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Rückblick: Marathon 2001 in Köln

koln2001.jpgPremiere für Mathias: Im Laufe des sehr ereignisreichen und, in Anbetracht der Terror-Anschläge in den USA, womöglich sogar unvergesslichen Jahres 2001 hatte sich eine mehr oder weniger eingeschworene Gemeinschaft gebildet, aus der wenig später die Laufmonster als Gruppe hervorgehen sollten. Mathias wollte es in diesem Herbst nach intensivem Training auch endlich wissen, meldete sich für Köln an und debutierte mit einer vorsichtigen Renntaktik sowie persönlicher Zuschauerunterstützung durch Christian in einer Endzeit von 4:04 h auf der Marathondistanz.

Nr. 11, 5. Ford Köln Marathon, 7. Oktober 2001

Zwischenzeitlich sehr ehrgeizig geworden, hatte ich im Laufe des Spätsommers 2001 die Möglichkeiten analysiert und abgewogen, die magische Grenze einer Zielzeit von unter drei Stunden ins Visier zu nehmen. Dementsprechend wurde äußerst konzentriert trainiert. Von einem Radfahrerkollegen (immerhin Deutscher Senioren-Meister) erhielt ich einen Greif-Trainingsplan (Countdown zur Bestzeit) und versuchte, mich an die harten Vorgaben zu halten. Kein leichtes Unterfangen, aber nach kurzer Zeit stellten sich deutliche Verbesserungen sowohl in der physischen als auch psychologischen Verfassung ein, so dass das Vorhaben vielleicht sogar gelingen könnte. Bestärkt in der sich weiter entwickelnden Gewissheit wurde ich insbesondere durch die sich schnell nach unten schraubenden Halbmarathon-Zeiten der Vorbereitungsläufe an der Sporthochschule (1:29:08 h, erstmals unter 1:30 h) sowie am Fühlinger See (1:27:09 h).

Hoch motiviert ging es also an den Start. Und dank der wieder einmal famosen Unterstützung aller Bekannten und Freunde sowie des wie immer hervorragend mitgehenden Kölner Publikums lief zunächst alles wie am Schnürchen. Die Halbmarathon-Marke in der Richard-Wagner-Str. wurde nach 1:29:06 h passiert. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir ziemlich sicher, eine zweite Hälfte ähnlicher Qualität auf den Asphalt zaubern zu können. Nach km-Kontrolle ging bis dahin jeder Abschnitt in Splits von durchschnittlich 4:13 min. über die Bühne. Selbst der Kölner Norden machte sich im weiteren Verlauf nicht negativ bemerkbar. Erst auf dem Weg nach Süden über die Ringe legte ich am Ebertplatz eine kurze Gehpause ein, um einen Schluck Cola aus den damals noch gereichten schön handlichen und praktischen Plastik-Flaschen mit GEW-Aufdruck zu nehmen. Wenn ich geahnt hätte, dass diese Sekunden später vielleicht entscheidend sein könnten…

Am Chlodwigplatz und dem Schwenk nach links unter die Severinstorburg schaute ich zum letzten Mal fast verzweifelnd auf meine sowie parallel auf die offizielle Veranstalter-Uhr (mit Brutto-Zeit) und sah, dass sich meine Zeitziele nach kurzer Kalkulation bedauerlicherweise so langsam in Wohlgefallen auflösten. Angestachelt durch die tadellose Unterstützung der Spalier stehenden Zuschauer in der Severinstraße versuchte ich in Richtung Dom nochmals alles an Reserven zu mobilisieren. Leider fehlten mir am Ende rund 250 Meter, umgerechnet auf die gesamte Distanz natürlich nur wenige Sekundenbruchteile und die Uhr blieb bei 3:00:50 h stehen. Eine kuriose Zeit, die in der Tat für einiges Aufsehen sorgte und für viele der kopfschüttelnd und zum Teil konsterniert nachfragenden Außenstehenden zunächst schwer erklärbar war. Wie kann man lediglich 1,1 Sekunden pro Kilometer an dem großen persönlichen Erfolg vorbeilaufen? Als Rechtfertigung, sofern tatsächlich erforderlich, muss man allerdings nach wie vor die Länge der Distanz und die daraus resultierenden Unwägbarkeiten heranziehen. Mittlerweile haben wir alle erlebt, dass diese Besonderheiten gar nicht so selten sind und es durchaus auch noch knapper geht (siehe Christian 2003 in Hamburg mit 3:00:16 h oder Sebastian mit 3:00:01 h in Berlin im gleichen Jahr).

Die erste kleine Enttäuschung war dank der anwesenden Supporter schnell verflogen. Es konnte letztlich nur ein Fazit gezogen werden: die Vorgabe drei Stunden ist zu packen! Dann eben in Frankfurt drei Wochen später…

Foto: © Uli Sauer/www.uli-sauer.de

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