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Salomon Base-Trail 2014

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Samstag, 21. Juni. Pünktlich um 8 Uhr ging es von Garmisch nach Mittenwald. Schon lange vor dem Start um 10 Uhr herrschte bereits reges Treiben der 715 für den Base-Trail (35,6 km) gemeldeten Läufer. Und das Ganze bei herrlichem Sonnenschein nach dem Regen am Vortag. Bevor man in den Startblock durfte, gab es eine obligatorische Rucksackkontrolle. Dabei haben musste man zwingend eine Regenjacke, ein Erste Hilfe-Paket, eine Mütze, einen Liter Wasser und einen Trinkbecher. Und nur dieser eine Becher durfte aus Umweltschutzgründen benutzt werden. Kurz vor dem Start wurde mir noch nachträglich zum Geburtstag gratuliert und ich gleichzeitig als ältester Läufer von 2.100 Startern aus 46 Nationen über Ultra Trail, Super Trail XL, Super Trail und Base Trail durchgesagt.

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Die ersten zwei Kilometer gingen noch durch Mittenwald. Unmittelbar nach Verlassen des Ortes kam schon die erste Steigung und der Weg wurde so schmal, dass es zum Stau kam. Nur langsam löste sich die Schlange auf. Von Beginn an hieß es die Kräfte richtig einzuteilen, was mir bekanntlich schwer fällt. Ich musste und wollte mich allerdings an diesem Tag disziplinieren. Die Bodenbeschaffenheit der folgenden Abschnitte war sehr steinig und auch glatt vom Regen des Vortages. Ich hatte mir zum Glück auf der Sportmesse Stöcke gekauft. Die habe ich wirklich gebraucht. Die Kraftverteilung funktioniert damit wesentlich besser und gleichzeitig dienen sie als Stütze beim Hochlaufen bzw. Gehen.

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Die Wege wurden im Verlauf immer schmaler, so dass es keine Chance zum Überholen gab. Am ersten Verpflegungspunkt nach 5 km – es waren insgesamt vier – die allesamt angelaufen werden „mussten“, sonst setzt es Zeitstrafen, gab es Wasser, Riegel, Orangen, Nüsse und Äpfel. Je höher wir kamen, desto rutschiger, kühler und steiniger wurde es, so dass man kaum einen Blick auf die unglaubliche Landschaft riskieren konnte. An der dritten Verpflegungsstelle wurde Cola und warme Brühe angeboten. Das war zur Stärkung auch nötig, denn nun mussten wir mit der Almspitze die höchste Stelle umrunden: 6 km mit 400 Höhenmetern. Es ging sehr hoch und stetig steiler im sehr steinigen Gelände. Endlich kam die vierte Verpflegung. Dann nur noch den sogenannten Jägersteig hinunter. Der fiel mir nun tatsächlich schwer, war aber auch mit sehr starkem Gefälle, viel Geröll und aufgrund der Nässe rutschigen Passagen gespickt. Dann kam endlich der Pavillon in Grainau in Sichtweite.

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Und wieder so ein Gänsehaut-Moment: Ich wurde erneut als ältester Teilnehmer angekündigt. Nach 5:53:20 Stunden war ich als 271. von 627 Finishern eingelaufen. Das bedeutete gleichzeitig den zweiten Platz in der Wertung 60+, wobei der Sieger in dieser Klasse elf Jahre jünger war. Am folgenden Sonntag fand dann im Pavillon von Grainau die Siegerehrung statt, bei der die ersten drei jeder Klasse auf die Bühne gebeten wurden. Auch hier wurde ich wieder als ältester Teilnehmer vorgestellt, was zu lautem Applaus der anwesenden Sportler und Begleitpersonen führte. Für mich war dies ein sehr emotionaler Moment. Anschließend hatte ich noch eine Woche Urlaub und viel Zeit, mich in einem Sporthotel in Ehrwald zu erholen. Auf dem Programm standen natürlich Laufen, Wandern und der obligatorische Besuch der Zugspitze.

Höhenprofil Base-Trail

Veranstalter

8 Kommentare zu „Salomon Base-Trail 2014“

  1. Toll Manni! Hoffentlich gibt´s heute noch Nachschlag beim Stammtisch! Ich freue mich nach dem Bericht noch mehr, in knapp 10 Tagen mal auf die Zugspitze zu laufen mit hoffentlich auch ein wenig Sinn für die Landschaft (da kein Wettkampf) ;-)

    Bis gleich,
    Manuel

  2. Hallo Gipfelstürmer, da hast du es fast allen jungen Hüpfern in deiner AK aber gezeigt. Glückwunsch zu dieser fantastischen Leistung. Freue mich schon auf die Einzelheiten zu deinem schönen Bericht.
    LG Sabine

  3. Manni,

    ich verneige mich in Ehrfurcht vor DIESER Leistung! Herzlichen Glückwunsch!

    Schade, dass ich heute Abend wieder nicht beim Stammtisch sein kann, um mehr von dir zu erfahren!

  4. Eli + Kurt Martin

    Hallo Manfred, ein wirklich toller Bericht. Besser hätte ich die Strecke nicht beschreiben können. Es war mir eine Ehre dich kennen gelernt zu haben. Ich werde nächstes Jahr auf jedenfall wieder laufen. Vielleicht treffen wir dich dann ja auch wieder beim Frühstück.
    Liebe Grüße
    Eli und Kurt

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