Zwei Bonmots machten an diesem Sonntagvormittag im Kölner Stadtwald beim sogenannten dritten Kölner Frühlingslauf die Runde: 1. beim letzten Nikolauslauf war es wärmer und 2. werden Nikolaus- und Frühlingslauf zukünftig zusammengelegt. Dazu spielte der DJ wie auf Bestellung „Last Christmas“. Wer das alles am 24. März immer noch nicht glaubt: es ist traurig, aber wahr – minus 3° zum Start des Elitelaufes, eine nur zu erahnende Sonne hinter grauen Hochnebelschwaden und dazu ein böiger Ostwind ließen den Fröstelfaktor in schwindelnde Höhen steigen.
Gelaufen wurde natürlich trotzdem und Ausreden zählen bei den vielen gemeldeten Läufern aus Köln und Umgebung absolut nicht zum Sprach-Repertoire. Während das Spitzenfeld mehr als überschaubar war, ergoss sich um 11.30 Uhr eine nicht enden wollendende Läuferschar in den Stadtwald. Über 900 Starter gingen im Funlauf mit einer erwarteteten Zielzeit ab 50 Minuten auf den Nierenkurs rund um den Kölner Tierpark, zusammen mit der Elite wurden inklusive der möglichen Unterdistanzen (3,4 und 6,7 km) somit 1.050 erfolgreiche Finisher gezählt.
Marcus Lorbach, Bob Greis und Eike Schwartz (ehemals Pupkes) konnten sich an der Spitze relativ zügig absetzen und liefen als Triumvirat mit hohem Tempo dem Ziel entgegen. Der im Vorfeld als Favorit gehandelte Schwartz musste zu Beginn der letzten Runde jedoch bereits abreißen lassen. Zum Schluss hatte Lorbach in 32:06 min. das glückliche Ende für sich, doch auch Greis war mit seinem zweiten Platz in 32:16 min. sehr zufrieden, Schwartz lief genau sechzig Sekunden später ein.
Kurios ging es im erweiterten Spitzenfeld zu. Der frischgebackene deutsche Cross-Meister der Altersklasse M45 Martin Koller vom TV Refrath running team kam einige Minuten zu spät zum Start, erkannte aber blitzschnell, dass die Überlaufmatten natürlich wegen der zu erfassenden Zwischenzeiten noch aktiviert waren und nahm nach deren Umrundung einmal mehr mit einer Extra-Portion Adrenalin die Verfolgung des Feldes auf. Zum Ende der ersten Runde hatte er bereits Kontakt zu einigen Läufern, pflügte sich weiter durch die Konkurrenz und beendete das Rennen nach über 40 Minuten als „unsichtbarer“ 11. gesamt in einer Klasse-Nettozeit von 34:56. Offiziell und brutto nach DLO leider ein Muster ohne Wert.
Ulla Gatzweiler ist trotz Märzwinter bereits in bestechender Form und ließ in 35:55 min. der nahe an ihrer persönlichen Bestzeit laufenden Nina Kunz (37:06 min.) keine Chance. Vera Coutellier wiederum hatte mit einer Zeit von 37:56 min. einen an diesem Tag uneinholbaren Vorsprung vor der aktuellen westdeutschen Meisterin 10 km Straße Silke Schäpers, die nach 40:17 min. netto einlief. Wegen der für Ende März einfach nur überflüssigen Eisfach-Temperaturen zeigten sich gerade einige Damen während des Rennens und beim Zieleinlauf weniger zufrieden.
Dafür heiterten sich die Mienen wieder auf, als es zur feierlichen Siegerehrung ging. Hier wurden die schnellsten Frauen und Männer nicht nur einzeln, sondern auch als Team geehrt, weshalb einige der Treppchen-Aspiranten sogar zweifach auf die Podeste gebeten werden durften. Zudem gab es mit 2.750 Euro als Spende des Veranstalters LT DSHS Köln an den Förderverein Mukoviszidose-Zentrum Köln e.V. einen hochdotierten Scheck zu überreichen. Bei 2 Euro Spende pro registriertem Teilnehmer scheinen dann allerdings doch etliche Vormelder nicht an den Start gegangen zu sein…
Fotos in fünf übersichtlichen Serien: Spitze Elitelauf, 2. Runde und Zieleinlauf Männer, Zieleinlauf ab Spitze Frauen, Siegerehrungen, Scheckübergabe und Fun Run; Komplett: Alle 228 Pics in einer Slideshow
Fotos alternativ: Spitze Elite, 2. Runde und Ziel Männer, Ziel Frauen, Siegerehrungen, Scheckübergabe & Fun Run
Videos: Start Elitelauf, Abschluss Siegerehrung Frauen, Ehrung Teamwertung Männer, Teamwertung Frauen, Scheckübergabe Mukoviszidose-Zentrum, Vor dem Start Fun-Lauf, Start um 11.30 Uhr