Seit ca. zwei Wochen weilt Sunnyboy Steve Kelly aus dem Box Hill Athletic Club in Australien auf seiner Welttournee des Laufsports (großzügig unterstützt von Sponsor Saucony, einem unerhört innovativen Schuh- und Sportartikelhersteller) nun bereits in Deutschland oder besser im Rheinland, da er sich Köln als Basis seiner aktuellen spitzensportlichen Aktivitäten ausgesucht hat. Und in dieser Zeit hat er die rheinische Laufszene kurzfristig mächtig durcheinandergewirbelt. Nie gekannte und vor allem im Vorfeld nicht erwartete Spitzenzeiten von unter 32 Minuten standen plötzlich beim Kölner Stadionlauf in den Ergebnislisten und die Szene fragte sich: Wer ist Steve Kelly? Nun, die Antwort ist ganz einfach: sympathisch und schnell.
Den 31:18 min. über 10 km beim Stadionlauf ließ er als ebenfalls neue Streckenrekordzeit beim Abteilauf Brauweiler 30:57 min. folgen – und das auf dem anspruchsvollen Zick-Zack-Kurs rund um das altehrwürdige Gemäuer. Zwischendurch siegte er souverän beim 5. HRS Business Run in Köln auf kurzfristig verlängerten 5,3 km in starken 15:31 Minuten, nur leider in einem relativ mittelmäßigen Mixed-Team versteckt. Anlässlich des 13. Kölner Unilaufs sollte ein weiterer Gesamt-Sieg inklusive Streckenrekord gefeiert werden. Und die Zeichen standen gut, dass hier ebenfalls der nicht eben anspruchslose Streckenrekord unterboten werden könnte.
Doch leider kommt es meistens anders und zweitens als man denkt. Abdelhadi El Hachimi, von der äußerst umtriebigen Gisela Maubach betreuter unter belgischer Flagge startender nordafrikanischer Top-Läufer (Streckenrekord über 10 km beim diesjährigen Kirschblütenlauf in 30:15 min.!), zeigte von Beginn an, wo der sprichwörtliche Hammer hängt und diktierte das Tempo auf den vier selektiven Runden nach Belieben, inklusive der traditionellen „Bergwertung“, die heute erstmals auf der zweiten Runde ermittelt und völlig zurecht zu seinen Gunsten gewertet wurde.
Exakt 30:59 min. (!) standen am Ende zu Buche, eine Wahnsinns-Zeit, vor allem aufgrund der „Uhlenbruck-Trümmerhügel“ im Grüngürtel und der zudem extrem schwülen Witterung an diesem unerwartet schönen Laufabend in der Kölner City. Steve Kelly finishte in 31:45 min. ebenfalls unter dem erst im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord und nahm den zweiten Platz gelassen wie ein Profi hin. Dritter wurde in ebenfalls unheimlich schnellen 33:18 min. Mati Makowski.
Bei den Damen konnte Ulla Gatzweiler zumindest die prestigeträchtige Bergwertung für sich entscheiden. Auf der zweiten Runde der von einer per Alphorn sehr melodiös verstärkten Sambagruppe am höchsten Punkt des Parcours nahm Sie kurzfristig das Heft in die Hand und sicherte sich neben Siegerin Maike Schön (36:33 min.) in letztlich 36:43 min. ihren Platz in den Annalen dieses mittlerweile kultigen Stadt-Berg-Laufes. Alle Sieger bis auf die leider unpässliche Drittplatzierte Annika Peiler (37:41 min.) kamen zur finalen Siegerehrung zusammen und gaben für die eine Stunde später im Fitness-Lauf (d.h. über 50 Minuten voraussichtliche Zielzeit) Gestarteten zwischenzeitlich ein schönes Bild ab. Insgesamt konnte der Veranstalter auf allen Distanzen weit über 1.000 erfolgreiche Finisher zählen.
Trotz der eigentlich geplanten und durchorganisierten Weiterreise in ausgewählte Länder und zu fernen Kontinenten könnte es sein, dass Steve Kelly nach Rücksprache mit den regionalen Supportern und Veranstaltern kurzfristig noch bei weiteren Wettkämpfen im Rheinland antritt und uns damit noch einige Tage oder Wochen erhalten bleibt. Mal schauen…
Fotos in vier Serien: Start, Sambagruppe, Spitze am Berg & Beginn 2. Runde, An der Bergwertung, Zielbereich & Zieleinlauf Top-Lauf, Start Fitness-Lauf & Siegerehrung