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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Dat wor ne superjeile Zick in Kölle!!!

img_9835.jpgDie Ostsee hat mich wieder und ich versuche jetzt mal im Schnelldurchlauf meine Erlebnisse vom vergangenen Wochenende, insbesondere meine Laufpremiere beim diesjährigen 4. Kölner Halbmarathon im Rahmen des Köln Marathons, zusammenzufassen. Eins muss ich gleich zum Anfang loswerden. Das Wochenende ist wie im Fluge vergangen. Ich konnte Sonntagabend, als es wieder losgehen sollte, gar nicht fassen, dass es das schon gewesen sein sollte.

img_9811.jpgNachdem ich am Samstagmorgen mit Manuel noch einen kleine ruhige 10km-Runde durchs herrliche bergische Land mit seinen Steigungen und Gefällen auf Waldboden und Straßenbelag genießen durfte, merkte ich am Ende des Laufes schon, das ich mich richtig gut fühlte und konnte den Sonntagmorgen gar nicht mehr erwarten. Vorher gings allerdings noch auf die Marathonmesse die Startnummer abholen. Es war dermaßen voll dort, dass ich zum Shopping nicht wirklich Lust verspürte. Auf der Messe trafen wir dann schon die ersten Laufmonster (Kai und Manni) und Mocki (siehe Bericht von Manuel), die am Sonntag der Konkurrenz mal wieder das Fürchten lehren sollte. Nach dem Besuch auf der Messe gings dann zum „Carboloading“ ins Mongo´s. Ich hoffte inständig, nachdem wir dort fertig waren, dass sich das Völlegefühl bis zum nächsten Morgen wieder auflöst.

img_9819.jpgDann gings nach Hause und auch bald ins Bett. Am nächsten Morgen brachte ein Blick aus dem Fenster keine guten Aussichten. Es regnete ziemlich stark. Ich übte mich in Zweckoptimismus und sagte mir, dass es schon noch aufhören wird bis zum Start. Und ich sollte Recht behalten. Nachdem ich bei der Kleiderbeutelabgabe die nächsten beiden Laufmonster Kay und Harald traf, gings dann mit Manu zusammen zum Startgebiet. Modische Mülltüten schützten uns vor der Kälte und Nässe. Dann waren es nur noch etwas weniger als 20 Minuten bis zum Startschuss und so ging ich mich noch ein bisschen einlaufen. Der Regen wurde merklich weniger, bis er zum Start des Halbmarathons völlig aufgehört hatte. Generell war das Wetter genauso wie ich es an Wettkampftagen liebe. Es war bewölkt und das Thermometer zeigte ca. 14 Grad. Ich versuchte nun noch möglichst weit nach vorne zu kommen, um nicht gleich nach dem Start wieder zuviel Zeit durch Überholen zu verlieren. Dies glückte mir auch. Dann erklangen bis zum Startschuss noch die guten alten kölschen Karnevalslieder und es vergingen 3 s nach dem Startschuss, bis ich die Zeitmessmatten erreichte.

dscm1013.jpgNun zählte es! Mein Ziel war es, endlich unter der 1:15er Marke zu bleiben. So versuchte ich, möglichst in 3:30-3:35 anzugehen. Dies gelang mir auf dem ersten Kilometer auch ganz gut. Danach wurde ich allerdings etwas schneller. Aber ich fühlte mich gut und so lief ich ohne zu oft auf die Uhr zu schauen einfach nur nach Gefühl. Die ersten 6 Kilometer musste ich alleine laufen. Dies war aber kein großes Problem, da auch der Wind, der am Vorabend noch ziemlich aufgefrischt hatte, kleine große Rolle mehr spielte. Manu, der ja leider selbst nicht mitlaufen konnte, da er am nächsten WE sein großes Highlight für dieses Jahr in Essen hat, tauchte immer wieder an den verschiedensten Punkten auf, motivierte mich ungemein und gab mir nützliche Infos zum weiteren Streckenverlauf und zu den Läufern die noch hinter mir lagen. Diese Infos sagten mir eigentlich schon, das ich evtl. etwas zu schnell bin. Nach 6 km kam dann eine Gruppe an mich heran, an die ich mich dann rangehangen habe. Zu dritt liefen wir dann über die 10 km-Matte in einer Zwischenzeit von 34:50 min. Eigentlich viel zu schnell für meine Zielzeit, aber ich fühlte mich immer noch locker und hoffte einfach mal, dass es gut geht. Nach ca. 11 km fragte mich der eine aus unserer Gruppe, was ich vorhabe. Ich sagte: eigentlich unter 1:15 zu laufen. Er wollte eine 1:12er oder 1:13er Zeit laufen. Da habe ich schon ein bisschen Bammel gehabt, ob das denn auch gut gehen würde, was ich hier so veranstalte.

img_9858.jpgBis km 15 konnte ich das Tempo der beiden auch noch mitgehen, dann ging die Post ab und ich ließ sie laufen. Nun kam der Kopf ins Spiel. Ich versuchte, die Gedanken an einen eventuell möglichen Einbruch wegen meines zu schnellen Angehens so weit wie möglich wegzuschieben, aber es ging nicht. Dann kam noch so ein plötzlicher Schmerz im linken Knöchel dazu und die Angst vor einer Verletzung gerade jetzt in den letzten Wochen vor New York. Zum Glück war dieser Schmerz nur vorübergehend. Bei km 17 wurde ich erneut von 3 Läufern eingeholt. Einer von Ihnen setzte sich gleich von uns ab. Das Tempo der anderen beiden (unter Ihnen auch Jürgen Theofel, Senioren Europameister im Marathon von 2002, 2facher Europameister im Halbmarathonlauf und mehrfacher Deutscher Meister auf den verschiedensten Strecken) konnte ich dann noch bis kurz vors Ziel mitgehen. Was mir auf einem der letzten Kilometern noch etwas zu schaffen gemacht hat, war das nasse Kopfsteinpflasterin der Nähe des Kölner Doms. Es war doch ziemlich glatt. Als ich die Deutzer Brücke hoch und dann wieder runter Richtung Ziel gelaufen bin, konnte ich beim Blick auf die Uhr noch immer nicht fassen, was sich da für eine Zeit anbahnte. Ich riss meine Arme hoch und lief laut jubelnd die letzten Meter Richtung Ziel und dann auch endlich als 22. in der Gesamtwertung und 4. in der Altersklasse über die Ziellinie. 1:13:29 h – von so einer Zeit habe ich vor einem Jahr noch nicht mal zu träumen gewagt und das soll jetzt wirklich wahr sein?! Ich war völlig aufgelöst.

dscm1014.jpgIch ging durch den Zielraum sprach noch kurz mit dem ein oder anderen, nahm die Wärmeschutzfolie und die Medaille in Empfang und trank erstmal einen heißen Tee. Dann eine Banane, etwas dehnen und dann kamen auch schon Harald und Kay. Die beiden waren auch überaus glücklich und zufrieden mit ihrem Lauf. Harald hat ebenfalls eine persönliche Bestzeit in 1:22:39 h aufgestellt und Kay konnte seinen geplanten Crescendolauf auch zu seiner äußersten Zufriedenheit in 1:28:45 h beenden. Hierzu natürlich auch nochmal herzlichen Glückwunsch euch beiden und natürlich den anderen Laufmonstern, die nach uns noch den Marathon gelaufen sind und auch hier Wahnsinns-Zeiten aufs Parkett gelegt haben. Aber ich denke, zum Marathon werden hier auch noch einige Berichte verfasst werden. Apropos Parkett: dat kölsche Pflaster ist ein wirklich schnelles, das kann ich nach meiner Lauf-Premiere bei Euch im Rheinland, denke ich, durchaus behaupten. Ihr habt mir nicht zuviel versprochen. Eine bessere Generalprobe für New York hätte es nicht geben können.

img_9873.jpgNachdem wir Halbmarathonis uns frisch gemacht hatten, gings dann zum Start des Marathons. Diesmal allerdings nur als Zuschauer und Anfeuerer. Das Anfeuern ging dann auch am Weissen Holunder weiter, an dem Manuel fast jedem Marathoni mit seiner Moderation ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Extrem enthusiastisch wurden natürlich die Laufmonster begrüßt, die hier an uns vorbei liefen. Abends wurde dann noch ein bisschen bei einigen Kölsch über das Geleistete gefachsimpelt und unsere Leistungen gebührend gefeiert. Und es kam wie es kommen musste, am frühen Abend machte ich mich dann auch wieder auf den Heimweg Richtung Norden.

img_9878.jpgEs war ein wirklich gelungenes WE und das nicht nur wegen meiner persönlichen Bestzeit, die ich mit nach Kiel genommen habe. Ich freue mich schon auf mein nächstes Gastspiel auf rheinländischen Strassen. Vielen Dank euch allen, vor allem Manuel für die Unterstützung und die schöne Zeit bei Euch. Ihr habt ganz sicher auch dazu beigetragen, das ich durch Euch so dermaßen motiviert diese Leistung abrufen konnte.

Ergebnislisten und weitere Infos unter:

www.koeln-marathon.de und daniel.kagelmacher.de

Fotos vom Wochenende: www.pixum.de/slide/4552978

  1. Jooden Daach Daniel,

    sehr schöner Bericht. Da waren wir beim Bericht ja auch fast die Ersten. Nochmals herzlichen Glückwunsch zu Deinem Hammer-Ergebnis und vorab auch von mir viel Erfolg für New York. Ich freue mich auf ein nächstes gemeinsames Laufevent mit anschließend lustigen und erfrischenden Analysen. Vielleicht mit Flens?
    Viele Grüße vom Rhing an die Ostsee
    Harald

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