laufmonster.de

Laufmonster.de

Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Vom Schicksal des Thomas D. bis nach Vilkerath (zum Sieg)

20110626401.jpgUm 8:00 Uhr am letzten Junisonntag ging es endlich einmal zum traditionellen 12 Stundenlauf nach Brühl, wo Veranstalter Frank Belz, der sich mit seinen Helfern hoffentlich möglichst bald erfolgreich um die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften im 100 km-Straßenlauf bewirbt, eine Top-Veranstaltung auf die Brühler Straßen und um den Schloßpark gezaubert hat.

20110626406.jpg20110626404.jpgDie Fotos zeigen die seit Jahren regional bekannten Brühler A-Kader-Athleten Andre Schieffer, Dirk (Geppi) Gebhardt (Bestzeit 33:39 min., nicht über 5km!) und den immer freundlichen Willi Mörsch (analoge Team-Meldung erfolgt auch alljährlich zum Pulheimer Staffelmarathon). Der Brühler TV hat an diesem Sonntag mindestens drei Mannschaftstitel gewonnen: Mixed, Frauen und Männer (mit über einer Stunde Vorsprung!). Ich glaube auch noch eine Jugendwertung, nagelt mich aber nicht fest.

20110626402.jpgDaß eigentliche Drama (Lama wie damals bei Rudi Völler und dem Holländer Frank Rijkaard, sorry Guido), spielte sich aber auf der Strecke der ca. 60 Einzelstarter ab, wo Thomas Dogen, unser allseits beliebter Laufmonster-Hero aus Wesseling (gemeldet noch für seinen Einmann-Betrieb Tippelbrüder Bonn) bis weit über die 11 Stunden-Marke noch in Führung lag.

20110626403.jpgDer Vorsprung auf die Verfolger betrug 17, 26 und 34 Minuten. Nach Problemen zur Mitte des Rennens entschied er sich, nach mehreren Minuten im Walkingtempo und nach Schmerzen das Rennen nach 11:40 h zu beenden (mit 107,5 km auf der 2,5km-Runde!). Den ersten und vieleicht auch den zweiten Platz sicher verloren zu haben, ging er dann zum Duschen (mit WARMEM WASSER) und mußte mit ansehen, wie der ehemals Viertplatzierte Jan Otto (Jahrgang 1977) nach ca. 11:58:50 h das Ziel erreichte, um mit allerletzter Kraft bereits torkelnd (seine Betreuer hatten ihn im Auge) die letzten 73 Meter (!) auf der Brühler Bahn im Stadion zurückzulegen. Thomas Dogen war somit nach über 11 Stunden Führung im letzten Moment auf Platz 4 zurückgefallen, mit lediglich 73 Metern Rückstand. Glückwunsch an Jan Otto und seine Betreuer vom SC Marburg.

Es siegte der aus Genk stammende Belgier Edwin Lenarts (Jahrgang 1966) mit über 111 km vor dem 55 jährigen Peter Suijkerwuijk (SV Diomedon NL). Was mal wieder zeigt, was 55 jährige Niederländer (Guido, Du auch mal?) auf der Ultrastrecke leisten können. Das einzige, was bei dieser perfekten Veranstaltung fehlte, war der Schlüssel des Hydranten für die fahrbare Dusche auf der Hebebühne in der Brühler Innenstadt. Frank, „irgendwann mußt du nach Biel“ ist falsch. Hol die DM über 100 km Straße nach Brühl und ich melde mich sofort an.

Um 9:45 Uhr fuhr ich dann auf der A4 Richtung Vilkerath (Ausfahrt Overath) wo ich im Rahmen des 1. Viertelmarathons über die Achtelmarathondistanz an den Start ging. Auf dem Weg dorthin, als ich die Ausfahrt Refrath sah, dachte ich, warum läufst Du heute in Jochens Revier? Hetzt der mir doch die Ireks und Warkentins auf den Hals. Ich wäre verraten und verkauft gewesen. Sie waren an diesem Sonntag aber beim Kölner Stadionlauf sehr erfolgreich am Start.

20110626405.jpgDie Geschichte zum Achtelmarathon ist schnell erzählt und muß nicht künstlich aufgeblasen werden, da ich schon am Start keine superschnellen, zumindest mir bekannten, Läufer gesichtet habe. Jolanta Basinski (TV Refrath) lief am Anfang noch neben mir und Damen im Refrather Trikot sind nicht zu verachten. Es gab 2010 beim Pulheimer Staffelmarathon z.B. eine Refratherin, die mich überholt hatte. Jolanta sagte mir nach dem Lauf, dass Sie sich im Rennverlauf auf den sicheren 3. Platz konzentriert hatte. Ich lief ab km 1 ein einsames, sicheres Rennen in Führung liegend nach Hause und finishte in ca. 19:30 min. mit vier (2 nach links in die Zuschauer, 2 nach rechts) „La Ola Wellen“ unter der (wie immer) professionellen Moderation von Jochen Baumhof. Weiß einer, wann Jochen das letzte mal nicht gut informiert moderiert hat? Ich nicht, der Mann kommt einfach vom Fach. Eine super tolle Stimmung war das an der Strecke. Ich versuche, nächstes Jahr wieder zu kommen.

Auf Platz 2 und 3 liefen Jörg Wirth und Ralf Basten ins Ziel. Die Damenkonkurenz entschied Barbara Vinzantz knapp vor Regina Brassat und der charmanten Jolanta Basinski für sich. Ergebnisse des Viertelmarathons

Damen

1. Christl Viebahn
2. Annette Geiken (LG RWE Power)
2. Patricia Linderhauf

Männer

1. Maciek Miereczko (FV Erftstadt)
2. Detlef Jahner (TV Refrath)
3. Michael Redlich (frischgebackener deutscher Vizemeister in der M50 beim 3 mal 1.000 Meter Bahnlauf am Vortag)

Fotos aus Brühl: www.pixum.de/slide/5729315

Alle Race-Pics (DANK an Wolfgang) aus Vilkerath: www.pixum.de/slide/5729408

6 Kommentare zu „Vom Schicksal des Thomas D. bis nach Vilkerath (zum Sieg)“

  1. Hallo Frank,

    Du wirst noch zum rasenden Reporter. Sehr schöner und auch informativer Bericht der sehr fachkundig klingt. Deinen Anruf gestern habe ich zwar noch erhalten doch es war zu spät um einen Tipp zu geben – 10k oder 10m ?! ;-)

    Jochen´s letzte schlechte Moderation war glaube ich irgendwann in den frühen 70ern auf einem Schulfest :)
    Nee mal im Ernst, kann mich nicht erinnern…

    LG Manuel

  2. Hallo Frank,

    nochmals Glückwunsch zu Deinem Sieg. Das passte ja noch in das tolle Laufmonster-Wochenende. Und an Thomas D.: Was eine Leistung! Und bei so einem „Drama“ hat man die Chance einer Verfilmung.
    Bis die Tage
    Harald

  3. Aber lieber Frank C., du hast diese Gabe, die harte Realität so prägnant auf den Punkt zu bringen… Wenigstens du hast einen Podiumsplatz erreicht. Aber dafür werde ich mich im nächsten Jahr mal gut vorbereiten… dann fallen die 130 km:-)

    Thomas D.

    PS: Ich hätte nach 75km keine 40-minütige Liegestuhlpause einlegen dürfen, dann wäre alles anders gelaufen.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen