laufmonster.de

Laufmonster.de

Wer lange läuft, der ist hier richtig!

Erfolgreiche 100 km-Premiere in Deventer

201111130501.jpgAm letzten Sonntag traf ich mich mit Hans Peter Gieraths (HP) um 5:30 Uhr an der Autobahnausfahrt Erftstadt-Gymnich, um ins 236 km entfernte Deventer (NL) zu einem 100 km-Bahnlauf zu fahren. Bei Nebel und Sichtweiten von teilweise nur 100 m erreichten wir den Sportplatz mit der Tartanbahn rechtzeitig und haben uns umgezogen. Ich entschied mich für die leichten Wettkampfschuhe vom Köln-Marathon, zwei lange Hosen, ein langes Funktionsunterhemd, Windstopperjacke, Mütze und Snowboardhandschuhe.

201111130502.jpgEs waren etwa 3 Grad zum Start um 8:00 Uhr, als sich 27 100 km-Läufer und 8 50 km-Läufer auf die 250 bzw. 125 Runden machten. Aus meinem Vorhaben, die km im 5:12 bis 5:15er-Schnitt zu laufen, wurde leider nichts. Die ersten 10 km 51:17 min., die zweiten in 51:30 min., dann wieder schneller in 51 min. glatt hatte ich erst zwischen km 30 und 40 meinen 5:12er- Schnitt gefunden und so standen 3:25 Stunden bei km 40 auf der Uhr. Jetzt entledigte ich mich, bei strahlendem Sonnenschein und ganz wenig Wind, der zweiten langen Hose und der Mütze. km 50 wurde nach 4:17:01 h erreicht, knapp 10 min. zu schnell und das sollte sich ab km 52, 53 bitterböse rächen. Der Tank war nun leer, nichts ging mehr.

Die Rundenzeiten vom Start des Rennens (2:03 min.) gingen nunmehr auf bis zu 2:25 bis 2:30 min. in den Keller. Also noch nicht mal ein 6er Schnitt wollte mir am heutigen Tage gelingen, Füße und Rücken schmerzten und es sollte leider nicht besser werden, obwohl ich genug gegessen und getrunken hatte. Von km 50 (wo es ja noch lief) bis km 60 benötigte ich insgesamt 62 Minuten.

201111130503.jpgVon km 60 bis 70 brauchte ich, inkl. 4 min. Dehnpause, etwas über eine Stunde, erst ab km 65 lief es wieder besser. Die Verpflegung und das Team von Organisator Ed van Beek waren perfekt und ich habe auch fast alles in Anspruch genommen, inkl. einer leckeren Hühnerbouillon. Bis km 80 brauchte ich zwar 66 min., hatte mich aber ein zweites Mal gedehnt, umgezogen und bin bewußt langsam weiter gelaufen. Und das langsame, lockere Laufen brachte mich wieder auf Vordermann, natürlich in Verbindung mit reichlich Bananen, Weingummi, Cola, Schokolade und Salzstangen.

Bis km 90 lief ich dann wieder im 5:40er-Schnitt und nahm jetzt alle 30 min. ein Gel aus der Eigenverpflegung. Die letzten 10 km konnten noch einmal auf einen 5:25er-Schnitt gesteigert werden und so rannte ich nach 249 Runden in die letzten Kurven des Stadionovals hinein. 6 Läufer waren im Ziel, der 6. war schon 25 min. vorher angekommen. Ed van Beek läutete für mich die letzte Runde ein und ich war froh, endlich „nach Hause“ zu laufen, doch was war das?

201111130504.jpgDie Glocke läutete 15 sec. später noch ein zweites Mal für die Startnummer 22 von Hans Jurriaans, der sollte mich doch tatsächlich auf meiner 250. Runde zu einer Bestzeit jagen. Mit 1:40 min. lief ich meine mit Abstand schnellste Rennrunde und wurde mit 2 Sekunden (!!!) Vorsprung Siebter (in 9:24:10 h) vor Hans Jurriaans, der nach 50 km noch 15 min. Rückstand auf mich hatte. Seine letzte Runde dauerte sensationelle 88 Sekunden. Es finden sich kaum Worte, wie schnell man mit der Angst im Nacken nach über 9 Stunden laufen kann/muß, um einen Platz unter den Top Ten zu verteidigen.

201111130505.jpgDie 10 km-Splits von HP waren: 54:19, 1:47:36, 2:44:59, 3:42:00, 4:39:12, 5:44:09, 6:48:18, 7:56:58, 9:02:16 und im Ziel mit 10:07:58 h, also alles sehr gleichmäßig gelaufen. Um 18 Uhr gab es Frikas und die Siegerehrung dann eine Stunde später. Läufer, die nicht im Ziel waren, sind trotzdem mit der zurückgelegten Strecke gewertet worden. Super-Veranstaltung, sehr, sehr professionell. Alleine schon, wie Ed van Beek die stündliche Richtungsänderung auf der 400 m-Bahn (an der 200 m-Marke) hinbekommen hatte, war sensationell. Er kennt halt alle Ultra-Läufer und jetzt noch zwei mehr…

Ergebnisse:

Frauen: 1. Wilma Dierx, 9:31:29 h, 2. Carmen Hamm, 9:46:41 h

Männer: 1. Marc Papanikitas, 7:59:00 h (50 km: 3:35:27 h), 2. Dave Boone, 8:04:41 h (50 km: 3:51:58 h), 3. Peter Kaminski, 8:32:26 h

Alle Fotos von Frank

Lauffotos von Erik van Echten:
Serie 1
Serie 2
Serie 3
Serie 4
Serie 5

Veranstalter und Ergebnisse
Weitere Informationen

10 Kommentare zu „Erfolgreiche 100 km-Premiere in Deventer“

  1. Da will und kann ich mich ja nur anschließen! Der Hammer! Wie schafft man das? Bei Dir war bei km 54 das, was bei mir km 34 der Fall ist. Und dann nochmal so zulegen am Ende: Wahnsinn!

    Gute Erholung Ultra-Frank!

    Was kommt denn als nächstes? Bergwerk unter Tage oder Antarktis? Oder Pulheim im Schnee?

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen