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Bericht vom 2. Sparkassen Marathon

Darum ist es am Rhein (und an der Mosel) so schön

Wenn frühmorgens um 5:30 Uhr der Wecker klingelt, hat das meist nur einen Grund: Ein Marathon steht an. So auch am 2. September, als ich mich auf den Weg zum Koblenz Marathon machte.
Um mir die Parkplatzsuche in einer mir unbekannten Stadt zu ersparen, hatte ich vom Angebot des Veranstalters, dem Mittelrhein Marathon e.V., Gebrauch gemacht und für 2,- € einen Parkplatz 500 m vom Start (und Ziel) reservieren lassen. So kam ich nach kurzem Fußweg in der CGM Arena in Oberwerth an, wo sich die Startunterlagen-Ausgabe mit einem reich bestückten Starterbeutel, Toiletten, Duschen, usw. befanden. An den beiden Vortagen hatte hier noch die Messe stattgefunden. Leider waren die Schlangen bei der Taschenabgabe unübersichtlich und lang. Hier gäbe es noch Optimierungsbedarf.

Direkt um die Ecke lag das Stadion, in dem sich bei 18° und Sonnenschein nach und nach Halbmarathonis und Marathonis versammelten. Pünktlich um 9:00 Uhr wurden wir gemeinsam auf die Strecke geschickt, nur die 10-km-Läufer starteten später. So war es auf den ersten Kilometern unter der Südbrücke und der Eisenbahnbrücke zunächst recht eng, bis sich das Feld auf der breiten und langen Schillerstraße mit ihren schattenspendenden Platanen auseinanderzog. Wir überquerten eine Brücke über einen malerischen toten Rheinarm.

Es folgte die Baumallee Mainzer Straße, bis wir bei ca. km 3,7 das erste Highlight erlebten: eine Runde durch den Schloßpark vor dem kurfürstlichen Schloß, angefeuert von einem weiblichen DJ. Nach dem Deinhard-Haus folgte ein Ausflug in die Koblenzer Altstadt, bis wir noch vor km 6 genau auf den Rhein zuliefen. Wir unterquerten die Seilbahn am Konrad-Adenauer-Ufer, die zur Großfestung Ehrenbreitstein auf der anderen Rheinseite führt und kamen zum ‚Deutschen Eck‘ mit dem monumentalen Reiterstandbild des ersten deutschen Kaisers Wilhelm I. Deutlich war hier der Zusammenfluss von Mosel und Rhein anhand der Farbe des Wassers zu erkennen.

Bis km 10 liefen wir jetzt an der Mosel entlang mit einigen schönen Gebäuden auf der linken Seite und einem sehenswerten Blick auf das andere Ufer. Es wurde in der Sonne immer wärmer, so dass wir froh waren, als der Himmel sich langsam zuzog. Die Verpflegung ca. alle 5 Kilometer mit Wasser, Iso, später Cola und Bananenstückchen wurde dankbar angenommen.

Wir erreichten die mittelalterliche Balduinbrücke, unterquerten die Eisenbahn- und die Europabrücke und kamen zur Wehrsteg Staustufe mit einem zur Zeit sehr niedrigen Wasserstand. Beim Anstieg zur Kurt-Schumacher-Brücke waren zwar einige Höhenmeter zu überwinden, aber insgesamt war die gesamte Strecke flach. Auf der anderen Seite der Mosel angelangt ging es über einen alten Treidelpfad. Dort lieferte ich mir einen Zweikampf mit einem langsam fahrenden Passagierschiff. Die Staustufe wurde wieder passiert, es ging weiter durchs Grüne, um den „Moselbalkon“ am Hafeneck Lützel, bis wir uns auf die Balduinbrücke herauf mühen mussten. Hier mutierten viele zu Fußgängern. Unterstützt wurden wir von Realschülern einer Percussionband auf Regenfässern, die auf zwei gegenüberliegenden Seiten eine perfekt eingespielte Session ablieferten. Man konnte sie noch hören, als wir die Brücke längst verlassen hatten.

Es ging auf etwas anderen Wegen zurück in die Altstadt, noch etwas Musik ‘vom Band‘, dann sahen wir das Schloss wieder. Davor bogen wir allerdings rechts ab und liefen wieder über die Mainzer Straße Richtung Stadion. Ein kurzer Wendepunkt noch, dann bogen wir in die Schillerstrasse ein. Zunächst mussten wir hinter dem Stadion vorbei laufen, bis wir durch ein unscheinbares kleines Törchen hinein durften. Eine ¾-Runde auf der Tartanbahn, dann war zwar die 21-km-Marke erreicht, und wer wollte, konnte hier aussteigen und wurde als Halbmarathoni gewertet. Ich wollte nicht und musste daher noch eine komplette Runde im Stadion ‘schaulaufen‘, bevor ich die Strecke ein zweites Mal in Angriff nehmen durfte.

Jetzt wurde es in jeder Hinsicht einsam, da das Teilnehmerfeld nach der Verabschiedung der Halbmarathonis auf etwas über 200 zusammengeschrumpft war. Waren vorher schon wenig Zuschauer an der Strecke, konnte man sie jetzt einzeln begrüßen. Touristen am Deutschen Eck und später bummelnde Passanten in der Altstadt spendeten nur spärlich Beifall. Jetzt ignorierten auch manche Radfahrer die rotweißen Flatterbänder, die vorbildlich zur Streckensicherung angebracht waren, obwohl an jeder Einmündung oder Kreuzung Ordner postiert waren. Zwei Motorradstreifen des ADAC fuhren zusätzlich immer wieder die Strecke ab.

So war ich froh, als ich wieder das Stadion erreichte und diesmal nach 350 Metern sofort ins Ziel durfte (4:46:59 h). Mit Glückwünschen und der Medaille um den Hals bedacht, die das Reiterdenkmal vom Deutschen Eck zeigt, begab ich mich zur Nachzielverpflegung hinter dem Stadion. Später holte ich mir noch den Sachpreis für den AK-Sieg ab: Eine Flasche Sekt des Sponsors Deinhard. Eine Dusche und anschließende Massage in der Arena rundeten den Marathontag ab. Leider musste ich nach einem längeren Fußweg feststellen, dass das Freibad, zu dem wir angeblich kostenfreien Eintritt hatten, geschlossen war.

Ergebnisse: Richard Schumacher gewann in 02:35:51 h und Lisa Mehl in 03:08:48 h bei den Frauen. Insgesamt finishten 174 Männer und 30 Frauen.

Fazit: Ein unbedingt empfehlenswerter Marathon mit einer Streckenführung, die viel fürs Auge bietet, und einer fast perfekten Organisation.

Ich komme gerne wieder.

Fotos: Koblenz Marathon

2 Kommentare zu „Bericht vom 2. Sparkassen Marathon“

  1. Hallo Verena,

    schöner Bericht und Gratulation zum nächsten Marathon-Finish. Ich bin damals nur einmal den Mttelrhein-HM gelaufen, den es ja nicht mehr gibt, aber vielleicht starte ich ja auch mal da jetzt. Gute Erholung!
    Harald

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