laufmonster.de

Laufmonster.de

Wer lange läuft, der ist hier richtig!

29. Düsseldorfer Martinslauf

martinslauf1.JPGHochmotiviert ging´s an diesem Sonntagmorgen in den Düsseldorfer Süden zu dieser traditionellen Veranstaltung, welche auch der letzte Lauf zum Schnecken-Cup, einer Art Vereinsmeisterschaft meines Düsseldorfer Laufclubs (Rennschnecken 2000) war. Das Hauptvorhaben bestand darin, meine Halbmarathon-Bestmarke anzugreifen und die 1:20 h zu unterbieten, hatte ich doch noch eine sehr gute Herbst-Form und kannte auch die Strecke, da ich hier schon vor einem Jahr Bestzeit gelaufen war. Allerdings wollte das Wetter noch nicht so ganz: Wind in stürmischen Böen und Regenschauer waren vorhergesagt und so schüttete es auch, als ich mit Kerstin meine Startunterlagen abholte. Kaum ging es aber zum Start, hörte der Regen auf, die Temperatur erschien recht angenehm und auch der Wind war erträglich. Das könnte doch was werden.

Trotz des widrigen Wetters hatte sich eine Rekordzahl von Läufern (2.360) angemeldet, über 700 davon zum Hauptlauf über 21,1 km. Also ja von vorne zum Start, schließlich wollte ich nicht alle überholen. Die Favoriten hatte ich mir schnell ausgeguckt und mir insgeheim Hoffnung auf einen der vorderen Plätze gemacht. Es konnte losgehen. Nach dem Startschuss rannte der Vorjahressieger im Höllentempo vorne weg. „Lass den mal laufen“, dachte ich mir, lief aber erstmal an Position 2 direkt hinter einem zweiten Führungsfahrrad. Der erste km ging leicht bergab und wurde in knapp unter 3:40 min. absolviert. Anschließend wollte ich mich auf einen Schnitt von etwa 3:45 min. einpendeln.

Schnell fand sich eine Gruppe sechs gleich starker Läufer, in der ich ab km 3 nicht mehr das Tempo machen musste. Nach kurzen Smalltalks war klar, dass hier alle unter 1:20 h laufen wollten, also konnte ich mich einfach mitziehen lassen. Die nächsten km wurden meist in knapp unter 3:45 min. absolviert, also geringfügig schneller, als ich wollte, aber ich hatte ein gutes Gefühl. Da das Tempo hoch gehalten wurde, war mir klar, dass dies ein Ausscheidungslaufen würde, worüber ich mich irgendwie diebisch freute. Km 10 wurde nach ziemlich genau 37 min erreicht, dann passierte erstmals etwas. Der spätere Zweite erhöhte das Tempo, der nächste km wurde in unter 3:40 min. gelaufen, die Gruppe zog sich auseinander.

Dies war aber zunächst nur ein Strohfeuer, schnell fanden wir wieder zusammen. Auf Höhe von km 13 stand Kerstin, die ich schon von weitem sah, mit der Kamera. Bei km 14, zwei Drittel waren absolviert, dann die nächste Tempoverschärfung, wieder vom selben Läufer. Aber dieses Mal war´s noch härter, so dass ich mich entschied, nicht ganz mitzugehen. Da ich aber erkannte, dass die übrigen Läufer noch mehr schwächelten, witterte ich meine Chance und hielt selbst das Tempo hoch, so dass ich nach 16 km auch niemanden mehr hinter mir hörte. Das für mich Verblüffende war: hier wurde niemand langsamer, sondern ich bzw. der vor mir liegende Läufer wurden schneller. Der km-Schnitt lag jetzt immer unter 3:40, trotz Gegenwind in einigen Passagen.

Jetzt kam die Zeit zum Nachdenken: schaffe ich es, das Tempo zu halten oder kriege ich den Zweiten vielleicht doch noch? Kommt noch was von hinten? Der Abschnitt zwischen km 18 und 19 war hart, bei km 20 fühlte ich mich plötzlich wieder sehr gut und kam dem vor mir liegenden Läufer deutlich näher. Die zweiten 10 km hatte ich in einer Zeit von etwa 36:30-36:40 absolviert – für mich schier unglaublich – da ich vor einem halben Jahr noch eine 10 km-Bestzeit von 37:30 stehen hatte.

martinslauf2.JPGDer Zweitplatzierte konnte auf dem letzten km noch einmal zulegen so dass ich nicht weiter rankam und die Hoffnung, ihn am letzten Anstieg zu packen, aufgab. Mit einem freudigen Grinsen ging´s ins Ziel – die Zeit musste super sein, ich rechnete mit einer niedrigen 1:18 h und realisierte erst im Ziel die tatsächliche 1:17:31 h! Und über den Podestplatz als Dritter freute ich mich natürlich auch.

martinslauf3.JPGSo kam es, dass wir zwar etwas länger bleiben mussten, um auf Urkunde und Siegerehrung zu warten. Dafür gab´s aber eine gute Flasche Wein, einen Gutschein für´n Baumarkt, einen für die Sauna und ein Shampoo (für Frauen!!). Damit konnte ich mich bei Kerstin bedanken, die so lange geduldig mit mir gewartet hatte ;-).

Alles in allem ein toller und nur zu empfehlender Lauf, der neben dem HM auch einen schnellen 10er im Programm hat. Alle Infos unter http://www.martinslauf.org/ (für jeden Finisher gibt´s übrigens auch einen Weckmann).

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen