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Fühlinger See: Streckenrekorde und Fast-Schnapszahl

Nach dem schnellen Boris Giesen, der mit einer Zeit von 1:08:42 h im letzten Jahr aufhorchen ließ und den Streckenrekord knapp verfehlte, war es in diesem Jahr an Daniel Schmidt, dem schnellsten Mann aus dem Leichtathletik-Team der Deutschen Sporthochschule in Köln, seine wieder zurückgekehrte überragende Form im Kölner Norden unter Beweis zu stellen. Dies gelang in eindrucksvollen 1:07:16 h und damit einem neuen Streckenrekord, den rund um die Regattabahnstrecke bereits seit den 1990er Jahren außer den beiden letzten Siegern kein Athlet mehr ernsthaft gefährdet hatte (nebenbei zudem Platz 15 der aktuellen deutschen Bestenliste). Dabei profitierte Schmidt von einer in dem offenen Gelände zunächst ungewohnten Windstille, als er sich bereits nach wenigen Kilometern aus der führenden Dreiergruppe absetzen konnte.

Den auf dem gemeinsamen 5. Platz liegenden Verfolgern Torsten Trems und Nikki Johnstone widerfuhr unmittelbar nach der ersten Runde das Malheur, dass sie eine entscheidende Kurve übersahen und viele wertvolle Sekunden auf falschem Terrain verloren, um aber letztlich doch noch erfolgreich wieder auf den Parcours zurückzukehren. Dies war natürlich doppelt ärgerlich, da sich gerade Torsten momentan im Formfeinschliff für den anstehenden Köln Marathon befindet und ausschließlich auf persönliche Zeitziele statt auf Platzierungen fixiert war, was angesichts des klaren und nicht wieder aufholbaren Zeitverlustes zunächst extrem demotivierend gewirkt haben muss. Trotzdem finishten die beiden als 7. (1:17:24 h) und 14. (1:20:22 h) mit respektablen Zeiten.

Dabei hatte am frühen Morgen gegen 8.45 Uhr alles perfekt begonnen. Auf dem von der LLG 80 Nordpark extra angemieteten Parkplatz „P1“ wurden die ankommenden Fahrzeuge von Walter Becker persönlich eingewunken, um die bestmögliche Kapazitätsauslastung zu erreichen. Mal ganz ehrlich, bei welcher Veranstaltung findet sich solch ein Service. Unaufgeregt ging es zur Startunterlagenausgabe, auch hier klappte alles wie immer reibungslos. Die Seeoberfläche war spiegelglatt, um kurz nach neun und damit kurz vor dem 10 km-Start ging in der Tat kein Lüftchen. Allerdings ist der Startpunkt sicherlich 700 Meter vom Bootshaus und der parallel dazu verlaufenden Strecke entfernt in einem Wäldchen, womit das Einlaufen auch schon einmal abgehakt war.

Punkt 9.15 Uhr gingen ca. 350 Starter auf den 10 km-Parcours, wobei zu Beginn eine mehr als enge Zeitmessmatte überlaufen werden muss, was einige Teilnehmer vor kleinere Schwierigkeiten stellte. Letztlich konnte jedoch bei allen die erforderliche Nettozeit ermittelt werden, sogar drei Nachzügler wurden mit Minutenabstand noch auf die Strecke gelassen. Nach etwas über 32 Minuten tauchte Pascal Meißner als Erster am Ende der langen Zielgerade auf. Verfolger waren auch keine in Sicht. Spätestens jetzt wurde klar, dass der Sieger vieler Rennen nach einer längeren Durststrecke endgültig wieder zu alter Form gefunden hat. Eine Woche nach der 10 km-DM in Nagold verwies er in 32:58 min. den wie im letzten Jahr Zweitschnellsten Paul Schmiejka (34:52 min.) sowie seinen Vereinskollegen vom TV Refrath Dirk Heuschen (35:02 min.) auf die Plätze.

Ronja Jaeger als Favoritin bei den Damen hatte sich endlich einmal wieder eine 38er-Zeit als Zielvorgabe gesetzt, verpasste diese jedoch trotz einiger Schützenhilfe aus dem Feld der schnellen (männlichen) Altersklassen-Läufer in 39:16 min. denkbar knapp. Ansonsten siegte Sie unangefochten vor Astrid Buschhüter (42:55 min.) und Katja Hinze (43:11 min.) und sammelte ganz nebenbei nach dem im Juni erfolgreich absolvierten Oswald Hirschfeld-Erinnerungslauf erneut 200 Punkte im PSD Bank Köln Lauf Cup ein. Somit scheint klar, dass die zwischenzeitlich für den Co-Sponsor der Laufserie – das Lauffachgeschäft Bunert in Köln – startende Spitzenathletin in der Endabrechnung ein Wörtchen mitreden will. Schön, dass sich die drei schnellen Damen unmittelbar nach dem Zieleinlauf noch für ein Erinnerungsfoto zusammenfanden.

Dem Ziel Cup-Sieg deutlich näher gekommen ist gestern auch Marc Fricke, der Sieger der Laufserie in 2008 und 2009, der immerhin als Zweiter über die Halbmarathon-Distanz einlief, satte 199 Punkte einfuhr und beinahe für die Schnapszahl des Tages gesorgt hätte. Eine Stunde, elf Minuten und… zehn Sekunden lautete seine Top-Zeit, womit er die kölscheste aller möglichen Kölner Laufmarken nur um eine lächerliche Sekunde verpasste, aber bei der Siegerehrung genau wie der Drittplatzierte Zandria Talbi (im Ziel 1:11:56 Stunden) von Moderator Heijo Fetten natürlich entsprechend gewürdigt wurde. Derlei Zeiten wie die von Fricke und Talbi hätten hier lange Jahre auch für einen Sieg gereicht.

Überhaupt die Siegerehrung mit sich anschließender Tombola: der nach wie vor immer noch zum Ende der Veranstaltung zu ergatternde und von der Firma Fahrradtechnik Pützfeld gestiftete Drahtesel bewog auch diesmal wieder viele Zuschauer zum Bleiben und wurde ebenso an den glücklichen Gewinner Ralf Müller übergeben wie viele Einkaufsgutscheine und Freistarts zum bevorstehenden Köln Marathon. Voraussetzung war jeweils die richtige Los-Nr. auf den im Zielbereich ausgegebenen Coupons. Sehr fotogen gestaltete sich speziell für den neuen Sponsor Krombacher die Übergabe zweier schöner mit Krombacher Weizen Alkoholfrei gefüllter Drei-Liter-Seidel nebst einem 50 Euro-Gutschein aus dem Krombacher-Markenshop an die beiden Gewinner. Das von Heijo Fetten gewünschte Beweisfoto kann mittlerweile auch in vielfacher Version weitergegeben werden.

Der Frauensieg war lange Zeit umkämpft und wurde zwischen Gladys Just (1:30:13 h), Rebecca Fondermann (1:30:22 h) und Annika Grabenkamp in 1:31:01 h nur knapp entschieden. Wie an der Perlenschnur kamen die schnellsten Damen gemeinsam mit den zahlreichen männlichen 90 Minuten-Finishern in den von den Helfern perfekt hergerichteten Zielbereich, wo sie von Moderator Lutz Heinen gebührend in Empfang genommen wurden. Die Ansprache war top, insbesondere die immer wieder an die Zuschauer gerichtete Aufforderung zum lautstarken Anfeuern am leider einzigen Strecken-Hotspot. Das letzte Top des Tages lieferte fast wie auf Bestellung Lucas Abel, der auf dem neu vermessenen 5 km-Parcours in 15:46 min. ebenfalls gleich einmal einen neuen Kursrekord aufstellte.

Veranstalter

Ergebnisse

PSD Bank Köln Lauf Cup mit Zwischenstand

Bilder im Bericht: Kai Engelhardt

Hochglanzbilder von Mike Fresenborg

Weitere Fotos von Kai Engelhardt in neun Serien: Start 10 km, 1 km und Zieleinlauf, Zieleinlauf 10 km, Weiterer Zieleinlauf 10 km, Start 5 km & Halbmarathon sowie an der HM-Strecke, HM-Strecke, Dritte Runde HM und Zieleinlauf bis 1:20h, Zieleinlauf bis 1:31 h, Weiterer Zieleinlauf, Siegerehrung Halbmarathon & Tombola

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