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16. Bad Salzuflen Marathon – ein sehr langer Trainingslauf

start_25.gifEigentlich wollte ich das schon immer einmal machen, einen Marathon als langen Vorbereitungslauf auf das eigentliche Saisonziel zu bestreiten, ohne irgendwelche Zeiten im Hinterkopf zu haben. Da ich eben dieses Jahr das Gefühl hatte, trainingsmäßig vor allem was den Umfang angeht noch ein bisschen was nachzuholen, habe ich mal nach einer entsprechenden Veranstaltung im Februar geschaut und bin schnell auf den Bad Salzuflen Marathon gestoßen. Aus vielen Gründen passt dieser Lauf gut in meinen Vorbereitungsplan, neben dem Termin auch noch die Tatsache, dass es hier das Baukastenprinzip gibt.

marathon_strecke302.jpgWährend des Laufes kann jeder Teilnehmer entscheiden, ob er 18, 26, 34 oder 42,2 km laufen möchte und das alles für nur 10 Euro Startgebühr. Eine 8 km Runde mit zusätzlich 1 km Hin- und Rückweg zu Start und Ziel macht´s möglich. Da ich jedoch nach Karneval auch meine kleine Wintererkältung mit Laufpause hatte und letzte Woche erstmals wieder eine lange Einheit von 30 km absolviert hatte, hatte ich mich mental auf die 34 km Strecke eingestellt. Nur bei äußerst lockerem Befinden bei km 33 würde ich die volle Marathon-Strecke wagen.

marathon-streckenprofil_02.jpgErgänzend muss hier das für einen ostwestfälischen Marathon äußerst anspruchsvolle Streckenprofil erwähnt werden. Auf den 42 km sind etwa 500 Höhenmeter mit allerdings meist moderaten Steigungen zu überwinden (siehe nebenstehende Grafik). Ich hatte mich also anderthalb Wochen vor dem Marathon zusammen mit einem Bekannten angemeldet, noch kurz vor Meldeschluss des mit 1500 Teilnehmern ausgeschöpften Feldes. Dieser schöne Lauf hat in den letzten Jahren enormen Zuspruch erfahren, so dass der Veranstalter LC 92 Bad Salzuflen dieses Jahr erstmals die Reißleine gezogen hat: bei 1500 Läufern sind die Kapazitäten der Strecke erschöpft.

Bei bestem Laufwetter (die Veranstaltung hatte in den vergangenen Jahren oft unter den winterlichen Bedingungen auf der Naturstrecke gelitten) wurde im Vorprogramm ein 10 km Lauf gestartet. Anschließend gingen die Blockläufer (18-42,2 km) auf den Parcours. Nach einem Anstieg von etwas mehr als 1 km erreichten wir die Rundstrecke, überwiegend und teils sehr enge Waldwege und -pfade. Überholen war hier doch recht schwierig und nur nach verbaler Ankündigung möglich. An den Verpflegungsstationen alle 4 km wurden Wasser und Tee, später auch Orangenscheiben, Bananen, Cola und Schokolade (!) gereicht, d.h. man musste kurz stehenbleiben um etwas zu ergattern. Das empfand ich allerdings nicht als hinderlich, es war schließlich mehr ein Landschaftslauf, als dass es um Bestzeiten ging.

Mit meinem Laufkollegen schlug ich einen Schnitt von ziemlich genau 4:30 min/km an, bei dem ich mich sehr wohl fühlte. Schon in der ersten Runde liefen wir zu einem Läufer von Non-Stop Ultra Brakel auf, mit dem ich mich ganz schön verquatschte über weitere ostwestfälische Laufevents. Auf der dritten Runde, ab hier bekam jeder Teilnehmer auf jeder Runde einen andersfarbigen Edding-Strich auf die Startnummer, mussten meine beiden Begleiter abreißen lassen. Auf der vierten Runde rechnete ich eigentlich mit einer allmählichen Ermüdung, fühlte mich aber nach 30 km immer noch erstaunlich gut. Bis km 33 musste ich mich entscheiden, schließlich sollte man aber nicht unterschätzen, dass für den Marathon noch 8 lange und hügelige km folgen würden und gehend wollte ich mich auch nicht dem Ziel nähern.

Bei km 32 fällte ich dann aber die Entscheidung für den Marathon und konnte auf der fünften Runde meinen Schnitt auch gut halten, hatte sogar eher noch etwas zuzusetzen. Mit dem Bewusstsein, dass es ab km 40 fast nur noch bergab zum Ziel ging schaute ich hier seit langem mal wieder auf die Zeit: einigen Sekunden über 3:00 h. Das könnte noch eine Zeit unter 3:10 h geben. Also ließ ich es bergab noch mal richtig rollen und schaffte die letzten 2,2 km in knapp 8 min, so dass ich im Ziel über 3:08:11 h staunte und insgesamt den 6. Platz belegte. Der Marathon-Sieger Sascha Velten lief rekordverdächtig 2:44:10 h und hätte auch jede der kürzeren Strecken gewonnen.

Den Marathon finishten 246 Läuferinnen und Läufer, der überwiegende Teil der Teilnehmer entschied sich allerdings für die 18 oder 26 km. Für mich war es ein äußerst gelungener Trainingslauf, ein sehr schöner Landschaftslauf, eine gut organisierte Veranstaltung und mein siebter Marathon :-) Ich kann den Bad Salzuflen Marathon nur wärmstens weiterempfehlen, vor allem für Genussläufer wie unseren Mattes.

Infos zur Veranstaltung:

www.lc92.de

Ergebnisse:

www.ergebnisse.lc92.de

Fotos: Der Veranstalter

4 Kommentare zu „16. Bad Salzuflen Marathon – ein sehr langer Trainingslauf“

  1. Hallo Manuel,

    etwas verspätet auch von mir ein Lob. Klingt alles so entspannt(Schokolade, Cola, Banänchen, Tee!), waren auch auf der Strecke Leinwände aufgebaut, wo alte „Stromberg“ Folgen o.ä. gezeigt wurden? Super Zeit, vor allen Dingen für einen „Trainingslauf“. Der Lauf scheint ja echt cool zu sein, da stimmt auch das Startgeld. Wenn ich doch mal im Februar in einer solchen Verfassung wäre…

    Grüsse an alle Laufmonster

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