Schon zum 30. Mal fand am vergangenen 4. Adventssonntag der traditionsreiche familiäre Adventslauf im Odenthaler Stadtteil Eikamp im Bergischen Land statt. Viel wurde auf dieser Seite schon von diesem Lauf berichtet, denn er ist in vielerlei Hinsicht legendär. 2009 bei Schneesturm und eisigen Temperaturen, 2010 fast 40 cm Schnee, und immer auch Laufmonster am Start. Und auch 2011 sollte zumindest ein wenig Schnee nicht fehlen, denn der erste Schnee des Jahres fiel passend genau in der Nacht zuvor und tauchte das auf über 200 m NN gelegene Panorama in ein frisches weiß.
Für mich ist es geradezu eine Pflicht hier zu starten, ist mir die Anreise aufgrund der Nähe zu meinem Heim doch zu Fuß möglich und konnte ich mich außerdem überraschend in den letzten beiden Jahren, sicherlich auch durch die erschwerten Bedingungen, zweimal in die Siegerliste eintragen. Dass ich dieses Jahr keine Chance zur „Titelverdeidigung“ haben würde, war schnell klar. Denn es hatten sich zwei Top-Läufer der DSHS Köln angemeldet, Lokalmatador Carsten von Kuk und Daniel Schmidt, einer der schnellsten deutschen Langstreckler.
Nach der Anmeldung und dem Warmlaufen (inklusive Streckenbesichtigung) ging es zum Start, der dieses Jahr quasi unmittelbar vor der Turnhalle und damit ein ganzes Stück nach hinten verlegt wurde. Grund waren unter anderem verschiedene Chip-Testsysteme von Mika Timing, die so parallel zum Einsatz kommen konnten. Damit war die Strecke aber auch erstmals „echte“ 9 km lang und der fehlende Höhenmeter zur 250er-Grenze kam mindestens auch noch dazu.
Auf den beiden Einführungsrunden nach dem Start war es erstmal meine Aufgabe, die Spitze zu koordinieren und als Kenner der Strecke den Lotsen zu spielen, denn ausgerechnet an den markanten Punkten standen keine Posten und so lief der eine oder andere an der Spitze erstmal falsch und wurde von mir „liebevoll zurückgepfiffen“. Auf dem Teilstück bergab nach Schallemich trennte sich dann schnell die Spreu vom Weizen und die ersten Drei (Carsten, Daniel und Sebastian Wagner) setzten sich schnell ab. Für mich konnte es heute nur heißen an meinem Refrather Kollegen Detlef Jahner, derzeit in bestechender Form, irgendwie dranzubleiben.
Aufgrund der langen Steigungen, die mir ja bekanntlich liegen, gelang mir das auch einigermaßen. Vorne machte Daniel Schmidt irgendwann ernst und zog auf matschigem Geläuf davon (als Remscheider kennt er ja solches Terrain), dahinter konnte ihm Sebastian noch einigermaßen folgen und mit ewtas Abstand lief Carsten, bevor Detlef und ich kamen. Daran änderte sich bis zum Ziel auch nichts mehr und ich konnte in einem langen Zielspurt sogar noch Detlef ein wenig entfliehen und somit als zufriedener Vierter einlaufen. Hinter uns folgten weitere Läufer aus der Region.
Erste Dame wurde souverän die ehemalige Lokalmatadorin Daniela Struckmeyer, die auch hin und wieder diesen Lauf bestreitet und nicht zum ersten Mal hier ganz oben auf dem Treppchen stand. Leider ließ die Gesamt-Teilnehmerzahl, vor allem auch in den kürzeren Schülerläufen im Rahmenprogramm, trotz deutlich besserer Wetterbedingungen wieder sehr zu wünschen übrig.
Liebevoll und gemütlich auch wieder die Siegerehrung in der Turnhalle bei Waffeln, Kuchen, Kaffee und Glühwein, mit einem Jubiläums-Rahmenprogramm. Schade nur, dass die bekannten netten Preise für die AK-Sieger dieses Jahr etwas dürftiger ausfielen als sonst, anstatt der üblichen kleinen Gutscheine für lokale Restaurants oder Hofläden gab es für mich als AK-Sieger der in 10-Jahresschritten gewerteten Altersklassen (daher M30) dieses Mal nur eine Flasche Sekt, wie für den Zweiten und Dritten auch. Prinzipiell ja nicht schlecht, nur man war es hier anders gewohnt. Als Resümee aber wieder ein fettes Lob an den Veranstalter! Auf in die nächsten 30 Jahre :-)
Fotos: (c) Detlev Ackermann, www.laufen-in-koeln.de