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Galeria Kaufhof Nachtlauf: 1 x 3 ist nicht 3 x 1

dscm2610.jpgDa staunten Manuel und ich im Ziel nicht schlecht: Draußen der kleine (Plastik-)Becher Kölsch für 3 Euro und zeitgleich drinnen in der „After-Run-Party-Zone“ drei (!!!) Glas Kölsch für je 1 Euro!!! Da stehst du dann mit deinem Plastikbecher! Das ist nicht nur gefühlte Inflation wie in den PIGS-Staaten unserer Eurozone. Aber zur Sache. Kurz entschlossen meldete ich mich (erstmals) für den angeblich 10,5 km langen Galeria Kaufhof Nachtlauf an, denn es drohte doch ein „monsterloses“ Ereignis zu werden. Außerdem ein lauer Frühlingsabend mit fließenden Übergang in den Vatertag, das wäre doch was…

Und dann kommt der 12. Mai und Meteorologen sagen, es sei so ungefähr der kälteste Maitag seit Menschengedenken. Also: Winterlauf ist angesagt! So nutzte ich gnadenlos meinen Heimvorteil. Startunterlagen abholen in der Arbeitspause und den Mädels im Veranstalter-T-Shirt an der Ausgabe Mitleid spenden in der bitteren Kälte. Das Büro in Deutz als exklusive, komfortable und warme Umkleidezone nutzen. Warmlaufen vom Büro durch den Eiskanal (gefühlte 6 Grad Celcius) direkt zur Startbox. Dort dann aber: „Smoke on the water of the Tanzbrunnen“, Disco-Spotlight und heiße Rhythmen. Insgesamt eine sagenhafte Atmosphäre. Die Kälte auf einmal wie verflogen.

In der Startbox vorn die üblichen Verdächtigen, aber nur ein einziges Laufmonster in Sicht: Manuel, heute für den TV Refrath! Es gesellte sich M55-Kollege Wolfgang Isbaner zu mir und wir ließen den anstrengenden „Otto-Maigler-See“ nochmals Revue passieren („Lass es uns heute schnell hinter uns bringen!“). An die 2500 Starter säumten nun den „Tanzbrunnen“.

Um 21.15 h der Startschuss: Zwei Runden „Köln live“: Rheinpark, Rheinufer-Promenade Deutz, Deutzer Brücke, Rheinufer-Promenade Altstadt, Treppenaufstieg zur Philharmonie, Hohenzollernbrücke, vorbei am Köln-Triangle, Messe und wieder in den Rheinpark. Wolfgang hatte ich nach für mich zu schnellem Start bereits nach km 3 ziehen lassen. Einen raketenhaften Kick gab der Einlauf zum Tanzbrunnen nach 5 km: Das frenetisch jubelnde Publikum (bin ich etwa berühmt?), jetzt Reggae-Klänge und, da inzwischen dunkel, eine riesig wirkende Lightshow. Mental erst einmal gestärkt ging es so in die Runde zwei. Außerhalb des Rheinparks wegen der Witterung nur wenig Zuschauer, darunter aber meine Tochter Jana, die mich lautstark bei km 7 anfeuerte und mich davon abhielt, nun (schon wieder im „off“) doch direkt in die Altstadt abzubiegen (habe für den „Exit“ immer 15 Euro in meiner Laufhose). Brückenanstieg, Treppenaufstieg und sehr enge Kurven – eigentlich die Zutaten, um Bestzeiten zu verhindern. Es sollte aber anders kommen.

Im Ziel blieb die Uhr bei unglaublichen 42:05 min. für mich stehen (es sollte Platz 86 und Platz 2 in der M55 sein). Hightech-bestückte Läuferkollegen fixten die Strecke nunmehr auf 10,16 km. Somit ergab das für mich eine statistische 41er-Zeit auf 10 km, was immer noch eine grandiose Saisonbestzeit gewesen wäre. Auch andere zeigten sich durchweg mit ihren Zeiten sehr zufrieden und hatten schnell die „klimatischen Bedingungen“ als Beschleunigungsfaktor ausgemacht. Schon etwas verdächtig. Ich traue diesen Uhren und dem Klima nicht und werde die Strecke gelegentlich nochmals mit dem Radtacho checken.

dscm0899a.jpgAuf dem Treppchen: Erik Somssich (LG ASV DSHS), der vor dem Start schon guter Dinge war, machte das Ding souverän in 33:35 min. Es folgten Torsten Schneider (LAZ Puma Troisdorf) in 33:54 min. und Michael Hinze (TRI Finish Münster) in 34:46 min. Manuel (unterwegs auf der Deutzer Brücke von Kindern trotz Vereinstrikot noch als Laufmonster angefeuert!!!!) wurde Vierter in schnellen 35:21 min. Bei den Damen vorn Lisa Jaschke (LG ASV DSHS) in sagenhaften 37:20 min. vor Antonia Unger (ASV) in 40:10 min. und Anne Kopatschek („42tausend“) in 40:39 min. Die Bestplatzierten wurden jeweils mit einem sehr schönen Blumenstrauß und weiteren Sachpreisen geehrt. Das Sträußchen vom Erik schmückt jetzt unsere Küche. Danke, Erik!

Der Ausschank eines anständigen Kölschs auf der After-Run-Party gab einen erneuten Kick, der einem bei dem Preis nicht so schnell ins „off“ geraten ließ. Es ergab sich eine angeregte Dreier-Runde mit Manuel und Oswald-Hirschfeld-Lauf-Veranstalter Jürgen Cremer. Schließlich, zu zweit weiter mit letzterem noch bis weit nach Mitternacht zur Analyse der Laufszene rund um Köln.

Noch so ein Ding. Beim Blick in die Ergebnisliste: „Verflixt, was ist das denn?“. Ja gut, mein Laufmonster-Shirt ist in der Wäsche gewesen. Jaaa, ich hatte es nicht an. Aber muss denn dafür zur Strafe in der Ergebnisliste meine „Vereinszugehörigkeit“ direkt ausgeblendet werden? So sollte mir der Spaß nicht vergönnt sein, mal als schnellstes „Laufmonster“ in den Charts ausgewiesen zu werden….

Nächstes Jahr komme ich wieder. Das Wetter kann nur besser werden und das Laufmonster-Shirt ist bis dahin gewaschen.

www.asv-koeln.de

Ergebnisse: http://results.mikatiming.de/2010/nachtlauf/

Fotos: Rene Burg und Frank Carbach

6 Kommentare zu „Galeria Kaufhof Nachtlauf: 1 x 3 ist nicht 3 x 1“

  1. Hallo Guido,

    sehr schöner Bericht! Bin auch noch nie mitgelaufen, aber vielleicht dann doch nächstes Jahr. Bis dahin hast Du dann bestimmt auch die genaue Distanz abgecheckt. Herzlichen Glückwunsch Dir und Manuel auch zu Platz und Zeit. Der Kölschpreis lässt einen verstärkten Start der Monster im nächsten Jahr vermuten. Es sei denn, die Inflation nimmt auch im Herzen Kölns stark zu.
    V G
    Harald

  2. Die Bedingungen waren aber auch gut (zum Laufen ! – ansonsten habe ich mir sonstwas abgefroren und hätte draußen lieber Glühwein getrunken) und ich habe mich gut und flott gefühlt. Bei KM 10 hatte ich ca. 34:50, das trotz zweimal die Domtreppe hoch, wenn die Strecke stimmt wär´s echt ´ne nette Zeit :) War aber echt ein krasses Groß-Event. Wo sonst muss man bei nur 2 Runden auf 10 km so viele Leute überrunden, dass es schon wieder anstrengend wird. Das Drumherum ist aber super, hat Guido vorzüglich wiedergegeben !

    LG Manuel

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