Majestätisch: Mutscheid Mountain Man

Am Samstag fand im Rahmen des 8. Mutscheider Volks- und Straßenlaufs zum siebten Mal der durch den SV 47 Mutscheid ausgeschriebene „Mutscheid Mountain Man“ statt, der gleichzeitig der 4. und letzte Wertungslauf des Eifel-Ahr-Bergcup war. Am frühen Morgen schauten sicherlich die Organisatoren wie auch die Athleten, die die Absicht besaßen, in Mutscheid zu starten, zum Himmel. Bis zum späten Mittag fiel Regen, aber pünktlich zu den ersten Starts um 14:45 Uhr schlossen sich die Schleusen und die Bambini-, Schüler- und der Jedermannlauf, wie auch die Walker- und Nordic-Walker konnten im Trockenen auf die Strecken geschickt werden.Um 17:00 Uhr waren dann die Mountain Men und Women an der Reihe. Für diese Läuferspezies versprachen die Initiatoren des SV 47 Mutscheid eine 19,425 km lange Laufstrecke über Stock und Stein, bergauf und -ab mit Steigungen über 20 Prozent. Zu absolvieren waren über 330 Höhenmeter. Eine sehr anspruchsvolle Strecke, die nur von erfahrenen Läufern und Läuferinnen absolviert werden sollte, war von den Veranstaltern angekündigt. Die Strecke führte durch die einzigartige Natur des Münstereifeler Höhengebietes, zu 90 % auf befestigten Naturwegen und gewährte jedem Läufer eine tolle Aussicht. Der Regen in den letzten Tagen ließ den Laufuntergrund an etlichen Passagen aufweichen und besonders die Singletrails waren tief und rutschig. So hielt der Mutscheider Mountain Man im Rahmen des Eifel-Ahr Bergcups das, was er in seiner Ausschreibung versprochen hatte.

Stefan Uedelhoven, der diesen Lauf aus der Taufe hob, dazu: „Unsere Läufe bieten einfach einmal das etwas andere Lauferlebnis, nicht den typischen 10er, Halbmarathon, oder Marathon. Nicht die flache asphaltierte Autobahn. Hier geht es ständig auf und ab. Befestigte Wege wechseln mit Asphaltpassagen, unbefestigten Naturwegen und Waldwegen. Renneinteilung, Koordination, Kraft, Ausdauer, bei uns im Eifel-Ahr Bergcup brauchst du alle Läuferfähigkeiten. Nur wer alle diese Fähigkeiten vereint, der kann hier bestehen, oder gar gewinnen. Starte im Eifel-Ahr Bergcup und finde heraus, wo deine eigene Grenze liegt. Sicherheitshinweis: Dieser Cup ist nichts für Laufanfänger!“

Pünktlich wurden die Läuferinnen und Läufer auf die längste Strecke geschickt. An der Startlinie standen bei den Männern Simon Schickert (ASV Köln), Harald Petschellies (Rhein-Erft Multisport e. V.), Christopher Glogau (LC Schneller Das Ding), Jörg Wagner und Frank Apfelbaum (beide SSG Königswinter) und bei den Frauen Martina Schwanke (Rhein-Erft Multisport e. V.), Asteria Wagner (SSG Königswinter) und Claudia Freudenberg als Läuferinnen und Läufer mit Ambitionen auf die vorderen Plätze auszumachen.

Vom Gelände der Fa. EMB (Eifeler Maschinenbau), die den Mutscheider Verein bei dieser Veranstaltung nicht nur mit der zur Verfügungstellung des Firmengeländes unterstützen, ging es auf dem Römerweg die ersten Kilometer stetig leicht bergauf. Schon hier reihten sich die Athleten hintereinander, wie auf einer Perlenkette gezogen, auf und die ersten Lücken wurden gerissen. Nach einer längeren Bergab-Passage wurde es ernst und eine ca. 1,8 km lange Steigung durch den Wald steht den Mountain-Läufern bevor. Immer wieder wurden anschließende schnelle Bergab-Etappen von knackigen Anstiegen unterbrochen, sodass das Geläuf keine Erholungsphasen zuließ. Unbemerkt durch fehlende Grenzkontrollen wechselten die Sportler immer mal wieder zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Trotz des Regens war die Strecke vorbildlich gekennzeichnet und die Veranstalter beschilderten sogar besondere Stellen der Strecke mit Bezeichnungen wie „Single Trail“ nach 3 km, Hohlweg (=Singletrail hoch 2), Kopnück (was immer das bedeutet?) oder „Zum Ausblick“ nach 15 km aus. Wem an diesem Punkt der Sinn noch nach Sightseeing steht, konnte die schöne Aussicht auf die Hohe Acht, die Nürburg und den Aremberg genießen.

Ab hier war der spätere Zieleinlauf bereits absehbar, denn der längere Zeit an zweiter Stelle laufende Simon Schickert musste abreißen lassen und sich hinter Petschellies und Wagner einreihen. So wurden die Läufer Frank Apfelbaum (1:16:13 Std.), Harald Petschellies (1:18:30 Std.), Jörg Wagner (1:21:19 Std.), Simon Schickert (1:21:50 Std.) und Christopher Glogau (1:22:36 Std.) sowie die Läuferinnen Martina Schwanke (1:27:26 Std.), Asteria Wagner (1:31:23 Std.) und Claudia Freudenberg (1:32:09 Std.), wie auch alle anderen Finisher durch eine Gruppe junger Cheerleader wie Sieger gebührend empfangen. Besonders erwähnenswert ist dabei die Leistung von Martina Schwanke, die trotz der schwierigen Bedingungen, einen neuen Streckenrekord aufstellte.

Die Läufer und Zuschauer wurden jederzeit im Start- und Zielbereich bestens vom gut aufgelegten Moderator Hajo Dederichs unterhalten und informiert. Stefan Uedelhoven war auf seine persönliche fröhliche Art für die fotografische Dokumentation und spätere Datenauswertung zuständig und mit Hilfe der freiwilligen Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und dem erfahrenen, zuverlässigen und fleißigen Team, stellte der SV Mutscheid wieder eine tolle Veranstaltung auf die Beine. Für die Athleten, Zuschauer und Angehörigen der Läuferinnen und Läufer wurde im Fabrikgebäude eine große Auswahl an Kuchen angeboten. Alternativ fand der Hungrige in einem Zelt Pizza, Pasta und Lasagne vor. Selbstverständlich konnte auch für den Durst danach am Bierpilz vor Ort Abhilfe geschaffen werden.

Im aufgebauten Bierzelt gab es Zeit, in gemütlicher Runde mit den weiteren Mountain (Wo)Man Kontakt aufzunehmen. So konnten wir kurz mit Gunter Hartmann (Gesamt 14. in 1:28:32 Std. und Sieger der Eifel-Ahr Bergcupwertung in der AK M45) und während der diversen Siegerehrungen mit Harald Petschellies, Martina Schwanke und meinen Vereinskollegen Asteria und Jörg Wagner etliche Worte wechseln. Es ist immer wieder interessant zu erfahren, wie sympathische Gleichgesinnte zum Laufen gekommen sind, mit welcher Einstellung sie ihr Hobby betreiben oder was sie im Leben vor dem Laufen gemacht haben. Besonders eine Truppe von drei Jungläufern der Polizei NRW aus Bonn möchte ich dabei hervorheben, die von ihrem Ausbilder animiert und als Vorbild mitlief, sich dieser Herausforderung (sichtlich gut gelaunt -> siehe Foto) stellten. Lohn der harten Arbeit war ein 2. Platz bei der Mannschaftswertung. Da ist es um die Zukunft unserer Polizei nicht schlecht bestellt.

Die Siegerehrung über die beiden Langstrecken für die Gesamt- und die jeweils drei besten AK-Sieger wie auch die Sieger beim Eifel-Ahr-Bergcup verlief sehr zügig, wobei Hajo Dederichs durchgehend jegliche Übersicht besaß und gute Laune verbreitete. Als Fazit kann man mitnehmen, dass den angetretenen Teilnehmern das geboten wurde, was die Organisatoren des Laufs versprochen haben und das alles getan wurde, um diesen Lauf zu einem Erlebnis werden zu lassen. Die schnell eingestellten Ergebnisse sind auf der Homepage des Veranstalters bzw. hier abzurufen.