Der 2011er Medaillenregen für die Läufer vom TV Refrath geht weiter
Die Deutschen Senioren-Meisterschaften der Altersklassen 30-45 wurden am letzen Juni-Wochenende im westfälischen Ahlen ausgetragen. Bei nur 12 Grad und zeitweiligem Nieselregen vermissten Julia Boye und Sigrid Zündorf am ersten Wettkampftag die angenehmen Temperaturen jenseits der 20 Grad, die Sprinter und Mittelstreckler lieben.
Doch hielt sich zumindest der Wind zurück, als die Gummersbacher Ärztin Dr. Julia Boye nach einer kurzen und intensiven Vorbereitung auf Medaillenjagd ging. Innerhalb einer Stunde stand sie gleich zwei Mal am Start: zuerst über 800 m und 50 Minuten später im Langsprint über 400 m. Zwei Medaillen möglichst in Jahresbestzeit waren das Ziel. Beides gelang der 37jährigen bravourös, trotz einer schlechten Saisonvorbereitung nach ihrem Muskelfaserriss bei der Hallen-EM in Gent.
Taktisch klug laufend, wartete Boye auf ihre Chance und nutze sie mit einem langen Endspurt: nach 2:23,72 min. war die Silbermedaille hinter der starken Dresdnerin Mandy Junghans (2:16,59 min.) und knapp vor Corinne Gröne aus Osnabrück (2:24,80 min.) sicher. Nur 50 min später der Startschuss zur Stadionrunde. Diesmal musste sich die TVR-Läuferin gegen Conny Rückert von der LG Neiße wehren. Mit knappem Vorsprung gelang auch dies: mit 63,26 sek. und Bronze war die Athletin von TVR Trainer Jochen Baumhof einfach nur glücklich.
Sigrid Zündorf hatte sich anhand der Meldeliste eine kleine Hoffnung in der AK W45 über die 400 m Distanz gemacht und daher die 800 Meter ausgelassen. Doch die Münsteranerin Marion Hillebrand erwies sich als zu stark im Kampf um die Medaillenränge. Mit 68,77 sek. bestätigte die Sportlehrerin ihre Topform und belegt knapp vor Hildegard Gathen aus Mönchengladbach Rang 4.
Silke Schäpers läuft zwei Bestzeiten innerhalb von vier Tagen
Nach kurzer Regenerationsphase, die ihrem Marathonlauf Ende Mai in Hamburg (3:03 h) folgte, entschied sich Silke Schäpers erst in Folge eines harten Belastungstests Anfang Juni für die Mission 5.000 m Meter. In einer Zeitspanne von nur drei Wochen gezielter Vorbereitung war die Lindlarerin in Topform. Letzte Sicherheit gab ein Testrennen über 3.000 m in Bonn, nur 4 Tage vor der Deutschen Meisterschaft. Resultat: 10:36,54 min – 18 Sekunden unter ihrer alten Hausmarke.
In Ahlen galt es die Dauerkonkurrentin Vera Martens aus Frankfurt zu schlagen, um eine erhoffte Medaille zu erringen. Nach einer unglücklichen Verzögerung des Starts um fast eine Stunde war bei den Damen schon etwas die Luft raus, als es endlich losging. Schäpers machte von Anfang an Druck mit Ziel 18:15 min., um die Frankfurterin loszuwerden. Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit konnte sie zwar die avisierten Rundenzeiten nicht ganz halten, aber wichtiger war, dass Martens dem Tempodiktat der TVR-Läuferin nicht folgen konnte. Vor ihr unerreichbar die beste W40erin Deutschlands, Veronika Ulrich aus Neu-Isenburg, lief Schäpers die letzten Runden in sicheren Gefühl, ihre erste Einzelmedaille zu erringen: „Ich kann kaum fassen, dass ich Deutsche Vizemeisterin bin.“ Mit 18:27,44 min. lief sie wiederum persönliche Bestzeit. Doch Coach Jochen Baumhof ist sich sicher: „Da geht noch was…“