechselzone und die ersten Agegrouper nach 26 Minuten. Ich weckte meine Oberschenkel auf und nach einem Dixi-Besuch stand ich bereit.

Ich schaute bei 37 Minuten auf die Uhr und – zack – stand Sabine in der Wechselzone. Sensationelle Zeit! Sie hielt mir wie abgesprochen ihr Bein mit dem Chip hin und ich legte mir diesen an. Nun ab zum Rad, Helm auf und raus auf die Strecke. Der erste Anstieg bei Es Capdella ging reibungslos und die Abfahrt nach Calvia inklusive Anfahrt zum Wendepunkt lief bis dahin auch noch ganz gut. Dann jedoch bemerkte ich in meinem rechten Oberschenkel ein leichtes Kribbeln. Auf der Anfahrt nach Palmanova korrigierte ich mich im Sattel und lockerte meine Rückenmuskulatur. Von da an merkte ich: es geht einen Tick besser vorwärts. Ich genoß die Abfahrt nach Magaluf und Son Ferrer im vollen Tritt.

Da unten war die Hölle los und die Zuschauer waren aus dem Häuschen. Dann noch durch Magaluf geballert – mit 65 km/h bei der Katzenberger in Santa-Ponsa vorbei und das erste mal in Paguera die Hälfte der Strecke passiert. Unter lautem Anfeuern und Zurufen unseres Teams ging es in die zweite Runde. Ab da trennt sich wie immer die Spreu vom Weizen. Es brachen nun bei der der Anfahrt nach Es Capdella die ersten Teilnehmer ein. Ich konnte mein Tempo halten, versorgte mich wie immer mit Aktiv3 und füllte meine Wasserbestände regelmäßig an den Verpflegungsständen auf.

Dann – bei der Anfahrt auf Palmanova fiel mir die E-Schaltung aus. Ich trat ins Leere und betätigte mehrmals den Schalter, um auf zuschalten. Nichts. Da gehen einem natürlich tausend Sachen durch den Kopf. Nach langen und bangen Minuten funktionierte die „DI2“ Shimano Schaltung wieder. Ich versuchte, die Zeit wieder wegzutreten. Und Peng, wieder ausgefallen – ich schlug auf den verfluchten Schalthebel – Costa de la Calma: er funktionierte wieder.

Die 80 km Tafel stand am Rand und ich nahm mir vor die Lücke vor mir zu schliessen. Die Vorausfahrenden bemerkten mich und schauten sich mehrmals um. Leider hatte ich besuch unter meinem Helm von einem Insekt.Ich musste sofort anhalten und machte den Helm auf und zu. Dann weiter und mit Vollgas wieder an die Gruppe rangefahren. Abfahrt nach Paguera. Mit ausgezogenen Schuhen überholte ich die Gruppe und konzentrierte ich mich auf den Wechsel.

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Fliegender Wechsel

Unser Rennpferd Lukas stand bereit. Vom Rad runter und mit Schnitt 30 in die Wechselzone. Rad aufgehangen. Nun einmal rum um die ganzen Räder, dann war ich bei Lukas. Wir lagen auf Platz 4. Ich öffnete mein Startnummernband und – Zack – riss das Band. Ich befestigte Lukas das Nummernband mit Chip am Fuß. Und mein lieber Freund: Ab ging die Post!

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Wir waren noch keine zehn Minuten von der Wechselzone weg, da hatte Lukas den 3. Platz geschluckt. Wir hatten uns einen Platz zur Übergabe der Versorgung für Lukas direkt vor der Finishline ausgesucht. Gut platziert warteten wir auf die zweite Runde. Winnis Versorgungsplan ging auf. Und Lukas lief mit fest entschlossenem Blick  in Richtung Platz zwei. Mit absoluter Top-Pace (18:45) ging Lukas bei dem extremen Strecken-Layout bis an seine Grenzen und nahm dem Führenden noch zwei Minuten ab.

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Alles korrekt bei der Siegerehrung

Sabine und ich machten uns bereit für den Zieleinlauf mit Lukas, aber daraus wurde nichts. Der war so im Rennmodus, dass wir ihm kaum folgen konnten. Im Ziel konnten wir alle drei mit Familie und Freunden den Moment genießen. Wir sind immer noch verdammt Stolz auf den 2. Rang. Die Siegerehrung verlief allerdings zunächst wenig berauschend. Wir wurden nur als Dritte gewertet. Erst nach einigem Heckmeck wurde alles korrigiert und wir waren wieder auf der zwei.

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Erste Siegerpose im Ziel

Noch ein paar persönliche Worte: Als erstes möchte ich meiner Familie danken. Ohne euch bin ich nichts, ich liebe euch! Patricia und Jörg von Jorge-Sports für die Vorbereitungswoche, alle Freunde und Laufmonster. Liebe Sabine, lieber Lukas – ihr müsst euch den Termin im nächsten Jahr wieder freihalten – Und dann alles auf Sieg! Danke an alle!

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Fotos: Winfried Schommers – Alles über Flickr

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