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Tag der Rekorde in Düsseldorf

brucke.jpgWer hätte im Vorfeld gedacht, dass es an diesem 2. Mai 2010 Rekorde ohne Ende hageln würde. Gut, die Bedingungen hatten sich bereits am Tag vorher auf optimal eingependelt. Am Raceday selbst hofften vor allem die Zuschauer und Supporter an der Strecke auf keinen oder wenig Regen, eine Hoffnung, die sich fast bewahrheiten sollte. 12° am Morgen um 9 Uhr und vor allem kein Wind, dazu ein bedeckter Himmel, der von Zeit zu Zeit ein paar Tropfen entließ, die vor allem den Läufern als willkommene Abkühlung sicherlich sehr zupaß kamen.

sieger1.jpgSehr entspannt ging es selbst in den vorderen Bereichen kurz vor der Startlinie zu. Moderator Burkhard Swara begrüßte alle ihm bekannten Laufgrößen persönlich und führte sogar das ein oder andere Kurzinterview. Die deutschen Hoffnungen lagen vor allem auf Lokalmatadorin Melanie Kraus, der Siegerin des Jahres 2008, die im Jahre 2000 in 2:27:27 h ihren bis dato gültigen persönlichen Rekord aufstellte, sowie den beiden für die SG Spergau startenden Trainingspartnern Falk Cierpinski (Sohn von Marathon-Legende Waldemar Cierpinski, pB 2:13:30 h) und Tobias Sauter mit einer Marke von 2:17:27 h.

zieleinlauf.jpgÜberhaupt hat sich der Düsseldorf Marathon in seiner mittlerweile 8. Auflage als sehr unaufgeregt und damit gut organisierte Veranstaltung etabliert. Die kurzen Wege bei der Anmeldung, die Nähe von Start und Ziel an der Rheinpromenade (günstig für die Kleiderabgabe), die inzwischen bundesweit bekannte schnelle Strecke sowie die überschaubare und unkomplizierte Erreichbarkeit einzelner Passagen am Parcours für die zahlreichen Supporter machen das Event sehr sehenswert. Wohl nirgendwo sonst in Deutschland können die Zuschauer mit wenigen Schritten markante Punkte und viele Hotspots an der Strecke fußläufig erreichen, die immer wieder den Innenstadtbereich kreuzt oder tangiert.

Auf Höhe km 40 umläuft man beidseitig auch die berühmte Einkaufsmeile Königsallee, die sich am heutigen Sonntag zumindest bei Durchlauf der Spitze noch sehr zuschauerarm präsentierte. Selbst der Zieleinlauf am Rhein ist trotz des tollen Rheinpanoramas bei bedecktem Himmel natürlich lange nicht so spektakulär wie bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen, die hier in den Vorjahren auch schon einmal anzutreffen waren.

sieger_km32.jpgIaroslav Musinschi, seines Zeichens moldawischer Landes-Rekordhalter in 2:10:15 h lief von Beginn an ein einsames und, abgesehen von seinen Hasen, konkurrenzloses Rennen gegen die Zeit. Keiner der Verfolger, sei es Andrej Toptun (Sieger in Regensburg 2009 in 2:17:30 h) oder Pawel Ochal als Dritter am heutigen Tage konnten ihm auch nur annähernd folgen oder seinen Sieg gefärden. Aber dass der Gewinner in 2:08:31 h neue persönliche Bestzeit, neuen moldawischen Landesrekord, eine neue Parcours-Bestzeit in Düsseldorf, eine neue Marathon-Rekordmarke für Nordrhein-Westfalen sowie last but not least eine erste europäische Jahresbestzeit aufstellen konnte, übertraf mit Sicherheit die kühnsten persönlichen Erwartungen aller Teilnehmer, Finisher, Zuschauer sowie der Veranstalter um Race-Director Jan Winschermann. Toptun und Ochal liefen in 2:12:08 bzw. 2:13:23 h ein.

siegerin.jpgEinen undankbaren 4. Platz belegte letztlich Falk Cierpinski in 2:17:18 h, der immerhin nahe seiner Bestzeiten-Marke finishte, Kollege Tobias Sauter musste unterwegs leider aufgeben. Die Hoffnungen auf einen „nationalen“ Coup zerstoben damit vorzeitig. Ebenfalls „nur“ zu einem 4. Platz reichte es heute für Melanie Kraus mit einer Zeit von 2:36:00 h. Den Sieg bei den Damen sicherte sich in 2:30:47 Natalya Volgina aus Rumänien vor Volha Salevich (2:31:40 h) und Svetlana Semova (2:33:31 h).

treppchen_damen.jpgDie lange Zeit mit einigem Abstand führende und dreifache türkische Marathon-Meisterin Mehtap Sizmaz (Bestzeit 2:31:13 h) brach unterwegs ziemlich heftig ein, lief aber offensichtlich mit absichtlichen Abkürzungen und damit ohne Zeitnahme ebenfalls ins Ziel ein. Eine erste nationale und internationale Duftmarke durch den Sieger im Klassemant der Männer wurde hier und heute gesetzt an diesem bereits jetzt historischen Tag in Düsseldorf. Mal schauen, ob der Köln Marathon im Herbst mit einer neuen Streckenrekordzeit dagegenhalten kann.

treppchen_herren.jpgDas deutschlandweit erstmalig eingesetzte neue Transponder-Systen von Chronotrack, das den Champion-Chip aktuell verdrängte, führt zwar in über 99,9% der Zeitnahmen zu korrekten Ergebnissen und ist dem Klassiker damit ebenbürtig, die Handhabung wurde jedoch von vielen Teilnehmern als „verbesserungswürdig“ deklariert.

Alles inklusive Ergebnisse: http://www.metrogroup-marathon.de/

Viele persönliche Laufberichte der Laufmonster werden übrigens noch folgen, da der Tag auch für uns in die Geschichte eingehen wird. Wildcard-Besitzer Daniel Kagelmacher lief in 2:39:07 h trotz verletzungsbedingter Probleme neue persönliche Bestzeit, ebenso Manuel Skopnik (2:42:47 h), Harald Gläßer (2:57:20 h) sowie Kay Seiferth (3:03:26 h). Es war (fast) alles TOP am heutigen Tag, nebenbei gab es einen 1. (!) Platz in der Mannschaftswertung in sensationellen 8:19:14 h!!! Schade, dass das gar nicht offiziell gewürdigt wird…

Fotos: Kai Engelhardt (Pre und After von Daniel Kagelmacher): www.pixum.de/slide/4913011
Siegerehrung: www.pixum.de/slide/4917912

Frank-Carbach-Special

Vor dem Start (38 Fotos): www.pixum.de/slide/4913363
Start (35 Fotos): www.pixum.de/slide/4913847
Kilometer 7 (80 Fotos): www.pixum.de/slide/4930306
Oberkasseler Brücke bei km 19 (45 Fotos): www.pixum.de/slide/4914068
Kilometer 32 (36 Fotos): www.pixum.de/slide/4914070
Zieleinlauf 1 (89 Fotos): www.pixum.de/slide/4914080
Zieleinlauf 2 und Siegerehrung (65 Fotos): www.pixum.de/slide/4914083

S/W-Edition: Startphase: www.pixum.de/slide/5390001
Bei km 7: www.pixum.de/slide/5396198
Oberkasseler Brücke und km 32: www.pixum.de/slide/5400548
Ziel und Siegerehrung: www.pixum.de/slide/5400426

  1. Chronotrack-Wegwerf-Chip – muss das sein?

    Als Kind der Generation Championchip hab ich ja schon mehrere andere Timing-Systeme kommen und gehen sehen und halte den gelben (oder schwarzen) 1993 von Studenten der Universität Nimwegen entwickelten Transponder-Chip nach wie vor für die beste Lösung für Lauf-/DUA- und TRI-Veranstaltungen, Rad-und Inliner-Rennen. Wiederverwendbar und quasi unkaputtbar ist er ein guter Freund, ja eigentlich ein Glücksbringer auch unter widrigen Bedingungen geworden.

    Wollen wir nicht eigentlich parteiübergreifend weg von der Wegwerfgesellschaft, weg von der „aus den Augen, aus dem Sinn“-Mentalität?
    Die „neue“ Lösung, die verglichen mit dem elegant-rasanten Chip in ziemlich billigem, flatterhaften Impro-Look daherkommt, wird vom Anbieter http://www.chronotrack.com explizit als Ex & Hop-Modell beworben: „Single-use Tag: The D-tag can be safely disposed of in the trash“ – na, da bin ich ja beruhigt, dass er nach Gebrauch nicht noch explodiert!

    Der Tag enthält neben dem quasi unvergänglichen Kunststoff-Laminat auch wertvolles Silikon und Aluminium. Erst im Kleingedruckten erwähnt der Anbieter ein Take Back-Programm: Auf EIGENE Kosten dürfen Athleten bzw. Veranstalter die Tags einsenden. Prima Angebot!

    Dem Gerücht, das Startnummeranhängsel könnte aufgrund der 2 m hohen Sensorerfassung überall am Körper (also auch an der Startnummer) getragen werden, widerspricht Chronotrack in seinen FAQs selbst: NEIN, nicht an der Nummer tragen, NEIN, nicht knicken, NEIN nicht lochen.

    Fazit: Der „alte“ Chip und ich, wir bleiben Freunde!

  2. Hallo liebe Laufmonster, herzlichen Glückwunsch an alle, die diese tollen Leistungen erlaufen haben. Die Ergebnisse sprechen für sich, so eine Form und das im Frühstadium der Saison. Ich wünsche Euch eine gute Erholung.
    Bis Dienstag Manfred

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