Bei der wie immer am letzten Julisonntag angesetzten Traditions-Veranstaltung „Die 10 Meilen von Köln“ kam man in diesem Jahr sogar als Zuschauer schnell ins Schwitzen. Drückende Schwüle lag schon am frühen Morgen über der Stadt. Wenn die Sonne herauskam, war es auf den Poller Wiesen und selbst am Rhein kaum auszuhalten. So taten sich die 5 und erst recht die 10 km-Starter auf ihren Distanzen schwerer als sonst. Unbarmherzig forderten die harten Bedingungen ihren Tribut, so dass sich einige trotz allem erfolgreiche Finisher nach dem Zieleinlauf zunächst mehr oder weniger freiwillig in die Horizontale begaben, um ihrem Körper nach den Strapazen zumindest kurzfristig etwas Erholung zu gönnen. Erst zum Start der 10 Meilen kam mit einer aufziehenden Schauerfront ein wenig Wind auf, der neben einigen vereinzelten Regentropfen sofort für etwas annehmbarere Bedingungen sorgte.
Pascal Meißner ließ sich dann auch nicht lumpen und spulte einsam und mit stetig wachsendem Vorsprung seine Runden am Rhein und durch Poll ab. 54:33 min. lautete am Ende die hervorragende Siegerzeit. Damit hatte der schnelle Refrather fast sieben (!) Minuten Puffer auf den Zweitplatzierten herausgelaufen. Und Vereinskollege Moritz Kufferath war in unmittelbar vor dem Rennen sogar exakt vorhergesagten 61:05 min. auch nicht gerade langsam unterwegs. Weitere etwas über 170 Männer vervollständigten das Klassement bis zu einer Einlaufzeit von knapp zwei Stunden. Stefan Lülsdorf (Troisdorfer LG), der Anfang des Monats in Weiß nach einem zunächst 13. Gesamtplatz (Klingelingeling!) beim Rheinbogenlauf – später hochgestuft auf die 12 – entgegenkommenderweise einen Freistart im Rahmen des PSD Bank Köln Lauf Cups erhalten hatte, finishte ebenfalls fast wie prognostiziert, aber erneut nicht wie gewünscht – diesmal korrekt auf dem 12. Platz. Der Freistart bei der nächsten Serienveranstaltung, der 25. und damit Jubiläums-Auflage Rund um den Fühlinger See ging dieses Mal an Philippe Giller.
Wie bereits mehrfach berichtet, kann sich Marion Eschweiler weiter über eine ansteigende Formkurve freuen. Und auch die Einzelresultate spiegeln dies in den letzten Monaten wider. Nach dem Sieg beim Vogelsanger Mailauf, einem Podiumsplatz in Weiß und einem 5. Rang beim Kölner Altstadtlauf gab es nur drei Tage später in 68:41 min. über 10 Meilen erneut einen 1. Platz zu feiern. Sozusagen direkt aus dem Training für den in knapp zwei Monaten anstehenden Köln Marathon, der die Traditionsveranstaltung übrigens als offiziellen Vorbereitungslauf auserkoren und mit einem Freistart-Gutschein bedacht hatte. Dazu später mehr. Schnell im wahrsten Sinne des Wortes war auch Katharina Schnell in 70:11 min. vor der in diesem Jahr stark auftrumpfenden Cup-Läuferin Katja Hinze (72:59 min.). Laufmariechen Eva-Maria Rohrmoser vervollständigte als 72. Frau in 2:15:37 h die Damenwertung.
Die 10 km-Distanz ist eine der Domänen von Melanie Stemper, ihres Zeichens amtierende Deutsche Junioren-Meisterin über die Halbmarathon-Distanz (1:19:12 h im April in Refrath). So war es nicht verwunderlich, dass die aus Süddeutschland kommende und seit Beginn dieses Jahres für den TSV Bayer 04 Leverkusen startende Top-Läuferin das noch bei relativ warmen Bedingungen stattfindende 10 km-Rennen in 37:20 min. als Siegerin beendete. Die erstmals offiziell im Rheinland antretende Adele Blaise-Sohnius von der LG Donatus Erftstadt lief in 40:47 min. vor der einmal mehr Drittplatzierten Birgit Lennartz (43:53 min.) auf den zweiten Rang, der wie immer mit einem schönen Pokal belohnt wurde. Insgesamt finishten 59 Läuferinnen auf der seit mittlerweile zwei Jahren auch im PSD Bank Köln Lauf Cup berücksichtigten Distanz.
Mit Marcus Mallebre vom LC Mengerskirchen gab es bei den Männern einen Sieger, den zunächst niemand auf der Rechnung hatte. Doch er ließ der Konkurrenz in starken 33:51 min. und damit fast 60 Sekunden Vorsprung auf Platz 2 an diesem Tag keine Chance. Christian Kannegießer (34:50 min.) und der im PSD Bank Köln Lauf Cup für die Laufmonster startende Lukas Schommers (35:21 min.) hatten leider das Nachsehen, konnten aber wie Lukas trotzdem wichtige Punkte in der Kölner Laufserie sammeln, die in Abwesenheit von Konkurrent Manuel Kreuer sogar zur zwischenzeitlichen Gesamtführung reichten.
Über 5 km zeigte Arthur Ralenovsky wie immer seine herausragenden Qualitäten und beherrschte die Konkurrenz nach Belieben. 16:41 min. lautete seine Siegerzeit vor Till Gröppel (17:21 min.) und Johannes Ull genau eine Sekunde vor der 18 Minuten-Marke. Vorjahressiegerin Simone Brassat musste in 22:33 min. an diesem Tag der schnellen Konkurrenz in Person von Katja Kanditt (20:28 min.) und Larissa Birgit Szameitat (21:32 min.) den Vortritt lassen. 92 Zieleinläufe sorgten neben den 208 über 10 km für zufriedene Gesichter bei den Organisatorinnen Astrid Melitzki und Gisela Flätgen, die sich über viele Nachmelder am Wettkampftag freuen konnten.
Es wird höchste Zeit, dass die 5 km im PSD Bank Köln Lauf Cup neben den ebenfalls gewerteten Kindern und Jugendlichen im Kölner Kids Cup endlich eine eigene Bühne und eine entsprechende Auswertung erhalten. Leider fehlt hier noch ein Sponsor für eine gesonderte Ausschreibung. Das wäre die Chance für die sich in 2013 und speziell in Köln auf Promotion-Tour befindliche Pronova BKK, aktuell in das Geschehen einzugreifen und gemäß dem Slogan „Einfach loslaufen“ die Aufforderung und Motivation zur Bewegung gerade für die Laufanfänger auch in die große Kölner Laufserie zu tragen. Die Cracks starten ohnehin gemäß täglichem Trainingsplan über alle bei einer Veranstaltung wie den 10 Meilen verfügbaren Distanzen. Harald Wolf vom 1. Kölner Laufstall gewann übrigens völlig verdient den ausgelobten Gutschein für einen Freistart beim Köln Marathon. Und das, obwohl er bereits über die halbe Distanz gemeldet ist! Eine Umschreibung ist hoffentlich problemlos möglich…
Nachschlag vom wie immer souveränen Moderator Jochen Baumhof: Arthur Ralenovsky gewinnt im Endspurt erstmals über 800 Meter
Am Freitag vor den sonntäglichen 10 Meilen zeigte der 20jährige Kürtener Arthur Ralenovsky übrigens, dass er auch spurten kann. In Düsseldorf gewann der Junior des TV Refrath running teams erstmals einen 800 m Lauf. Er freute sich nicht nur über seinen ersten Sieg sondern auch über eine neue persönliche Bestzeit von 2:05,99 min. Vierter wurde der 19jährige Dana Abdolazizi in 2:15,34 min. Er hatte wie M65-Routinier Karl-Heinz König (6./2:28:10) allerdings das Pech, die meiste Zeit alleine laufen zu müssen.
Fotos von Kai Engelhardt & Winfried Schommers
Videos: Start der 10 km und der 10 Meilen