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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Kieler Wochenende: nach Königsallee nun auch Königsweg

20110902001.jpgEine zufällige Aneinanderreihung von Einzelsymbolen etwa nur, die sich nach 500 km Fahrt vorfanden an der Ostseeküste oder sollte sich eine Botschaft finden lassen? Nach Kiel im Norden startete nämlich zunächst die fünfköpfige Laufmonsterdelegation am vergangenen Freitagmorgen, um endlich einmal im hohen Norden auch als Mannschaft Präsenz zu zeigen und Daniel, dem sonst so einsamen Nordlichtmonster, mannschaftliches Geleit zu gewähren beim 10 km-Lauf rund um den Holtenauer Leuchtturm in Kiel.

20110903012.jpgJedenfalls gestaltete sich die Hinfahrt in den Norden ziemlich zügig und sehr unterhaltsam in Manus Ford Kombi, in welchem Guido, Manfred und ich es uns hinten bequem gemacht hatten, während Harald I, genannt Harry, auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Beim Beziehen des Wochenend-Laufmonster-Dorfes namens Hostal Peanuts dann kamen sie sodann auf die vielen Winke mit dem Zaunpfahl: Hostal Peanuts ausgerechnet in der Harriesstrasse Ecke Königsweg. Ganz in der Nähe vom Hafenrestaurant „Blauer Engel“ noch dazu doppelte Kai: Schweden-Kai und der Norwegen-Kai, wo ziemlich gigantische 400-Meter-Fähren Fahrt aufnehmen, um noch weiter nach oben zu rollen.

20110902999.JPGNach dem grandiosen Sieg der Mannschaftswertung beim Düsseldorf-Marathon auf der Königsallee im Vorjahr konnte all dies nur eine Bedeutung für die Laufmonster haben: es würde wieder einmal Harry sein und diesmal endlich würde es der Königsweg werden. Ob gefühlter halber Norweger (die vielen Urlaube als Kind und Jugendlicher nach Norwegen…) oder aber als ganz und gar nicht alter M40-Schwede würde er wieder einmal mit kühlen Kopf und sicherem Schritt den schnellen Daniel und den ebenso schnellen Manuel hinten absichern und den Sack zu machen. Der Weg führt nun einmal selbst im hohen Norden für die Laufmonster nach oben und spätestens bei der Wertung des schnellsten Dreier-Teams ist mit Laufmonstern überall auf diesem Globus zu rechnen. Diese Botschaft kam auch bei den Kieler Sportskameraden rund um den Ausrichterverein Tus Holtenau ziemlich eindrucksvoll an. Der Sieg der Mannschaftswertung war somit nur folgerichtig.

20110902004.jpgDas war aber bei weitem nicht alles, denn das Podest der M35-Sieger sah einen fast schon brüderlichen Auftritt von Daniel und Manuel. Daniel lief in beeindruckenden 34:27 Minuten einen bärenstarken 5. Platz im Gesamtklassement ganz dicht gefolgt von Manuel, der ebenfalls in exzellenten starken 34:57 Minuten die zwei Rundkurse à 5 Kilometer um den Leuchtturm beenden konnte. Die Leistungen sind angesichts der Siegerzeit von 31:57 Minuten und eines zweimal zu bewältigenden steilen Anstiegs von ca. 150 Metern nicht hoch genug einzuschätzen.

20110902006.jpgDer Anstieg wurde übrigens von unserem Kenner der Nippeser Alpen, Guido, kurzerhand in „Monte Kieler“ oder „Kieler Mandjaro“ umgetauft. Für Daniel und Manuel gab es den wohlverdienten Lohn: Platz 1 und 2 der M35-Wertung wurden brüderlich geteilt und der Jüngere der Brüder, Daniel, bekam selbstverständlich den Vortritt. Und wie auch schon in Düsseldorf waren die Laufmonster erneut mit zwei Teams ausgeschwärmt zur regelrechten Monster-Invasion in der Gegend um das gemütliche Vereinsheim des kleinen TuS Holtenau.

„Los Harry, hol schon mal ein paar Läufer ein und sieh zu, dass zumindest die 38 steht! Ich habe wieder einmal die Wade kaputt. Ich werde sehen, dass wir wieder wie in Düsseldorf mit zwei kompletten Teams finishen und du steigst mit den beiden auf das Siegerpodest. Das ist Königsweg, denn wenn ich schon hinterherhinke, dann aber auch richtigerweise ohne anschließende Mätzchen um Pokal. Diesmal machen wir es richtig: wir nehmen drei verschiedene Pokale mit.

20110902007.jpgDaniel und Guido für die ersten Plätze der Altersklassen M35 und M55, und Du bekommst endlich Deinen wohlverdienten Pokal für den Sieg der Mannschaftswertung. Pokale sind nun einmal keine Peanuts, denn sie beherbergen fast immer eine ziemlich rege Erinnerung an einen angenehmen oder manchmal vielleicht auch einen denkwürdigen Augenblick.“

20110902008.jpgSo in etwa waren meine Gedanken während der zwei schmerzvollen Runden, als ich im Ziel erfuhr, dass Harald I in 38:29 auf dem 20. des Gesamtklassements das Ziel erreicht hatte. Im Team II hatte sich bei Guido das viele Höhentraining auf dem famosen Herkulesberg der Nippeser Schweiz ausgezahlt. Nur knapp verfehlte er die 41er Zeit, als er kurz nach meiner Wenigkeit in 42:01 Minuten diesen schönen Lauf beendete. Und kein geringerer als der Dauerläufer Manfred Claassen konnte das Team Laufmonster II komplettieren. Er musste allerdings einem Widersacher in der Altersklassenwertung den Vortritt lassen, als er in runden 45:46 Minuten als 152. der Gesamtwertung ins Ziel kam und hierfür immerhin mit dem zweiten Platz der M70 belohnt wurde.

20110903006.jpgDas alles musste zunächst einmal gefeiert werden. Und so ging es kurze Zeit später zu Daniel nach Hause, wo bereits das Flensburger wartete. Trotz der Strapazen unterhielten wir uns sehr angeregt über spannende Themen wie Zuckerfest, Bergfest, Suppenhühner, Heiermänner oder Notopfer. Ich musste Manfred erklären, weshalb ich regelrecht traumeelisiert war und nur deshalb keinen transformierten Flüssigzucker in Form von Flens zu mir nehmen konnte und nicht etwa, weil ich mich im Fastenkalender vertan hatte. Zu meinem Leidwesen konnte ich Manfred keine wertvollen Insiderinfos über das Zuckerfest oder den freiwilligen Verzicht in Form des Fastens geben.

20110903009.jpgÄhnlich bitter war es auch, was Laufen anbetraf. Während ich humpelte, haderte und schimpfte wie ein Scheng, galt für Manni: er läuft, und läuft und läuft. Unabhängig von Zeit oder Lebensalter, am besten ist es so oder so wenn gilt: es rollt, es geht bergauf oder aber es läuft einfach. Mit Guido philosophierte ich sehr viel um das neue Prestigeprojekt am holländischen Ijsselmeer, wo eines Tages vielleicht im kilometerlangen Wattenmeer endlich der langersehnte 2.000er Gipfel herausragt. Dann hat Guido endlich auch am Ijsselmeer vollwertigen Ersatz für die Nippeser Alpen, wenn er mal einen Urlaub in der ehemaligen Heimat von vor 1967 einlegen wollen sollte.

„Oranje Boven heißt das doch, oder Guido? Guck mal hier auf diesem Tucker hier der uns hinaus aus der Förde an die Ostsee bringt, ist alles auf den Kopf gestellt: Oranje Onder (unten) und die Nationalfarben nicht Rot-Weiß-Blau, sondern umgekehrt.“

20110903005.jpgAber während der ganzen Fahrt stellte sich zu meiner Beruhigung fest:
– Insel-Rügen machen dem Daniel ziemlich lange und flotte Beine
– einfach noch immer phänoManuel der Typ: ob am Steuer, oder in der Mannschaftswertung
– Wohl dem, der einen Fels Harry in der Brandung der Harriesstr. hat
– ein gestandener Niederland-Rheinländer ist so leicht weder unter Wasser zu bringen noch auf den Kopf zu stellen
– PhänoManni: er läuft, läuft und läuft und säuft nicht ab (im wahrsten Sinne des Wortes)

20110903001.jpgFür die Laufmonsterannalen gilt: das hier war der Anfang. Am Anfang war der Sport. Und dann kam der Ort. Und die Laufmonster sahen, dass der Sport gut war. Und dann kam der Ort und danach die anderen Orte. Und schließlich kam das Wort: das Ehrenwort, Machtwort und vielleicht auch das ein oder andere Schimpfwort. Und die Laufmonster sahen, wofür das Wort gut war…

Ehrenwort: das hier war ein ziemlich gelungener Anfang. Mitmachen war Ehrensache.

Fortsetzung folgt… das Phantomonster/Schäng

www.tus-holtenau.de

Ergebnisse: http://results.davengo.com/?event=4dc236391f756ffd58615349

Fotos von (und mit) Manni: www.pixum.de/slide/5832189

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  1. Ein passender Schäng-Beitrag einer grandiosen Fahrt. Da hat alles mitgespielt. Kaum zu toppen. Und nebenbei noch Podiumsplätze eingefahren. Das muss wiederholt werden. Wenn möglich mit erweiterter Mannschaft.

  2. Ihr habt Recht.. wiedermal einmalig der Bericht von dir, Schäng! ;) Danke dir.. Danke Euch nochmal recht herzlich für dieses schöne Wochenende, bei dem unter anderem auch mein Zwerchfell mal wieder ordentlich gefordert und trainiert wurde! ;)

    VG Daniel

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