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Monte Sophia XII ohne Bremsen: Christiane glänzt mit Platz 3

201008245.jpg Ein Bilderbuchtag für die Laufmonster: Christiane finishte beim Berglauf-Klassiker in Niederzier in sehr starken 2:24:59 h als Dritte der Damenkonkurrenz, zudem als Zweite ihrer AK. Damit war sie fast zehn (!) Minuten schneller als im Vorjahr. Mit strahlenden Augen konnte sie die reichlich aufgehäuften Sachpreise einsacken. Sabine war ebenso top aufgelegt: Mit 2:34:47 h Dritte ihrer Altersklasse und 13. im Gesamtklassement. Dafür gab es als Sachpreis den „Waschlappen“. Immerhin, andere gingen leer aus.

Bei unseren Damen zahlt sich nun das nachhaltige Lauftraining auf dem „Simulator“, der heimischen Profilrunde im Kölner Stadtwald, aber auch die gewonnene Wettkampfhärte aus diversen vorbereitenden Bergläufen im In- und Ausland, aus. Christiane zuletzt im Sengbachtal, Sabine im „Trainingslager“ in Kärnten. Zudem laufen Profis ihre Strecken im Vorfeld schon einmal ab, mit oder ohne Bremsen.

Nicht zu vergessen, dass auch unsere Verena an diesem Tag, zwar nicht als Laufmonster, mit einem Platz 3 in ihrer Altersklasse ebenfalls „abräumen“ durfte.

Was machten die Herren Laufmonster? Nun ja, der eine „kackte ab“ und der andere, unser „Bauarbeiter“ Michael Pörsch zeigte sich im Ziel sichtlich zufrieden. Immerhin lief er „aus dem Stand“ – also untrainiert – in 2:26:24 h als 16. der AK 40 (69. der Gesamtwertung) das RWE-Kunstwerk ab.

Am „Cäsar“ (also dem „Dach“ des Monte) ereigneten sich an diesem Tag die Legenden, die noch in Jahren stammtischfähig sind. Zunächst sicherte ich mir nach einem „Hungerast“ bei km 16 noch das gepunktete Bergtrikot für die Laufmonsterwertung, um dann ein paar Meter weiter – wohl nach zu üppigem Zuschlagen an den vorangegangenen Verpflegungsständen – wegen eines „körperlichen Blackouts“ unterbrechen zu müssen. Die Ereignisse überschlugen sich nun: Inzwischen schloss Micha am „Cäsar“ zu Christiane auf. Gemeinsam ging es bergrunter, vorbei am „Spaziergänger“ mit dem gepunkteten Trikot. Christiane war aber heute nicht zu stoppen, schneller als jede Bremse. So musste „Hase“ Michael wenige Kilometer vor dem Ziel denn auch ablassen. Christiane gebührte damit zusätzlich die Ehre, schnellstes Laufmonster in diesem Rennen gewesen zu sein.

Der Verpflegungsstand bei ca. km 22 sollte zunächst meine Heimat werden. Nun schoss auch Sabine vorbei, rasant. Ich zog meine Schuhe aus und schielte auf den „Besenwagen“, nahm mir eine „Auszeit“. Frust machte sich breit, dass der Besenwagen wohl erst bei Einbruch der Dunkelheit die Tränke im Vereinsheim erreichen dürfte, andererseits dass sechs Kilometer doch ganz schön lang sein könnten. So entschloss ich mich für das kleinere Übel, zu einem „Intervaltraining“ mit abschließenden 1.500 Meter Sprint Richtung Ziel. Dort wurde ich, der „Vermisste“, denn auch von unseren Finishern herzlich besorgt in Empfang genommen.

Immerhin: Bei meinem nunmehr 10. Start in Niederzier konnte ich erstmals entspannt bergab die „schöne Landschaft“ in der Abendsonne genießen. Wirklich schön! Nach mir sollten dann doch tatsächlich noch weitere 60 Starter finishen.

Die Laufmonster-Crew zeigte sich im After-Run-Modus wieder einmal ganz groß: Sozusagen mit uns schlossen die Stammeler so gegen 22 Uhr ihr Vereinsheim ab. Ich meine, die hätten auch kein Flaschenbier mehr gehabt. Jetzt kam die große Stunde des „Kutschers“: In stockfinsterer Nacht (wo hatte er eigentlich geparkt?), zerlegte Micha seinen VW-Passat, damit mein sperriges Fahrrad, Christiane und ich dort Platz finden konnten. Anschließend führte uns eine Odyssee („Hier kenn ich mich aus und die Bulle!“) über das nachtschwarze „platte Land“, durch mir bis dahin teilweise unbekannte Dörfer, auf „Reserve fahrend“ und auf der Suche nach Tankstellen mit Apothekenpreisen, nach einer gefühlten Stunde Fahrzeit endlich zum Bahnhof in Horrem: Da wartete bereits die S-Bahn, so dass uns mit Blick auf die geöffnete Bahnhofsgaststätte ein abschließendes gemeinsames Bier auf die Höhen und Tiefen des Tages nicht mehr vergönnt sein sollte.

Was gab es sonst noch an diesem spätsommerlichen Samstag: Eine Siegerehrung, die mangels geeigneter Beschallung durstige Laufmonster nicht so richtig erreichte… Es gewann bei den Herren im Übrigen in einem in der Spitze sehr gut besetzten Rennen (neun Starter finishten unter der magischen Zeit von zwei Stunden), der für die alkoholfreien Erdingertrinker startende Iwan Theunissen in 1:49:33 h, vor Frank Hardenack (Neuenkleusheim) in 1:49:51 h und Lukas Raßmanns (Dürener TV 1847) in 1:50:14 h. Bei den Damen hatte die vereinslose Katja Backhaus mit 2:20:26 die Nase vorn, vor Michaela Kirchner vom SG Zons mit 2:23:44 und auf Platz 3 eben unsere Christiane.

Einen großen und herzlichen Dank an den TV Huchem-Stammeln für diese Veranstaltung: Wieder einmal toll organisiert, mit viel Herzblut und großem Engagement der Aktiven, familiär. Ich komme gern wieder, notfalls auch als Spaziergänger.

7 Kommentare zu „Monte Sophia XII ohne Bremsen: Christiane glänzt mit Platz 3“

  1. „Der Berg der Holländer!!!“ Was ist Alpe d´Huez dagegen? Und welche Dramen sich am Monte abspielen, können nicht anschaulicher beschrieben werden als von unserem Guido. Super! Welch Höhen und Tiefen musste dieser Mann an diesem Tag mental und körperlich ertragen! Auch die „dritte Halbzeit“ scheint ja äußerst spannend und erfolgreich gewesen zu sein. Hauptsache die Punkte betrafen nur das Bergtrikot und nicht eine Akte im Norden Deutschlands. Vielleicht sollte ich in die Zonser Strecke noch ein paar Deichanstiege einbauen. Da gibt`s übrigens an der Strecke auch eine Pommesbude gegen den Hungerast und nach dem Rennen …. is klar!
    Gute Erholung! Super Bericht! Und nochmals Glückwunsch und Hut ab vor den Leistungen aller Monster!
    Harald

  2. Großartig geschrieben – man merkt in jeder Zeile die Qual, nicht zeitnah an die Tränke zu gelangen. Mitfühlend hat es mich geschmerzt zu lesen, was der Südstadt-Holländer durchleben musste! Aber schön zu wissen, dass man auch am Tresen immer eine top-motivierte Monster-Truppe vorfindet!!!!!
    Daniel G., der weiße Afrikaner!

  3. Hallo Guido, du bist mir ja ein Bergspezialist! Eine sehr unterhaltsame Berichterstattung! Zum Glück ist das Höhenprofil beim Köln Marathon nicht ganz so heftig… Gute Erholung und ganz liebe Grüße an alle Laufmonster
    Katja

  4. ENDLICH!!!!!!

    ….wieder mal ein brillianter Beitrag aus der Feder des Meisters.
    Ich beantrage eine zumindest monatlich erscheinende Kolumne auf dieser Seite:
    „GUIDO’S BUNTE LAUFWELT“

    Mal im Ernst, was machst Du noch beim LVR???

    Hat mal wieder alles richtig Spaß gemacht:
    das Laufen, das Saufen, das Kutschieren und das Lesen!

    Viele Grüße aus den Schützengräben der Westkarpaten

    Micha

  5. Die Idee mit der Kolumne finde ich super – würde unsere HP enorm bereichern! So wird das auch was mit den 10 HM im Jahr und falls mal kein Lauf ansteht, gibt es sicher noch andere Themen wie richtiges Schuhwerk oder Bekleidung ;-)
    LG Sabine

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