laufmonster.de

Laufmonster.de

Wer lange läuft, der ist hier richtig!

25. Messe Frankfurt Marathon: Sonnenschein beim Jubiläumslauf

Sonntagmorgen um 6 Uhr: Mein Mobiltelefon klingelt. Mathias sagt, etwas niedergeschlagen, für den heutigen Marathon in Frankfurt ab, da er seit ein paar Tagen unter starken Rückenschmerzen leidet. Somit sind wir nur noch drei Laufmonster, die sich um 7 Uhr vom Autobahnanschluss Königsforst auf den Weg nach Frankfurt machen. Leider stimmt die Zahl „3nicht ganz. In der späteren Ergebnisliste erscheinen nur zwei Laufmonster, denn Lutz hat sich nicht als solches angemeldet. Dies hat den ehrenwerten Hintergrund, dass er sich nicht in das Laufmonster-Team, bestehend aus Mathias, Harald und mir reindrängen und damit z.B. Harald (der ja eventuell eine schlechtere Zeit laufen könnte) aus dem Team „hinauskegeln wollte. Daher erscheinen die Laufmonster in diesem Jahr nicht in der Teamwertung.

Die Fahrt nach Frankfurt war entspannt, sodass wir sehr zeitig ankamen. Beim diesjährigen Marathon, der 25. Auflage, gab es für jeden Marathoni einen schönen roten Rucksack als Jubiläumsgeschenk. Neben den üblichen Werbeprospekten befanden sich in dem Rucksack neben einem Paket Nudeln vier hartgekochte, buntbemalte Eier (manche haben diese sogar vor dem Start gegessen, ich habe es gesehen!!).

Aufgrund der wie immer hervorragenden Organisation konnten wir uns in aller Ruhe in der Messehalle auf den bevorstehenden Lauf vorbereiten. Etwa 25 Minuten vor dem Start trennten sich dann unsere Wege, da wir alle in unterschiedlichen Startboxen einchecken mussten. Während sich Lutz und Harald etwas weiter hinten einreihten, ging ich erst etwa 5 Minuten vor dem Startschuss in den hintersten Bereich des ersten Blocks. Nach der üblichen Vorstellung der Topläufer und –läuferinnen wurde das Rennen gestartet.

Ich hatte mir trotz fehlendem Training vorgenommen, die erste Hälfte in 1:30 Std. zu laufen und dann zu versuchen, möglichst lange mit Läufergruppen in diesem Tempobereich „mitzurollen. Es begann alles eigentlich recht planmässig, obwohl direkt der erste Kilometer durch die schlechte Position im Startblock etwas schleppend anlief (4:38 Min.). Das Wetter war übrigens sehr gut. Recht wenig Wind und zwischendurch zeigte sich die Sonne immer wieder.

Zurück zum Lauf: Ich fand zwar keine passende Gruppe und der 2:59 Std.-Zugläufer samt Gefolge war noch hinter mir, doch ich hatte ein gutes Tempo und fühlte mich gut (Andreas Möller hätte gesagt: „Vom Feeling her hatte ich ein gutes Gefühl). Nach ca. 4-5 Kilometern überholte ich die laufende „Sebamedflasche. Ein als Seifenflasche verkleideter Läufer, der schon bei einigen Marathonläufen zur Belustigung der Zuschauer beigetragen hat. Nun folgten einige Kilometer, die so an einem „vorbeifliegen. Es passierte also nicht viel.

Bei Kilometer 19 hörte ich plötzlich eine große Anzahl von Läufern direkt hinter mir. Die 2:59 Std.-Gruppe hatte mich eingeholt. Bereits im letzten Jahr wurde ich bereits vor der Halbzeit von dem gleichen Zugläufer überholt. Ich hatte damit schon gerechnet und versuchte deshalb gar nicht erst, mich an die große Menschentraube zu hängen. Meine Halbmarathonzeit war im übrigen mit 1:30:04 Std. eine Punktlandung.

Auf Höhe Kilometer 23 spürte ich bereits, dass dies mein bis dahin härtester Marathon werden würde. Meine Kräfte liessen zusehends nach und ich wurde langsamer. Wenn du kurz nach der Hälfte eines Marathons schon merkst, dass nicht mehr viel geht, dann denkst du auch unweigerlich ans Aufgeben. Meine Hauptmotivation (neben dem Gedanken, abends von meiner lieben Frau gepflegt zu werden) war die Tatsache, dass ich meinen 20. Marathon (also auch ein persönliches Jubiläum) nicht einfach abbrechen durfte. Mein nächstes Ziel: die Mainzer Landstr. bei Kilometer 31. Von dort waren es ja dann nur noch gut 11 Kilometer. Die könnte ich notfalls einfach gehen. Das klappte auch ganz gut und ich war unterwegs auf der längsten Geraden des Frankfurt-Marathons, die die Läufer wieder in die Innenstadt führt. Hier traten nun ansatzweise Krämpfe in den Oberschenkeln auf, die mich zum Gehen und teilweise sogar zum Dehnen zwangen.

Zwischen Kilometer 35 und 36 lief – oder soll ich lieber sagen – ging ich meinen langsamsten Abschnitt in 8:43 Min. Zur Belohnung gab es dann am Versorgungsstand (km 36) zwei Becher Cola und ein Stück Banane (wenn die Zeit nicht gut ist, dann versucht man ja wenigstens, das Startgeld in Naturalien wieder einzufahren). Zwischen Kilometer 38 und dem Ziel lief es trotz erneutem Krampfansatz (Kilometer 39) doch wieder besser. 3:16:20 Std. zeigte die Uhr an der 40er-Marke. Jetzt schöpfte ich wieder Hoffnung, dass ich unter 3:30 Std. bleiben würde.

Der Zieleinlauf auf dem roten Teppich in der Festhalle war wie in jedem Jahr wieder fantastisch, ich aber leider nicht mehr in der Lage, dies richtig zu geniessen. Meine Endzeit lag bei 3:27:46 Std. Nach Erhalt der Medaille ging es mir nicht so gut und ich war froh, als ich mich mit einer Suppe, einer Cola und einer Banane setzen konnte. Nachdem ich geduscht hatte, trafen Lutz (4:15:45 Std.) und Harald (5:01:29 Std.) auch ein. Grosses Lob an dieser Stelle an Harald, der diesmal – nach dem Ausstieg in Köln – nicht schon wieder vorzeitig den Lauf beenden wollte und sich fünf Stunden durch Frankfurt kämpfte.

Ich bin sehr stolz auf meine Leistung, da ich den bisher längsten und härtesten Kampf gegen meinen inneren Schweinehund gewonnen habe. Ich habe die Medaille und das ist es, was zählt! Nächstes Jahr will ich wieder schneller laufen, damit ich bei der hervorragenden Zielverpflegung nicht so lange anstehen muss und mehr „abgreifen kann. Man muss ja sehen, wo man bleibt.

Messemarathon Frankfurt – immer wieder ein Erlebnis!!!

www.frankfurt-marathon.com

  1. Jungs, ihr habt sehr gut in Frankfurt gekämpft!!
    Laufmonster sind eben auch Kampfläufer..–))
    Wenn wir ein Team sind, können wir auch mit
    der Mannschaft gewinnen: frei nach Tante Käthe..))
    als Analogie zu Tante Möller;
    Gruß
    Mike.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen