Es war ein Wetterchen zum Niederknien am gestrigen Weiberfastnachtstag. Morgendlichem leichten Frost bei bereits klarem Himmel folgte ein Spätwintertag wie aus dem Bilderbuch. Daher machte es umso mehr Spaß, die wie in jedem Jahr farbenfrohen und trinkfesten Sektläufer fototechnisch zu begleiten. Ein Farbtupfer neben dem anderen ergab letztlich das bereits aus den Vorjahren bekannte bunte Bild am Adenauerweiher.
Drei Laufmonster stellten sich der sehr sportlichen Herausforderung und bei zweien musste man näher hinschauen, um sie zu erkennen. Daniel Kagelmacher aus Kiel weilt diese Session zum ersten Mal über die tollen Tage im Rheinland und ließ sich das Spektakel genau so wie der bunte Vogel Manuel nicht entgehen. Der dritte im Bunde war der härteste Hund in der M55, Guido, ein Premierenläufer, der sich vom Blubberwasser nicht einschüchtern ließ und alles passend und nach Handreichung durch Verena im Plastikbecher herunterspülte. Sogar Lauffreund Uwe Middendorf wurde im mittlerweile bekannten Hasenkostüm auf der Strecke gesichtet.
Die Krönung waren allerdings die Damen, die den Lauf absolut stilvoll absolvierten. Unter den Blicken einiger neugieriger Zuschauer wurde die Flasche Sekt auf den bekannten elf Runden im klassischen Glas genossen. Nach kurzer Ansprache durch Hunnenkönig Attila alias Mehmet Kloss setzten sich die Sektläufer gegen 11.15 Uhr in Bewegung, um während der zehn zu absolvierenden Runden um den im gleißenden Sonnenlicht glitzernden Adenauerweiher ihr Quantum Jeckengesöff zu inhalieren.
Nach schnellen 46:05 min. konnten der „Schäng“ Cengiz Cam und „Kaltmamsell“ Damian Iwanski das Spektakel wie im Vorjahr zeitgleich für sich entscheiden. Herzlichen Glückwunsch und Kölle Alaaf! Das Zweigestirn ließ sich nicht lange feiern, sondern regenerierte ziemlich geschafft in der wärmenden Märzsonne. Serienteilnehmerin Susanne Wahl konnte die dünn besetzte Damenwertung gewinnen und setzte auch zum Ende der traditionellen „Auslaufrunde“ (entgegengesetzt der jährlich wechselnden Laufrichtung) zu einem fulminanten Schlußsprint an, dem keiner mehr folgen wollte.
Prägnant war in diesem Jahr die vermehrte Teilnahme aus nördlichen und sogar extrem südlichen Gefilden. Neben Daniel finishten der aus den 2000er-Jahren bekannte Sämi nebst einigen Züricher Laufgenossen, so dass sich mittlerweile einige im wahrsten Sinne des Wortes bunte Fraktionen an Weiberfastnacht zusammenfinden, um die seit 1989 bestehende Tradition des ultrazünftigen Einstiegs in die fünfte Jahreszeit nicht abreißen zu lassen. So muss es nächstes Jahr weitergehen, wenn es vielleicht sogar endlich einmal richtige Pokale für die Sieger geben könnte. Wir werden sehen…
Einem schönen Beisammensein bei bestem Wetter schloss sich ein ebenfalls mittlerweile traditionelles „Apres Coureur“ im Birkenhof an, dessen Biergarten bei bis zu 12° in der Sonne zum angenehmen Verweilen im Freien verlockte. So sollte der Straßenkarneval immer beginnen.
Fotos: www.pixum.de/slide/5508873
Schöner Bericht Kai,
Start um 11.11 Uhr, 11 Runden bei „gefühlten“ 11,11 Grad in der Sonne und pro Runde 1% Alkohol, das macht eine Flache Sekt mit gespürten 11 % und etwas mehr. Schöner Steigerungslauf. Wieviel Teilnehmer hatten wir eigentlich: 2 mal 11?
Guido