Rom Marathon 2013: die ewige Stadt ist einmalig

Bereits Mitte März fand in Rom einer der schönsten, aber vom Straßenbelag auch anspruchsvollsten Marathons Europas, wenn nicht gar der Welt, statt. Nachfolgend im Rückblick die Highlights einer Veranstaltung, in die sogar der neue Papst involviert war. Ein Bericht von Gabi Zange. 42,2 Kilometer Sightseeing durch Rom. Darauf freute ich mich schon lange. Was wir bei der frühen Buchung nicht ahnen konnten war, dass einen Tag vor unserem Abflug ein neuer Papst gewählt wurde. Die antike Stadt sollte also sehr aufregend und voll werden. Wegen eines Flughafenstreiks in Düsseldorf bangten wir noch um unseren Flug, doch am 14. März 2013 flog ich dann pünktlich mit meinen Lauffreunden vom ESV Gremberghoven nach Rom.

In der Woche vor dem Lauf wurde in Rom darüber diskutiert, den Marathon wegen der Papstwahl ausfallen zu lassen. Doch zum Glück setzten sich die Organisatoren der Veranstaltung durch. Nur ein Streckenkilometer am Petersplatz wurde verlegt. In dem Organisationsbeitrag von 60 Euro waren unter anderem ein Gepäckrucksack und ein schönes T-Shirt enthalten. Die Gepäckaufbewahrung (in LKWs) war völlig stress- und stau-frei. Eine super Organisation!!!

Es war ungewöhnlich kalt in Rom, was für uns Läufer aber eher angenehm war. Und so starteten wir am Sonntagmorgen bei 10°C pünktlich vor dem berühmten Kolosseum. Ca. 14 000 Läufer und Läuferinnen aus aller Welt waren gemeldet, darunter viele Deutsche. Die ersten Kilometer liefen wir vorbei an jubelnden Menschen, die an der Strecke standen. Wir hatten uns vorgenommen zusammenzubleiben und den Lauf durch die Stadt gemeinsam zu genießen.

Wir passierten viele imposante Monumente, Denkmäler und archäologische Fundstätten. Zwei Drittel der Strecke führte über Kopfsteinpflaster. Das war ganz schön anstrengend und gewöhnungsbedürftig. Nach ca. 20 km trennten wir uns. Einige liefen vor, andere fielen zurück. Ich hielt mein Tempo bei, machte aber zwischendurch immer mal wieder kleine Fotopausen. Imposant war der Gospelchor auf der „Spanischen Treppe“, die „Piazza Navona“ und auch am berühmten „Trevi-Brunnen“ verweilte ich kurz.

Die Verpflegung auf der Strecke war gut. Es gab kaum Stau an den Ständen. Mir fiel auf, dass auf den letzten 10 Kilometern viele Teilnehmer „gingen“. Vielleicht lag es an dem Kopfsteinpflaster… Bei mir war es anders. Speziell in der zweiten Hälfte und gerade jetzt ab Kilometer 35 waren wieder mehr Zuschauer an der Strecke, und bei der tollen Atmosphäre in den engen Gassen der City ging es mir richtig gut.

Kurz vor dem Zieleinlauf machte ich noch Fotos und genoss den letzten Kilometer, der uns rund um das Kolosseum führte. Als ich nach 4:24:11 Stunden ins Ziel lief, hatte ich Tränen (vor Freude) in den Augen und nahm stolz meine Medaille entgegen. Meine Endzeit spielte dieses Mal keine Rolle für mich. So einen Lauf durch diese schöne Stadt muss man einfach genießen! Während der Veranstaltung hielt der neue Papst Franziskus sein 1. Gebet am Petersplatz. Zu dieser Zeit läuteten die Glocken in allen Kirchen Roms. Auch, wenn wir hauptsächlich für den Marathon in Rom waren, war die Papstkrönung zwei Tage später auch für mich ein außergewöhnliches Erlebnis. Mit 200.000 Menschen standen wir auf dem Petersplatz und sahen den Papst live. Zusammenfasend haben wir einen sehr gut organisierten Marathon in einer wunderschönen Stadt erlebt.