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Kerpener Stadtlauf – ein Wintermärchen im Frühling

start_im_schnee.jpgSo hatte ich mir den 2008er-Osterlauf in meiner Wahlheimat Kerpen nun wirklich nicht vorgestellt. Der erste Blick aus dem Fenster am Morgen offenbarte eine in dieser Region doch eher seltene weiße Winterlandschaft. Zwar war an diesem Tag aufgrund der Wetterkapriolen schon das traditionelle Radrennen „Rund um Köln“ vernünftigerweise abgesagt worden, doch sollten die Hobbyläufer auf den glatten Straßen bei entsprechender Schuhwahl und Achtsamkeit während des Laufes ausreichend Bodenhaftung haben. Also fand die Veranstaltung, wie in der Ausschreibung angekündigt, bei „jeder Witterung statt“.

Eigentlich hatten wir 10 km Läufer noch ziemliches Glück, denn der starke Schneefall, der noch die 5 km Läufer erheblich behindert hatte, machte kurz nach dem Start bis zum Ende des Rennens eine Pause. So konnten auch die tapferen Anhängerschaften am Streckenrand – immerhin waren 4 persönliche Fans dabei – den Lauf ein wenig mehr genießen. Ich hatte mich auf dem etwa 6 km langen Weg von der Wohnung zur Veranstaltung zwar gut warmgelaufen, doch in der nasskalten Luft wurde mir im Startbereich, natürlich auch wegen meiner selbstgewählten kurzen Laufmontur, ein wenig frisch. Daher fieberte ich dem Startschuss noch mehr entgegen, als sowieso schon üblich.

ocklenburg.jpgInsgeheim hatte ich mir ein wenig Hoffnungen auf eine ähnlich gut Platzierung wie zwei Wochen zuvor beim Donatuslauf gemacht, wo ich den 2. Platz erkämpfen konnte. Doch wie schon im Vorjahr stand ausgerechnet in Kerpen äußerst starke Konkurrenz an der Startlinie. Den späteren Sieger Marc-Andre Ocklenburg aus meiner Geburtsstadt Essen, den ich von der einen oder anderen Laufveranstaltung dort kannte, hatte auch ich persönlich als Favoriten ausgemacht. Auch gegen Carsten von Kuk, Sebastian Zeller und Norbert Schneider rechnete ich mir keine Chancen aus, also galt es vorrangig die Konkurrenz im Rhein-Erft Cup um Christian Osten und Dirk Gebhardt in Schach zu halten.

daniel.jpgkai.jpgWir Laufmonster waren wieder mit einer guten Mannschaft vertreten, um die vordere Platzierung in der Team-Wertung zu verteidigen. Nachdem Mattes Sobieroj uns schon im 5 km Lauf mit einem tollen 8. Platz würdig vertreten hatte, starteten im Hauptlauf neben unserem neuesten Mitglied Harald Gläßer auch wieder Kai und Daniel. So kann es doch in der Cup-Serie weiter gehen!

runde_1.jpgVom Start an war es ein schnelles Rennen. Ich lag mit einer 3:20 min auf dem ersten schnellen Kilometer voll im Plan, hatte aber auf Platz 5 liegend trotzdem schon gehörigen Abstand zur Spitze. Auf der ersten Runde lief ich wie erwartet mit Christian Osten vom Brühler TV zusammen, der aber bereits in der zweiten Runde abreißen ließ. Schade! Von nun an war ich lange Zeit allein, was mich vielleicht auch eine noch bessere Zeit gekostet hat. Dafür konnte ich mich dann aber ganz auf die enge Spitzkehre am Ende der ersten Geraden konzentrieren, in der ich mich in Runde 1 fast gehörig auf die Nase gelegt hätte.

schneider.jpgZum Ende der dritten Runde sah ich, dass evtl. noch eine Chance bestand, den vor mir laufenden Sebastian Meurer einzuholen, der zwischenzeitlich schon über eine halbe Minute Vorsprung hatte. Allerdings näherte sich von hinten auch klamm und heimlich in seinem unnachahmlichen fast schleichenden Laufstil Norbert Schneider an, der nach dem Gewinn des 5 km-Rennens den Hauptlauf mit angezogener Handbremse angegangen war. In der letzten Runde war es dann soweit, Norbert Schneider zog auf dem vorletzten Kilometer an mir vorbei und ich konnte mir das folgende Spielchen auf dem letzten Abschnitt etwas genauer anschauen und letztendlich sogar davon profitieren.

zielspurt.jpgSchneider zog auch an Meurer vorbei, der nicht folgen konnte oder wollte. Doch als dieser nun meine Schritte hörte, gab er plötzlich Gas und schloss wieder die Lücke nach vorne, um kurze Zeit später wieder abreißen zu lassen. 500 m vor dem Ziel rief ihm aber sein Betreuer zu, noch einmal alles zu geben und schon schien doch wieder was zu gehen. Aber der Versuch scheiterte abermals und das war meine Chance. 150 m vor dem Ziel überholte ich, keine Gegenwehr. Vorerst! Dann mobilisierte Meurer noch einmal die letzten Körner und ich musste alles geben, um mit 35:34 min. eine Sekunde Vorsprung ins Ziel zu retten. Dass Norbert Schneider später berechtigterweise disqualifiziert wurde, weil er unangemeldet mit falschem Chip und falscher Startnummer lief, brachte mir noch einen tollen 4. Platz ein, auch wenn ich mit der Zeit nicht ganz zufrieden war.

Hochzufrieden war ich allerdings mit dem „Nach-dem-Lauf“! Denn die folgende gut organisierte Siegerehrung genossen wir Laufmonster noch zusammen mit Cengiz Cam bei dem einen oder anderen Kölsch, was der eh schon prächtigen Stimmung noch den letzten Kick gab. Da freut man sich doch schon wieder auf nächstes Jahr, denn der SSK Kerpen hat bewiesen, dass er bei jedem Wetter eine stimmungsvolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen weiß.

Die Ergebnisse der weiteren Laufmonster: 21. Harald Gläßer in 38:34 min., 37. Kai Engelhardt in 40:23 min., 46. Daniel Fink in 41:34 min. und über 5 km Mattes Sobieroj 8. in 21:12 min.

Fotos: Kerstin Zörner

Fotos unter http://www.pixum.de/viewalbum/?id=2883622

  1. Hallo Manuel,

    sehr gelungener und spontan organisierter Après-Lauf auf den verschneiten Kerpener Gipfeln.

    Bis demnächst mal bei Laufen und vielleicht auch Saufen (Achtung: Reihenfolge unbedingt einzuhalten)

    Viele Grüße aus Leverkusen

    Cengiz

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