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4. Marathon Deutsche Weinstraße: Kölner sind überall zu Hause

040404-01.jpgNur 220 km von Köln entfernt und doch eine ganz andere Welt – so präsentiert sich für die Besucher in der Regel die Pfalz mit ihren ausladenden sanften Weinbergen und dem westlich steil aufragenden Pfälzer Wald. Das Klima angenehm mediterran, die Bewohner weltoffen und die Weindörfer heimelig… So weit die ungefähre Vorstellung für die Planung eines etwas anderen Frühjahrs-Marathons fernab der großen Metropolen und hohen Startgebühren. Der Internet-Auftritt ist auch überzeugend – also schnell angemeldet, denn das Kontingent von 1.000 Startplätzen soll laut deutlichem Hinweis umgehend ausgebucht sein (was sich relativ schnell bewahrheitete). Weiterhin ist noch ein Halbmarathon im Angebot, für den 1.300 Teilnehmer vorgesehen sind. Zudem gibt es ja auch schon beinahe traditionell nur alle zwei Jahre die Gelegenheit, hier zu laufen.

040404-00.jpgAm frühen Sonntagmorgen fielen dann Heerscharen von Fahrzeugen in die kleine Gemeinde Bockenheim an der Weinstraße ein. Die Helfer und Einweiser brachte dieser Ansturm jedoch nicht ins Schwitzen. Mit lässiger Routine lenkten sie die Verkehrsströme auf die vorgesehenen Parkplätze, die auch schon einmal direkt im Weinberg liegen konnten. Zu Fuß erreichte man in wenigen Minuten den großen Festplatz mit dem Marathonzelt, wo man sich auch eine halbe Stunde vor dem Start noch bequem die Unterlagen abholen konnte: eine familiäre, relaxte und damit völlig stressfreie Organisation machte es möglich.

040404-03.jpgPünktlich auf die Sekunde um 10 Uhr starteten die Marathonis und die Halbstreckler unter dem markanten Haus der Deutschen Weinstraße. Kurz vorher hatte man noch mit den einheimischen Teilnehmern gebabbelt, um den allerletzten Geheimnissen dieses Laufes auf die Spur zu kommen. Das erste war nur wenig überraschend: die Strecke ist tatsächlich nicht flach! Wenn die Veranstalter in den Ausschreibungen schon bereitwillig über „einige Steigungen“ berichten, sollte man auch als erfahrener Läufer vorgewarnt sein. Das zweite Geheimnis war eigentlich auch keines: „Mistwetter haben die heute wieder hier!“ Dazu genügte nur ein Blick in den Himmel, der sich stetig verdüsterte und auch unmittelbar nach dem Start bereits die ersten Tropfen preisgab. Dazu gesellte sich im offenen Gelände ein unangenehmer Gegenwind, der trotz guter Befestigung bedrohlich an der Start-Nummer zerrte. Um es kurz zu machen – nix war es mit angenehmem Klima in mediterranem Ambiente!

040404-05.jpgDafür gab es Hügel, Steigungen und Berge in Serie. Und Regen und Wind. Die Läufer erkämpften sich den herrlichen Panorama-Blick auf Bad Dürkheim kurz hinter Leistadt (ab km 17) redlich. Bis hier war schon mehr als die Hälfte der insgesamt ca. 350 Höhenmeter geschafft. Das machte sich auch schon etwas in den Beinen bemerkbar. Dank der Zuschauer in den Orten Bobenheim, Weisenheim, Herxheim (nachher war klar, warum die alle am Berg heißen) oder auch Leistadt, Grünstadt und Bad Dürkheim, wo die Läufer Fußgängerzonen passierten und teilweise einzeln und lautstark begrüßt wurden, steckte man die Anstrengungen gut weg.

040404-022.jpgHinter Bad Dürkheim bzw. zwischen Kilometer 21 und 26 gab es sogar ein fast flaches Teilstück, auf dem man Kraft für das letzte Drittel schöpfen konnte. Da die Strecke jetzt ein wenig weiter östlich Richtung Rheintal verlief und die Ausläufer der Bergrücken nicht mehr direkt „gekreuzt“ wurden, summierten sich die Steigungen im Leininger Land in Richtung Norden nicht mehr so stark wie in der ersten Hälfte. Trotzdem gab es auf dem Abschnitt von Kilometer 26 bis 30 nach Herxheim am Berg den insgesamt längsten Anstieg. Und als Belohnung direkt danach in Dackenheim den Riesling-Schwamm, den man in ein extra aufgestelltes Fass tauchen konnte, um sich mal ein wenig anders zu erfrischen.

An der 35 Kilometer-Marke schwenkten die Teilnehmer dann wieder auf den Hinweg ein, um nach der zweiten Durchquerung von Grünstadt und einer finalen Steigung hinter Asselheim auf den letzten beiden Kilometern mit sanftem Gefälle nach Bockenheim „zurückzurollen“. Das war eine Wohltat. Hier konnte man noch einmal richtig Gas geben und einen Schlußsprint hinlegen. Viele Zuschauer im Zielbereich und eine freundliche Moderation, die einen trotz relativ guter Marathon-Endzeit und Platzierung als „Halbmarathon-Finisher“ begrüßte, schafften es sogar, ein kurzes Lächeln hervorzuzaubern…

Fazit: unbedingt empfehlenswert, allerdings nicht für Marathon- oder Langstrecken-Anfänger.

Fotos und noch viel mehr: www.marathon-deutsche-weinstrasse.de

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