Beinahe unvorstellbare Kältegrade und neue Rekord-Tiefsttemperaturen haben sich dank Kälte-Hoch „Cooper“ oder der netteren deutschen Bezeichnung „Dieter“ raumgreifend in Europa breitgemacht. Laufen macht da, zumal es der Berufstätige, wenn er seinem individuellen Trainingsplan folgen will, meist morgens vor der Arbeit oder nach Schichtende in den Abendstunden erledigen muss, nicht wirklich Spaß. Zum einen ist es dunkel, womit man durchaus leben kann, aber neuerdings auch bitterkalt, wobei sich das Zwiebel-Prinzip hinsichtlich der Kleider-Wahl einmal mehr als das Mass aller Dinge herausstellt. Der scharfe Ostwind erhöht auf freier Strecke den Wind-Chill-Faktor allerdings enorm, so dass sogar Mund und Nase vor der Kälte geschützt werden sollten.
„Lake-Effekt“ über Schleswig-Holstein
Aktuelle Satellitenbilder zeigen zudem ein höchst interessantes Phänomen, dass zumeist bei Frühwinter-Ostwind-Lagen und unter bestimmten Voraussetzungen in Schleswig-Holstein und damit auch in Kiel auftritt. Der aus Nordamerika von den großen Seen bekannte „Lake-Effekt“ bewirkt, dass sich die extrem kalte und trockene Luft über der „noch“ relativ warmen Ostsee mit viel Wasserdampf anreichert, der zu Wolken kondensiert, die, sobald sie auf Land treffen, schauerartige und zum Teil sehr ergiebige Schneefälle verursachen können. So konnte Daniel bei einer ähnlichen Wetterlage Ende November/Anfang Dezember 2010 abends bzw. nach Arbeitsschluss sein Auto kaum noch finden. Zur Zeit potenzieren sich die Effekte nach Passage des nördlichsten Bundeslandes über der ebenfalls zu warmem Nordsee momentan erneut und führen damit zu nicht unbedingt erwarteten Schneefällen in England und Wales. Wir wünschen unseren Lauffreunden Daniel Kagelmacher und dem baldigen Neu-Laufmonster Marco Pohlmann (Vorstellung folgt in Kürze) trotzdem halbwegs Spaß bei den anstehenden Einheiten.
Bildquelle: AFP/Deutscher Wetterdienst