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Platz vier auf Föhr

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Da hatte ich trotz anhaltender Laufprobleme vorab doch eine etwas bessere Laufzeit in diesem Jahr beim Halbmarathon auf Föhr erwartet, aber auf dem zweiten Teil der Strecke gingen die Kräfte aus. Als Titelverteidiger des letzten Jahres und „Urlaubswiederholungstäter“ in der Woche vor Ostern hatte ich mir vorgenommen einen 4er-Schnitt zu laufen, um damit eine möglichst vordere Platzierung am Ende zu erreichen. Dass es nicht zur Titelverteidigung reichen würde, war nach der fehlenden Form und der stärkeren Konkurrenz diesmal bereits vor dem Start klar. Vor allem die Deich und Wind erprobten Laufkollegen von der SV Enge-Sande (quasi vom Festland gegenüber) waren mit einer starken Truppe angereist. Im letzten Jahr waren auch sie zum Teil Opfer des starken Ostwinds und der dadurch ausgesetzten Fährverbindung geworden.

Nach pünktlichem Start um 9.30 Uhr gemeinsam mit den Marathonis – sie konnten in diesem Jahr auch wieder die eigentliche komplette Marathonstrecke inklusive Westteil der Insel genießen – in Midlum, einem Ort in der Mitte der Insel, zogen die beiden späteren Sieger von der SV Enge-Sande bereits zügig vorne weg. In diesem Jahr lagen die Temperaturen bei etwa 12 Grad und es herrschte ein recht starker Westwind, der auf den letzten Kilometern bei mir noch Leiden hervorrufen sollte. Vergessen waren die Frostgrade, die noch vorhandenen Schneeverwehungen zu Ostern und der starke Ostwind des letzten Jahres.

2014-04-13_0401.jpgIch konnte mich bis km 11 an dritter Stelle halten, hatte aber bis dahin nur wenige Meter hinter mir mit Sönke Plöhn, ebenfalls vom SV Enge-Sande, den späteren Dritten im Nacken und es war nur eine Frage der Zeit, wann er mich überholen würde. Nachdem wir den gerade erwachenden Hauptort Wyk mit der Strandpromenade und dem Hafen verlassen hatten, konnte ich den Schnitt von 4 Minuten leider nicht mehr halten, und nach einem Kilometer gemeinsamen Lauf und Smalltalk mit Sönke musste ich ihn ziehen lassen. Kilometer 10 hatte ich noch nach guten 39:10 Minuten passiert. Bis km 15 ging die Strecke weiter am Deich und der Meereskante im Osten der Insel mit tollem Blick über das Wattenmeer und das Festland entlang, bevor eine Biegung über den Deich die letzten sechs Kilometer gegen den böigen Wind über die freien Felder einleitete. Einige hundert Meter hinter mir sah ich von hier aus auch meine nächsten Verfolger.

Jetzt hieß es zu kämpfen und zu leiden, denn der Wind hatte es wirklich in sich. Im 4:30er Tempo quälte ich mich voran. Jeder Schritt tat weh, denn Hüfte und Leiste machten sich zunehmend bemerkbar. Der zusätzliche Kraftaufwand aufgrund des Windes und die für meine Knochen in diesem Jahr ungewohnt lange Strecke hinterließen Spuren. Möglichst klein machen und ein gleichmäßiges Tempo waren jetzt meine Taktik, um nicht total einzugehen. Ab und zu munterte mich ein Streckenposten oder einer der hier wenigen Zuschauer auf. Da war in Wyk zwischen km 5 und 10 noch einiges mehr los gewesen. Auch eine Samba-Band aus Flensburg hatte für Stimmung gesorgt und sollte später im Zielbereich nochmal loslegen.

Bis ins Ziel an der Schule in Midlum konnte ich immerhin meinen vierten Platz und den ersten meiner Alterskategorie halten. Damit war ich zunächst nicht richtig glücklich, aber nach dem Duschen stellten sich mit dem Platz und der Zeit von 1:26:52 Std. doch halbwegs Zufriedenheit ein. Was wollte ich nach den letzten „läuferischen Seuchenmonaten“ mit wenig Trainingskilometern und anhaltenden Problemen auch mehr erwarten? Außerdem waren meine mitgereisten „Fans“ sehr zufrieden mit meiner Leistung, und eine Woche Urlaub auf der schönen Insel stand ja auch noch bevor.

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Im letzten Jahr war ich hier über vier Minuten schneller gewesen. Die Zeit von damals hätte aber diesmal nicht zum Sieg gereicht, denn mit einem neuen Streckenrekord von 1:21:09 Std. über die Halbdistanz siegten gemeinsam Thorge Thomsen und Björn Nahnsen. So war es letztlich ein Dreifachsieg für die SV Enge-Sande und auch die Damen des Vereins belegten die ersten beiden Plätze.

Im Marathon gab es ebenfalls starke Ergebnisse. So konnten trotz des böigen Windes die ersten beiden Läufer unter der 3-Stunden-Marke bleiben.

Fazit: Immer wieder ein sehr empfehlenswertes Event mit Windgarantie, aber auch beeindruckender Natur. Irgendwann könnte ich mir hier auch den ganzen Marathon vornehmen, wenn die Knochen wieder besser drauf sind.

Weitere Informationen und Ergebnisse

Fotos: Nadia Koester

5 Kommentare zu „Platz vier auf Föhr“

  1. Hallo Harry!

    Trotzdem Glückwunsch, prima Leistung! Hauptsache Du wirst bald mal wieder richtig gesund – der Rest kommt dann von selbst.
    Wenn Du dort den ganzen Marathon läufst komme ich mit :) Fehmarn habe ich ja schon, fehlen aber noch ein paar Inseln (u.a. auch Helgoland).

    LG Manuel

  2. Hallo Harald,

    auch von mir herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung.
    der 4. Gesamtplatz ist doch ein schöner Erfolg!
    Ich bevorzuge ja eher die Stadtläufe, aber nach Deinem schönen Bericht, könnte ich mir vorstellen auch mal auf Föhr zu laufen. Jetzt geht es aber erst einmal nach Hamburg zum Marathon.

    Viele Grüße
    Gabi

  3. Hey Dirty-Harry!
    Glückwunsch zum „schmutzigen“ und hart erkämpften 1. Platz der AK! Kannst doch nach den letzten Seuchen-Monaten zufrieden sein, hast gekämpft und gezeigt, dass du ein Monster bist! ;-)
    Bis bald und erholsame Grüße in den Norden,
    Daniel G.

  4. Hallo Harald,

    schöner Bericht und auf den Fotos siehst du so entspannt aus, als ob du beim Training wärst. Nochmals beste Glückwünsche zu einer unter den Voraussetzungen wirklich tollen Leistung.
    Noch erholsame Ferien
    Sabine

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