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Köln Marathon – der Dritte und mit kölscher Bestzeit

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Meinen Entschluss, meinen dritten Anlauf auf den Köln Marathon zu nehmen, habe ich, so wie alle anderen Mercure-Monster sehr früh im Jahr (oder war es noch letztes Jahr?) fassen müssen. Doch wollte ich endlich mal wieder in Kölle den Marathon laufen und gleichzeitig ein Teil des Laufmonster Mercure Hotel Charity Teams sein. Wer, so wie ich, die ständig sinkenden Teilnehmerzahlen auf der Marathondistanz bemängelt bzw. bedauert, und hierfür auch den Halbmarathon als einen der Gründe hervorhebt, der muss eigentlich die volle Strecke unter die Sohlen nehmen. Schließlich heißt die Veranstaltung Köln Marathon und dies soll noch lange so bleiben.

Mein letzter Stadtmarathon lag nun über vier Jahre zurück (Mannheim 2010), aber dieses Jahr wollte ich es endlich mal wieder wissen, wie sich 42,195 km anfühlen. So habe ich im Sommer die Umfänge und Distanzen gesteigert und es lief jede Woche etwas besser. Die kleineren Achillessehnen- und Oberschenkel-Wehwehchen versuchte ich so gut es ging zu ignorieren.

In der Woche vor dem Marathon war ich voller Vorfreude und kontrollierte mehrmals täglich verschieden Wettervorhersagen, dann ich hasse es im Regen zu laufen. Aber jedes mal begrüßte mich die Sonne. Also nahezu beste Aussichten für den Race-Day.

Am Sonntag in Deutz haben sich die Marathon Monster schnell gefunden. Die Stimmung auf dem Ottoplatz war super. Leider waren einige von uns nicht so gut durchs Jahr gekommen und haben daher ihre Ambitionen so weit runter geschraubt, dass ein Anfangstempo von 5min/km von keinem außer mir angepeilt wurde. Das angestrebte erhöhte „Trainingstempo“ von Manuel und Moritz ist aber auch nicht wirklich meins.

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Also alleine in den Startblock und auf das eigene Tempogefühl, die GPS Uhr und die Tempomacher vertrauen. Bei ca. km 1,5 überholen mich die 3:30 h Ballons. Aber sie sind viel zu schnell (ca. 4:45 bis 4:50 min/km). Ich und viele meiner Mitstreiter schließen sich klugerweise nicht an und machen angeführt vom erfahrenen Marathoni Thomas Kühnen unsere eigene sub 3:30 h Gruppe auf. So verlaufen die ersten 10 km wie im Fluge und am Neumarkt überholen wir die Ballons wieder.

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Ich fühle mich super und merke kaum, wie die Kilometer verfliegen. In unserer Gruppe haben alle noch Luft zum Quatschen und so werden ein paar Erfahrungen ausgetauscht. Immer an unserer Seite ist Joshua Höll, der mit noch gerade 17 (!) Jahren sein Debüt auf der Königsdistanz des Straßenlaufs gibt. Thomas verspricht, uns beide unter 3:30 h zu ziehen. Verlockend und ständig im Bereich des Möglichen.

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Am Holunder werden wir toll empfangen und ich bekomme einen riesen Schub. Ich würde gerne schneller laufen, lasse es aber bleiben, da sich solche Tempoverschärfungen bisher bei mir immer übel gerächt haben. Die BuZ Ballons haben uns wieder eingeholt. Die verbleibende Gruppe rund um die Ballons ist überschaubarer geworden. In Nippes bei km 30 ereilt immer mehr Läufer der Mann mit dem Hammer und die Gruppe reduziert sich binnen der nächsten zwei km auf unter 10 Läufer.

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Die Tempohasen schauen sich um und fragen fast jeden, was noch geht. Jetzt will ich meine Bestzeit aus 2007 (Frankfurt 3:27:59) angreifen. So hält einer der beiden BuZ-Läufer das Tempo hoch und wir gehen mit drei oder vier Läufern (eine Läuferin) auf der Riehlerstraße in die Schlussoffensive. Thomas und Joshua sind nicht dabei. Schade, aber nachher habe ich erfahren, dass Joshua in Nippes etwas schwächelte, die beiden aber mit vereinten Kräften das Ziel in sub 3:30 h erreicht haben.

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Wir motivieren uns gegenseitig und biegen am Ebertplatz auf die Ringe. Leider ereilt mich auf Höhe des Eigelsteins der erste kleine Wadenkrampf. Also doch. Ich muss meinen (fast) persönlichen BuZ ziehen lassen und besinne mich auf Schadensbegrenzung. Bei km 40 habe ich genau 3 h 18 min. auf der Uhr. Also 2,2 km in unter 10 Minuten: Keine Chance! Aber 3:30 sollten weiterhin möglich sein. Und so kommt es auch.

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Ich erreiche das Ziel in 3:29:09. Ich freue mich riesig über meine Finishermedaille, klatsche mit dem Zugläufer ab und bedanke mich artig für die Unterstützung auf den letzten Kilometern. Danach begebe mich in das Verpflegungsdorf.

Hier merke ich, das irgendwas anders ist, als nach meinen anderen Marathons. Die Beine schmerzen viel weniger (kaum), der Kreislauf spielt nicht verrückt und auch der Appetit ist in nicht unerheblichem Maße vorhanden. Sonst habe ich oft alle Verführungen im Nachzielbereich links liegenlassen, weil sich mein Magen schon beim Gedanken an jegliche feste Nahrung umgedreht hatte.

Da ich aber kaum ein bekanntes Gesicht treffe, hole ich nach vier Reissdorf Alkoholfrei meinen Kleiderbeutel und mach mich total zufrieden auf den kurzen Heimweg. Einen Abstecher zum Holunder musste ich leider ausfallen lassen. Verspreche aber mein Kommen im nächsten Jahr. Dann aber hoffentlich wieder mit mehr erfolgreichen Laufmonstern über den vollen Marathon.

Vielen Dank an meinen Bruder für die super Betreuung. Danke an Ronja, die auf der Aachener Straßen mit Powergels aushelfen konnte, da meine eigene Verpflegung irgendwo verschollen war. Und danke an Thomas für das Tempo von km 2 bis 32. Kaum ein Kilometer schneller als 4:50 min. und keiner langsamer als 5:05 min. Das war echt klasse.

Fotos: Thorsten Fink & Winfried Schommers

Alle Fotos von Annette Methner & Kai Engelhardt, Winfried Schommers & Thorsten Fink

6 Kommentare zu „Köln Marathon – der Dritte und mit kölscher Bestzeit“

  1. Hallo Daniel,
    hier noch mal mein persönlicher Glückwunsch zu Deiner tollen Leistung! Hatte ich aber fast so erwartet, wie ich Dich kenne. Nun scheinst Du (nach den Nachziel Erfahrungen) langsam zum erfahrenen Marathonläufer zu werden und solltest vielleicht beim nächsten mal tatsächlich die 3:25 h anpeilen :)
    Gute Regeneration!
    Manuel

  2. Hallo Daniel,

    auch von mir noch herzlichen Glückwunsch zur tollen Leistung. Würde auch gerne mal wieder in Kölle den ganzen Marathon laufen. Vielleicht werden die Knochen ja wieder besser.
    Bis die Tage!
    Harald

  3. Hallo Daniel, ein gutes Körpergefühl nach Zieleinlauf hört sich gut an! Jetzt nur noch eine lockere Runde Austraben und schon steht dem ersten Ultra nichts mehr im Weg ;-)
    Super Renneinteilung! Beste Grüße
    Katja

  4. Hallo Daniel,
    herzlichen Glückwunsch zu Deinem perfekten Lauf und super Ergebnis. Ich wünsche Dir gute Erholung und freue mich auf Deinen persönlichen Bericht beim nächsten Stammtisch.
    Bis dahin erhol Dich gut
    Christiane.

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