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Historischer Laufmonster-Doppelsieg beim letzten Menden-Marathon

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Tja, das hat es bisher wohl noch nicht gegeben!!! Zwei Laufmonster ganz vorne bei einem Marathon. Dazu noch beide aus der gleichen Stadt Dormagen. Und das beim vorerst letzten Marathon im sauerländischen Menden.

Mein Lauffreund Burkhard vom ansässigen Marathonclub Menden hatte mich im Vorfeld dazu bewegt, nochmal an diesem Event teilzunehmen und mit ihm zusammen die komplette Distanz zu laufen. Zunächst hatte ich ja nur den Halbmarathon auf meinem persönlichen Wettkampfzettel, aber es deutete sich aufgrund der geringen Anmeldezahl im Vorfeld bereits an, dass es diesmal wohl wirklich der letzte Marathon in Menden nach 32 Jahren sein würde. Und tatsächlich wurde vor dem Start das Ende dieser Traditionsveranstaltung (auf jeden Fall des Marathons) erklärt. Aufgrund der seit Jahren sinkenden Zahl an Startern (in diesem Jahr nur 38, beim Halbmaraton über 130), diesmal nicht zuletzt auch wegen der Terminüberschneidung mit dem nicht weit entfernt stattfindenden Vivawest-Marathon im Ruhrgebiet, erscheint eine Fortsetzung in den nächsten Jahren leider nicht möglich. Schade, hatte ich doch hier sogar mal einen Marathon gewonnen und insgesamt sechs gute Rennen absolviert.

Moritz traf ich an der Startlinie. Er wollte heute einen weiteren „Trainingsmarathon unter Wettkampfbedingungen“ im Rahmen seiner Vorbereitung auf die bald stattfindenden 100 km von Biel absolvieren. Im Schlepptau hatte er mit Stephan McGuire und Frederik Hartmann zwei weitere Kollegen vom TV Refrath. Kurz vor dem Start, der aufgrund einer Großbaustelle dieses Jahr in die Gartenstraße verlegt worden war und die Strecke somit zu Beginn leicht veränderte, wurde noch ein Geburtstagsständchen für einen Läufer des heimischen MCM gesungen und dann ging es auch pünktlich um 9 Uhr los. Einen ersthaften Konkurrenten zu Moritz auf den Sieg konnte ich nicht erkennen und vom Start weg liefen wir zu dritt (Moritz, Burkhard und ich) vorne weg.

Zunächst galt es wie immer zwei Runden durch die Mendener Innenstadt zu laufen, bevor es dann Richtung Norden auf der Fröndenberger Straße Richtung Schwittener Felder ging. Nach etwa zwei Kilometern war Moritz unser eingeschlagenes Tempo von 4:20-4:25 Min. zu langsam und er zog hinter dem Führungsfahrrad kontinuierlich davon. Wie bereits erwähnt, wollten Burkhard und ich heute zusammen laufen. Es war mit 25 Grad bereits recht warm. Hinzu kam ein zum Teil böiger Wind aus Südwesten, der uns noch in den Feldern später zu schaffen machen sollte. Immerhin sorgte er etwas für Erfrischung. Die Zeit war uns von Beginn an recht egal, denn so richtig gezielt hatten wir uns nicht vorbereitet und Bestzeiten waren auf dieser Strecke bei den heutigen Bedingungen sowieso nicht zu erwarten. Erstaunlich fand ich nur, dass uns aber auch keiner folgen wollte oder konnte. So liefen wir zunächst recht entspannt Richtung Norden und dann die erste Runde durch die Felder. Spätestens hier war klar, dass uns noch ordentlicher Gegenwind und Wärme erwartete. Ca. alle 5 KM gab es Getränke, die wir auch reichlich zu uns nahmen. Die Halbmarathonmarke nahmen wir bei ca. 1:33:30 Min. Da war uns nach einem Wendepunkt Moritz bereits locker laufend mehr als einen Kilometer voraus entgegen gekommen. Als es ab km 23 an der Hönne entlang ging, musste Burkhard sein Tempo stark reduzieren. Seine Achillessehne schmerzte und zunehmend bekam er auch Probleme im Oberschenkel. Er schleppte sich tapfer weiter. Ich lief zeitweise einige Meter voraus, aber letztlich bestritten wir einen Großteil der zweiten Schleife durch die Felder noch zusammen.

Ich persönlich fühlte mich bis dahin noch wirklich gut. Das Tempo war noch immer schneller als 5 Minuten im Schnitt, trotz Burkhards Verletzung. Die nächsten Verfolger kamen uns entgegen und waren somit weit von uns entfernt. Es galt nur noch ins Ziel zu kommen. Bei km 34 meinte Burkhard mich dann ziehen lassen zu wollen und ich zog das Tempo etwas an, in der Hoffnung, dass er die letzten Abschnitte noch halbwegs ins Ziel bringen würde. Jeder weiß, wie anstrengend und lang die letzten acht Kilometer bei einem Marathon und das bei Gegenwind werden können. Und das merkte auch ich. Trotz zusätzlicher Iso-Energie konnte ich nicht mehr stark forcieren. War ja auch eigentlich nicht notwendig, aber so richtig langsam laufen wollte bzw. kann ich auch nicht. Kraft war aber auch nicht mehr viel da. Nadia und ihre Mutter (einige der wenigen Zuschauer) munterten mich bei km 37 nochmal auf. Die Schlusstrecke entlang der Hönne Richtung Süden in die Mendener Innenstadt wurde für mich doch nochmal anstrengend. Wasserbecher auf Wasserbecher schüttete ich mir über den Kopf. Der Gegenwind war lästig, aber doch auch etwas erfrischend. Auf der Brücke über die Bahn etwa einen Kilometer vor dem Ziel wollte bzw. musste ich dann kurz gehen. Egal, ich kannte die Strecke aus den Vorjahren.

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Das Ziel war in Reichweite. Eine letzte Linkskurve und es ging auf die Zielgerade. In 3:13:54 Std. finishte ich schließlich meinen sechsten Menden-Marathon. Das war zwar für mich hier die langsamste Endzeit, aber Platz zwei gesamt und Erster der AK werte ich (auch bei den gegebenen Bedingungen) als vollen Erfolg. Moritz war bereits seit einer Ewigkeit von mehr als zwanzig Minuten im Ziel (2:53:38), wirkte schon total erholt und konnte damit in kürzester Zeit nach dem Marathon in Windhagen den nächsten Marathonsieg feiern. Eine super Leistung! Freund Burkhard kam dann als Dritter in 3:20:43 Min. rein und konnte als Institution des MCM und auch Sieger in der Vergangenheit nochmal einen Podestplatz (nebenbei auch Sieger der AK 50) bei seinem 65. Marathonstart erreichen. Ganz stark, Burkhard! Die Refrather Frederik und Stephan belegten die guten Plätze 5 und 6, womit die Mannschaftswertung ganz klar an den TV Refrath vor dem MCM ging.

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Von der anschließenden Siegerehrung durfte nahezu jeder Starter einen Pokal mit nach Hause nehmen. Das war übrigens fast immer so. Ich weiß nicht, wo ich die Dinger lassen soll und ob ich diese Blechkelche überhaupt mag, aber ohne den Menden-Marathon werde ich zukünftig sowieso viel weniger dieser „Geräte“ bekommen. Ja, es klingt ein wenig Wehmut schon jetzt in diesen letzten Zeilen. Wieder ein traditioneller Lauf, der begraben wird. Bleibt zu hoffen, dass der Marathonclub Menden ein neues Konzept mit einem schönen Lauf in Zukunft (weiterhin der Halbmarathon oder einen 10 KM-Lauf in der City?) realisieren wird. Ich war froh, dass ich dabei war und sogar mit meinen Freunden Moritz und Burkhard zu dritt bei diesem historischen, in meiner „Laufkarriere“ somit unvergesslichen Event auf dem Treppchen stehen konnte.

Nach den zuletzt starken Ergebnissen der Laufmonster jetzt auch noch zwei dieser Spezies ganz oben bei einem Marathon…

4 Kommentare zu „Historischer Laufmonster-Doppelsieg beim letzten Menden-Marathon“

  1. Schöner Erfolg und schöner Bericht. Harald, dir kann man die Strapazen deutlich ansehen. Gute Erholung bzw gutes Tapering. Moritz, Viel Erfolg in Biel. Ich bin sehr gespannt was Du da wieder raushauen wirst.
    Daniel

  2. Hallo Harald,

    sehr schöner Bericht. Da haben wir dem Menden-Marathon doch zum Abschluss einen schönen Laufmonster-Doppelsieg beschert (auch wenn ich aus Mannschaftsgründen unter reiner TV Refrath-Flagge unterwegs war).

    Es ist auch für mich der größte Blechtopf, den ich bisher gewinnen durfte. Wohin damit, das weiß ich auch noch nicht. Der passt ja nicht mal in einen normalen Regalboden…

    Unabhängig von der Klärung dieser Frage werde ich den Menden Marathon in guter Erinnerung behalten.

  3. Hallo Harald,

    ein sehr schöner und stimmungsvoller Bericht. Nochmal einen herzlichen Glückwunsch an euch Beide. Schade, dass so ein schöner Berglauf nicht genug Teilnehmer findet.
    Gute Erholung
    Sabine

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