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Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Holla an die Donaldisten

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Die Kölner Donaldisten und die Laufmonster kommen sich im Laufes eines Abends näher. Parallel-Stammtisch – eine Episode

Die Kölner Donaldisten um Mark Benecke und Jan Landmann und die Laufmonster rückten gestern im Weißen Holunder zumindest einmal räumlich zusammen. Der frühere Stammtisch im Monat hatte sich in seiner kleinen Ecke so dermaßen breit gemacht, dass die Queue-Künstler unter den Gästen nicht ihrer Leiblingsbeschäftigung nachgehen konnten. Also hieß es Umzug in die Peripherie der Anhänger von Entenhausen. Die Kölner Dependance der D.O.N.A.L.D. hatte sich entgegen der üblichen Gepflogenheiten am ersten Dienstag des Monats zum Stammtisch versammelt. Bei so viel räumlicher Nähe werden bekanntermaßen schnell schon einmal „Blitzdings“ ausgetauscht, um sich gegenseitig fotografisch festzuhalten. Umkippen oder abstürzen aus kneipendunstiger Höhe galt nicht, schließlich war ein Luftbild geplant und wurde auch realisiert.

Buchstäblich locker vom Barhocker schlagen wir nun speziell für die Donaldisten einen Haken, beackern mal wieder ein weites Feld aus Theorie und Praxis und spannen einen großen Bogen zu einem interessanten, aber auch wichtigen Thema: BIG ist nicht immer gleich groß und klein muss kein kleines Vergnügen sein. Also, nicht was der eine oder andere jetzt denkt, sondern Kopfkino pur bzw. Wissenschaft go und bis demnächst an dieser Stelle:

Intensives Kinoerlebnis kann auch zu Hause erreicht werden

Kinoähnliche Umgebung ermöglicht auch auf kleinen Computerbildschirmen oder Handydisplays tiefes Eintauchen in einen Film

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Ein intensives Kinoerlebnis kann auch an einem einfachen Computerbildschirm erreicht werden, wenn die Umgebung entsprechend stimulierend gestaltet ist. Wissenschaftler am Psychologischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben in einer Studie mit rund 300 Probanden herausgefunden, dass entgegen verschiedenen Hypothesen der Blickwinkel für das Kinoerlebnis keine wesentliche Rolle spielt.

Einen größeren Einfluss auf das Gefühl, in einen Film hineingezogen zu werden, spielte in der Studie das Vorhandensein von sogenannten Kontextinformationen. Hatten die Wissenschaftler den Computerbildschirm mit den Attributen eines Kinos versehen, fanden die Testpersonen kaum einen Unterschied zum normalen Kino mit der großen Leinwand. Selbst ein Handydisplay schnitt, wenn es in eine kinokonforme Umgebung eingepasst war, relativ gut ab.

Obwohl die Unterhaltungsindustrie befürchtet, dass illegale Kopien oder Downloads ihr Geschäft ruinieren könnten, gehören Kinobesuche nach wie vor zu den beliebten Freizeitvergnügen. „Man wundert sich, weshalb die Leute überhaupt noch ins Kino gehen, wenn sie doch alles zu Hause sehen können“, sagt Andreas Baranowski vom Psychologischen Institut. Er hat sich vor diesem Hintergrund mit der Frage beschäftigt, ob der Raum und die Größe der Kinoleinwand zu einem anderen, bevorzugten Kinoerlebnis führen. Dazu wurde den Testpersonen in verschiedenen Umgebungen ein zehnminütiger Ausschnitt aus dem Film „Gullivers Reisen“ gezeigt.

Ein Teil der Probanden schaute sich die Filmsequenz in einem Mainzer Programmkino an. Eine andere Gruppe bekam den Filmausschnitt an einem einfachen Computerbildschirm zu sehen, während eine dritte Gruppe vor einem Modellkino saß, das ebenfalls aus einem Bildschirm der Größe 30 cm x 53 cm bestand, zusätzlich aber nachgebildete Stuhlreihen mit kleinen Knetfiguren, Tapeten- und Vorhang- Attrappen enthielt und so eine Kinoillusion vermittelte. Die letzte Gruppe schließlich musste sich mit einem Kinomodell mit einem noch kleineren Handydisplay begnügen.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Zuschauer umso stärker in den Film hineingezogen fühlen, desto größer der Bildschirm bzw. die Leinwand ist. So schneidet zwar die Kinoleinwand am besten ab, allerdings direkt gefolgt von dem Kinomodell mit Computerbildschirm, das wiederum mit nur einem kleinen Abstand vor dem Modell mit Handydisplay rangiert. „Wir behaupten daher, dass die Bildschirmgröße überschätzt wird“, sagt Baranowski. „Sie ist statistisch gesehen nicht signifikant.“ Signifikant ist allerdings der Unterschied zwischen Kinomodell und bloßem Computerbildschirm, weshalb die Psychologen schlussfolgern, dass der Umgebungseindruck die entscheidende Rolle spielt.

Veröffentlichung:
Andreas M. Baranowski, Heiko Hecht
The big picture: Effects of surround on immersion and size perception
Perception, Volume 43, Issue 10 DOI: 10.1068/p7663

Pressemitteilung des Informationsdienst Wissenschaft

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