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Goldige Überraschungen bei Crosslauf-DM

201103060001.jpgTV Refraths Masterteam und Antje Wietscher holen DM Titel

„Das glaub ich nicht, das will ich schwarz auf weiß sehen“ war Martin Kollers erste Reaktion, als Detlef Jahner mit der Botschaft vom Ergebnisdienst kam. Dem ungläubigen Gesichtsausdruck folgten Sekunden später laute Jubelszenen in der großen Sporthalle im niedersächsischen Löningen. „Wir sind Deutscher Meister“ konnten die TVRler es kaum fassen. Die Konkurrenz in der Masterklasse M40-M45 war mit 130 Meldungen besonders hart. Doch mit einer geschlossenen Leistung verwies das Team von TVR-Coach Jochen Baumhof die Favoriten aus Bremen und Berlin äußerst knapp auf die Plätze.

201103060002.jpgDer erste und nicht für möglich gehaltene DM-Mannschaftstitel in der 47jährigen Geschichte der TVR-Leichtathletik war eine hauchdünne Entscheidung. „Die Bremer waren stinksauer, weil sie wie wir ebenfalls 72 Punkte auf dem Konto haben. Irek Meyer als dritter TVR-Läufer war jedoch 6 Sekunden und 2 Plätze besser“ erklärt Baumhof freudestrahlend. Selbst als Aktiver Crossspezialist, gab er vor dem Rennen die Marschroute aus: „Ihr müsst um jeden Grashalm und jeden einzelnen Platz kämpfen“.

201103060003.jpgDen Grundstein für den Überraschungscoup legte Martin Koller mit dem Rennen seines Lebens. Er machte mit seinen 9 mm Spikes Druck von Anfang bis Ende auf dem schnellen aber mit Sandpassagen, Erdhügeln und Strohballen gespickten selektiven Rasenkurs. Koller, der für diese Meisterschaft seit zwei Monaten auf Süßigkeiten und Alkohol verzichtet hatte, wurde mit einem 5. Platz in der M45 Einzelwertung, nur 20 Sekunden hinter einem Podestplatz, belohnt.

201103060004.jpgWie sein Laufkollege überholte auch Irek Meyer in der letzten von vier Runden noch einige Konkurrenten und sicherte sich in einem couragierten Rennen als 21. der M40 die Goldmedaille. Es war zwar nicht sein Terrain, aber Norbert Schneider biss sich als Dritter im Bunde und 16. der M40 Einzelwertung mit einer starken kämpferischen Leistung durch. Detlef Jahner hatte nicht seinen besten Tag und war als 23. der M45 der etwas unglückliche vierte Mann.

201103060005.jpgAntje Wietscher kannte keinen Respekt

Tage vorher wurde anhand von 2010er Bestenlisten die Konkurrenz in der Altersklasse W55 studiert. „Eine Medaille ist für die TVR-Newcomerin Antje Wietscher als auch für die Mannschaft W45 drin“, war Jochen Baumhof vor der Meisterschaft überzeugt. Doch dass Antje vom Start weg das Zepter so überzeugend übernahm, war schon fast respektlos. Wietschers Erklärung: „Ich fühlte mich nach 3 Regenerationstage einfach gut“.

201103060006.jpgUnd so „marschierte“ sie mit kraftvollen Schritten und mit deutlichem Vorsprung nach 21:44 min für 5,3 km nach ihren 3000 m Sieg in Erfurt zum zweiten Deutschen Meistertitel innerhalb von nur drei Wochen. Sigrid Zündorf und die angeschlagene Karin Meuser belegten in der W45 die Plätze 12 und 17. Das reichte für die Vizemeisterschaft, nur zwei Punkte hinter dem siegreichen Team aus Marburg. „Ihr habt Silber gewonnen und nicht Gold verloren“ tröstete Baumhof „seine Mädels“ schon vor der Siegerzeremonie.

Eike Pupkes mischte vorne mit

Als Triathlet startet er für den SSF Bonn und für ein französisches Profiteam, als Läufer im Trikot des TV Refrath. Eike Pupkes befand sich im Feld der Männer-Langstrecke über 10,3 km in illustrer Gesellschaft seiner Zunft und schlug sich prächtig. „Mein bestes Crossrennen, einfach geil, mit Platz 16 hätte ich nie gerechnet“ freute sich der gebürtige Ostfriese nach 33:35 min. mächtig. Simon Dahl als 23. (34:12 min.) und Andreas Winterholler (33./35:32 min.) komplettierten das TVR-Trio, dass in der Mannschaftswertung einen beachtlichen 5. Rang erreichte. Für die Läufer vom TV Refrath war dieser „Ausflug“ mit drei Medaillenrängen der erfolgreichste der Vereinsgeschichte.

www.tvr-running.de

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