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Kuriose persönliche Bestzeit in Bedburg

20100919007.jpgEs gibt Läufe, da klappt auf den ersten Eindruck scheinbar gar nichts und am Ende steht doch ein großer und dauerhafter Erfolg. Dies widerfuhr mir überraschender- und kurioserweise beim 9. Bedburger Citylauf am gestrigen Samstagnachmittag. Doch der Reihe nach…

Nach einer einwöchigen Abschlussfahrt der zehnten Klassen meiner Schule, an der ich als Lehrer ins benachbarte Belgien kurz hinter der Grenze (hier kann man eine schöne Runde à 10km um die Bütgenbacher Talsperre laufen) teilnehmen durfte, konnte, sollte, wollte…, hatte ich mich am Freitagabend frühzeitig zu Bett begeben und tatsächlich zwölf Stunden durchgeschlafen. Wann war das das letzte Mal geschehen? Na ja, nach so einem „Trainingslager“ wohl erlaubt! Auf jeden Fall war ich dadurch einigermaßen ausgeruht.

20100919006.jpgDa es der letzte Lauf der Rhein-Erft-Akademie Wertung war, hatte ich mich früh angemeldet, um eventuell noch einige Punkte für mich und die Laufmonster sammeln zu können. Trainiert hatte ich die letzten Wochen in Hinblick auf den kommenden „Malle-Marathon“ gut und so war ich gespannt, was denn wohl auf der bekannt schnellen Strecke in Bedburg auf 10 Km abgehen würde. Auf dem zentralen Parkplatz am Schloss (ein Skandal, dass demnächst dort die Abrissbagger aktiv werden müssen!) traf ich auch direkt die Laufmonsterfreunde Manni, Guido, Kai und Daniel sowie unsere Lauffreundin Verena. Alle wollten für die Wertung noch Punkte sammeln.

Pünktlich um 17.15 Uhr startete bei optimalen Temperaturen um die 15 Grad wie immer Rudi Köntgen den Lauf, und von Beginn an setzten sich die ausgemachten Favoriten von der LT ASV DSHS Köln (Carsten von Kuk und Roland Emmerich) sowie Eike Carsten Pupkes sowie Matthias Kolter an die Spitze.

20100919008.jpgMeine GPS-Uhr hatte Sekunden vor dem Start schon aufgegeben (1. Kuriosum). Dies war nicht zum ersten Mal geschehen. Es erschien mir aber auch nicht schlimm, denn ohne Zeitnahme läuft man bekanntlich manchmal schneller (z.B. beim letztjährigen Kölner Nikolauslauf). So orientierte ich mich an den mir bekannten Läufern, wie z.B. den Lauffreunden Helmut Wagner und Thomas Schneider, die ein gutes Tempo vorlegten. Es lief sehr flüssig. Ich hatte keine Ahnung bezüglich meines Kilometer-Schnitts, aber das Tempo der beiden Lauffreunde konnte ich mit einigem Abstand gut mitlaufen.

Das Hauptkuriosum (2. Kuriosum) und der Faux-pas überhaupt aus meiner Sicht ergab sich aber dann am Ende der dritten – oder soll ich doch sagen aus meiner Sicht vierten – Runde? In der Überzeugung quasi auf der Zielgeraden zu sein (schließlich hatte ich die Ziellinie aufgrund des vorgezogenen Starts bereits dreimal überquert), setzte ich ca. 300 Meter vor der Ziellinie zu einem Zielsprint an und überholte drei Läufer, darunter auch Thomas. Ich wunderte mich schon, warum denn nur ich noch soviel Power hatte. Als ich um die Kurve Richtung Zielstrich kam, war im Zieleinlauf noch alles abgesperrt. Sch…! Ohne laufende Uhr und falschem Zählen der Runden hatte ich mich total verzockt. Es war noch eine Runde über mehr als zwei Kilometer zu absolvieren und ich hatte alles herausgeholt, was ging. Oweih!

Jetzt laufe ich doch seit einigen Jahren schon Wettkämpfe und auch den Bedburger Citylauf hatte ich bereits zweimal bestritten und dann das. Es gibt nichts, was es nicht gibt!

Kurze Zeit dachte ich daran, auszusteigen, aber die letzte Runde wollte ich mich dann doch noch quälen. Es ging ja auch noch um Punkte für die Wertung. Die zuvor von mir Überholten ließ ich schnell passieren und konzentrierte mich, ein konstantes Tempo auf dieser „Zusatzrunde“ hinzulegen. Es ging überraschend gut. Nicht mehr ganz so schnell (ohne laufende Uhr weiß man das Gott sei Dank nicht!), aber ich konnte bis ins Ziel den Platz halten. Kurz nach mir liefen dann meine ersten Verfolger ein. Es gab ein kleines „Kuddelmuddel“, so dass der Zieleinlauf zunächst falsch angegeben wurde (3. Kuriosum). Es erschienen Läufer in der Gesamtwertung vor mir, die hinter mir ins Ziel kamen. Bei einer reinen Zeitnahme per Hand (Brutto- gleich Nettozeit) nicht möglich, aber auch schwer einsehbar auf dieser Strecke.

20100918006.jpgLange Zeit wusste ich weder meine Zeit noch Platz. Aber eins war doch sicher und das war letztlich das letzte aber wichtigste 4. Kuriosum. Ich hatte tatsächlich eine neue persönliche BESTZEIT über 10 Km erreicht. Mit 36:30 Min. und dem insgesamt 13. Platz konnte ich meine Bestzeit um ca. 20 Sekunden verbessern. Der Hammer! Nach Angaben der GPS-Uhren von Thomas und Helmut war die runde Strecke auch nicht zu kurz, was in der Vergangenheit aufgrund der schnellen Laufzeiten oft bezweifelt wurde.

20100918009.jpgKai erreichte, nicht ganz zufrieden, in 38:54 min. als 5. M40 das Ziel. Guido stellte in 41:38 min. eine Saison-Bestleistung auf und wurde ERSTER seiner Altersklasse. Daniel lief locker nach 42:28 min. als 7. M30 über die Linie. Und unser „Westdeutscher Marathon-Meister“ Manni schaffte bereits weniger als eine Woche nach seinem famosen Münster-Marathon eine starke Zielzeit von 43:33 min. und wurde natürlich ERSTER in der M70. In der Mannschaftswertung langte es für die Laufmonster an diesem Tag zu einem guten fünften Gesamtplatz. Damit dürfte der dritte Platz in der Gesamtwertung des Rhein-Erft-Akademie Cups gesichert sein.

20100918004.jpgEs siegte Carsten von Kuk in einer super Zeit von 31:59 Min. vor Eike Carsten Pupkes in 32:02 Min. und Mathias Kolter in 32:44 Min. Bei den Frauen gewann überlegen in einer sagenhaften Zeit von 35:05 Min. Hollie Rowland (damit Gesamtplatz 5!) vor Claudia Neumann in 39:33 Min. (nebenbei ebenfalls persönliche Bestzeit!) und Alexandra Arendt in 40:27 Min.

Ich wurde auch noch dritter Läufer meiner Altersklasse und dafür gab es auf der schönen Siegerehrung dann noch „Nachwuchs“. Ein großes Glas inklusive Füllmaterial für Herrn Gläßer, den Läufer, der die Runden nicht zählen kann.

Fazit:

Fällt die Laufuhr schon mal aus, mach Dir nichts daraus!
Zähl richtig Deine Runden, keine Stunden und Sekunden!
Und läuft dann zusätzlich was schief,
die Muskeln müde, Knochen stief.
Ein Laufmonster wird weiterlaufen,
sich irgendwie zusammenraufen.
Verzählt, verzockt hat es sich noch nicht,
hat es die Gegner noch in Sicht.
Es kämpft sich durch und man wird sehn,
Am Ende wird ne BESTZEIT stehn.

Bedburg, alaaf you!

www.bedburger-citylauf.de

Ergebnisse: http://www3.your-sports.com/details/results.php?lang=de&page=6&eventid=4066&contest=5&name=Ergebnislisten%7CZieleinlaufliste&CertificateLink=1&format=view

Fotos von Kai: www.pixum.de/slide/5144733

  1. Dann mal Glückwunsch zur neuen Bestzeit.
    nur das mit dem Runden zählen scheint dieses Wochenende gar nicht mehr zu klappen. Hätte es nicht heißen müssen:“am Ende der vierten Runde oder soll ich doch sagen aus meiner Sicht fünften – Runde?“ Ich zumindest musste fünf mal ums Schloss, um auf 10km zu kommen.
    Gruß
    Daniel

  2. Hallo Harald,

    Glückwunsch zu der neuen Bestzeit (!), die ich aus dem Verfolgerfeld anhand Deines vorgelegten Tempos mehr oder weniger registrieren und letztlich erwarten konnte, ohne selbst tempomäßig überhaupt in irgendein Rennen eingreifen zu können.

    Das ist trotz der Turbulenzen wie immer der Lohn für kontinuierliche Arbeit am Formaufbau, der bei mir leider zur Zeit etwas zu wünschen übrig lässt…

    Vielleicht waren es einige Trainingskilometer zu viel in der vergangenen Woche, denn noch dazu fühlte ich mich gestern nach dem Zieleinlauf unnötigerweise einfach nur schlecht und krank (?). So sollte es nicht sein.

    Heute habe ich eine seltsame Verhärtung im linken Oberschenkel, die an nichts Gutes denken lässt. Ich bleibe am Ball und werde weiter in mich hineinhorchen.

    Dir alles Gute für die kommenden Wochen bis zum Insel-Marathon.

    Viele Grüße – Kai

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